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Wissenschaftliches Gedankenlesen

Aus der März 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Genauigkeit, mit der Jesus die Gedanken derer las, die mit ihm in Berührung kamen, ist für den Schüler der Christlichen Wissenschaft ein Gegenstand anregender und nützlicher Betrachtung. Wer Augen hat zu sehen und Ohren zu hören, wird in diesen Berichten so manche Lehre finden, die ihm zum Segen gereicht. In Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Mit Leichtigkeit las unser Meister die Gedanken der Menschheit, und dieser Scharfblick befähigte ihn in höherem Maße, jenen Gedanken die rechte Richtung zu geben.” Und ferner: „Die Wirkung seines Gemüts war immerdar Heilen und Erretten; und dies ist die einzige echte Wissenschaft, mit Hilfe derer man das sterbliche Gemüt liest” (SS. 94, 95).

Im achten Kapitel des Matthäus- und im vierten Kapitel des Johannes-Evangeliums wird von zwei Männern berichtet, die zu Jesus kamen, weil jeder daheim einen Kranken hatte. In dem einen Bericht ist die Rede von einem Hauptmann und seinem gichtbrüchigen Knecht, der „große Qual” hatte, in dem andern von einem „Königischen” und seinem „todkranken” Sohn. Beide flehten Jesus um augenblickliche Hilfe an, denn es handelte sich beidemal um einen äußersten Fall. Diejenigen unter den Anwesenden, die etwa geneigt waren, zwischen beiden Bitten um Hilfe einen Vergleich anzustellen, dürften wohl die gleiche Behandlung seitens Jesu erwartet haben, da beide Bitten, wenigstens äußerlich, ähnlich zu sein schienen. Aber Jesus, den Mrs. Eddy auf Seite 313 von Wissenschaft und Gesundheit als den „wissenschaftlichsten Menschen” bezeichnet, „der je auf Erden gewandelt”, war in seinem Urteil weder oberflächlich noch übermäßig kritisch. Er ging jeder Sache auf den Grund, und indem er mit geistigem Scharfblick alle wahre Not sowohl wie das Wesen einer jeden Bitten erkannte, trieb er Übel aller Art aus und brachte den Kranken augenblicklich Heilung.

Dem Hauptmann, der den Fall seines Knechtes darlegte, antwortete Jesus: „Ich will kommen und ihn gesund machen.” Und zum Königischen, der ihn bat, „daß er hinabkäme und hülfe seinem Sohn”, sagte er: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht.” Warum gab Jesus in beiden Fällen so verschiedene Antworten? War es nicht deshalb, weil die beiden Gemüter, die sich um Hilfe an ihn wandten, einen Gegensatz darstellten? Bei näherer Betrachtung sehen wir, daß der Hauptmann in seinem tiefen Glauben an die Christus-Heilkraft nichts weiter tat als den Zustand seines heimgesuchten Knechtes darzulegen, da er wußte, daß der, welcher vor ihm stand, das Wesen der allver- mögenden Liebe vertrat und daher seiner großen Not in schnellster und bester Weise abhelfen würde, ohne weiterer Angaben oder Anweisungen zu bedürfen.

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