Die Leser des Herold werden sich gewiß über den in dieser Nummer erscheinenden Bericht über die Jahresversammlung Der Mutter-Kirche freuen, Haben wir doch als Christliche Wissenschafter größere Ursache als je zuvor, Gott für den Reichtum Seiner Güte zu danken. Bei all unsrer Freude dürfen wir aber nicht vergessen, daß ein jeder von uns für den Fortschritt unsrer Sache verantwortlich ist. Wohl in keiner andern Konfession werden die Mitglieder so eins mit ihrer Lehre, daß sie Briefe sind, die „erkannt und gelesen” werden „von allen Menschen.” Sie können bezeugen, daß die Christliche Wissenschaft die Wiedergeburt der Menschheit herbeiführt, indem sie die Kranken heilt, die Traurigen tröstet und die Sünder bessert, dem Beispiel des Meisters gemäß, der gekommen war, daß die Menschen „das Leben und volle Genüge” haben möchten.
Es ist wirklich „ein Wunder vor unsern Augen,” wenn wir bedenken, daß erst vor zwanzig Jahren der Bau der ursprünglichen Mutter-Kirche eingeweiht wurde, und wie reichlich die Verheißung in Erfüllung gegangen ist, welche in dem folgenden Psalmwort, das Mrs. Eddy als Text zu ihrer Einweihungs- predigt wählte, zum Ausdruck kommt („Pulpit and Press,“ S. 1): „Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkest sie mit Wonne als mit einem Strom.” Nur das Auge des Glaubens, nur der klare Blick, der das verheißene Land jenseits der trockenen Wüste des sterblichen Sinnes erschaut, konnte sich damals den wunderbaren Fortschritt unsrer Sache vorstellen. Diesen Fortschritt verdanken wir vor allem Mrs. Eddy, die mit solch großer Hingabe an diesem Werk arbeitete, nachdem die heutige Möglichkeit des Christus- Heilens, dessen Prinzip sie entdeckt hatte, überzeugend dargelegt worden war.
Mrs. Eddy hatte nicht nur das Auge des Glaubens, sondern auch ein unbegrenztes Vertrauen auf Gottes Liebe und Gnade. Sie hoffte auf den lebendigen Gott, „der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen,” auf den Gott der Liebe und nicht des Zornes, auf den Gott, der vollkommen ist und das Böse nicht kennt. Die Religion, die sie lehrte, war das ganze Evangelium Jesu Christi, das Evangelium des Heilens sowohl wie der Erlösung, und sie strebte sehnlichst danach, die heilende Wahrheit, die sie entdeckt hatte, in das Bereich der ganzen Menschheit zu bringen. Unablässig arbeitete sie, damit alle Menschen ihr unveräußerliches Erbe erlangen möchten, nämlich „Leben, Freiheit und Glück” im vollsten Sinne: den höheren Begriff des Lebens, welchen uns Jesus brachte, „die herrliche Freiheit der Kinder Gottes,” und das dauernde Glück, welches nur die Erkenntnis des allmächtigen Guten verleihen kann.
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