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Unsre Arbeit

Aus der März 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsre Arbeit als Vertreter der Christlichen Wissenschaft besteht vor allem im Heilen. Erst in zweiter Linie, wenn sich gerade die Gelegenheit dazu bietet, und wenn das Werk zum mindesten einen guten Anfang genommen hat, sollten wir den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft auslegen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 414 von Wissenschaft und Gesundheit: „Erkläre ihnen [den Hilfesuchenden] die Christliche Wissenschaft, aber nicht zu früh — nicht eher als deine Patienten für die Erklärung bereit sind —, damit du die Kranken nicht gegen ihre eignen Interessen ins Feld rufst, indem du ihre Gedanken beunruhigst und verwirrst.” Was würden wir von einer Köchin denken, die, anstatt die Gerichte aufzutragen, den hungrigen Herrschaften Kochrezepte vorliest, oder von einem Lokomotivführer, der die Zeit der Abfahrt vorbeigehen läßt, um den Passagieren einen Vortrag über das Ausdehnungsvermögen des Dampfes zu halten? Wohl kann die Köchin über ihre Kunst Auskunft geben, wenn sie darum gefragt wird, oder der Lokomotivführer erklären, wie der Dampf die Räder in Bewegung setzt; beide werden dies aber aufschieben bis die Arbeit getan ist, die ihr Beruf von ihnen verlangt.

Sollten wir in dieser höchsten aller Berufsarten, der Ausübung der Christlichen Wissenschaft, unsre Arbeit versäumen, um über Glaubenssätze zu sprechen, wenn unser Mitbruder sich in seiner Not an uns wendet und unser Herz uns sagen muß, wie sehr er der Heilung bedarf? Sollten wir in solchem Fall bloß mit ihm über die Christliche Wissenschaft sprechen und die Heilung ungeschehen lassen? Im Buche Hiob lesen wir: „Gedenke, daß du sein Werk erhebest, davon die Leute singen”. Wir sollten uns die Allheit Gottes gleich zu Anfang unsrer Arbeit für einen Patienten zu vergegenwärtigen suchen und stets bereit sein, „die zerbrochnen Herzen zu verbinden”. Laßt uns stets den richtigen Gedanken halten und mit dem ermutigenden, hilfreichen Wort zur rechten Zeit bereit sein. Wenn sich dann die Gelegenheit bietet, können wir Belehrungen folgen lassen, ein Samenkorn in den Acker pflanzen, den die göttliche Liebe zur Aufnahme bereitet hat.

Wenn Liebe zu Gott und den Menschen unser Beweggrund ist, und wenn wir den richtigen Zweck im Auge haben, nämlich die Zerstörung des Übels, dann werden wir wenigstens das widerspenstige Selbst im Zaum halten können, damit es nicht unsre wohlgemeinten Bemühungen, der Welt die Christliche Wissenschaft näher zu bringen, zunichte mache. Jesus sagte: „Der Sohn kann nichts von ihm selber tun, sondern was er siehet den Vater tun”, und unsre Führerin schreibt auf Seite 264 von Wissenschaft und Gesundheit: „Geistiges Leben und Gesegnetsein ist die einzige Augenscheinlichkeit, an der wir das wahre Dasein erkennen können”. Nicht nur der Christliche Wissenschafter, sondern die ganze Welt wartet auf diese Augenscheinlichkeit, nur muß die Welt dies aus eignem Antrieb erkennen lernen. Wenn wir stets im Auge behalten, daß wir in der Christlichen Wissenschaft sehr wohl vom Belehren absehen können, wenn wir dadurch bessere Heilungen zustande bringen, dann sind wir im wahren Sinne des Wortes „im Geringsten treu” und werden den Weg zu größeren Aufgaben finden.

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