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Einiges über das Planen

Aus der Juli 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es liegt im Wesen des endlichen Gemüts, Pläne für die Zukunft zu machen und den Gang und die Gestaltung der Dinge vorherbestimmen zu wollen. Eine Kenntnis dessen, was ihm für morgen bevorsteht, erscheint ihm notwendig, um heute vorgehen zu können. Diese Neigung entsteht aus einem Mangel an höherer Einsicht und Fähigkeit; sie ist das Ergebnis einer materiellen Auffassung von Ursache und Wirkung. Die Erkenntnis, daß es einen Urgrund, eine erste Ursache geben muß, die durch sich selbst besteht, führt zu der weiteren Erkenntnis, daß diese Ursache ein einziges, unendliches, allerhabenes, unwandelbares und in sich selbst abgeschlossenes Ganze ist. Hieraus folgt, daß alle wahre Tätigkeit die Wirkung dieser Ursache sein muß, und daß jegliche bestimmende und gestaltende Kraft allein von dieser Ursache ausgehen kann und nicht in der Wirkung liegt. Wenn die Wirkung einen selbstbestimmenden Einfluß ausüben könnte, so wäre sie ihrem Charakter nach ursächlich. Dies ist, wissenschaftlich gesprochen, unmöglich.

Die Erkenntnis, daß Gott der Urgrund, die einzige Ursache ist, bildet die Grundlage wissenschaftlichen Vertrauens. Sie bringt die Gewißheit mit sich, daß die Wirksamkeit oder der Ausdruck der einen unwandelbaren Ursache ewig fortdauern muß. Diese Gewißheit entsteht nicht im menschlichen Gemüt; sie ist die Folge der Erkenntnis des göttlichen Gemüts. Das Wesen Gottes verstehen heißt, auf Gott vertrauen. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 286) sagt Mrs. Eddy: „Das Verständnis der Wahrheit verleiht volles Vertrauen zur Wahrheit.”

Man hört viel über Gottvertrauen reden. Wie viele von uns kennen aber die wirkliche Bedeutung dieses Wortes? Manche erwarten in blindem Vertrauen. Gott werde Pläne zur Ausführung bringen und Wünsche verwirklichen, die nach ihrem Ermessen recht und gut sind. Sodann gibt es ein sogenanntes Vertrauen, das im Grunde genommen nichts weiter ist als ein hilfloses Sichfügen angesichts einer höheren Macht. Gotteserkenntnis ist die einzige Grundlage des vernunftgemäßen Vertrauens und wahren Betens. Die alte Art des Betens, die im Bitten um Erfüllung menschlicher Wünsche und Zwecke besteht, muß dem wissenschaftlichen Gebet, dem Gebet der geistigen Erkenntnis, weichen. Dieses Gebet entspringt dem Bewußtsein, welches als Ausdruck der göttlichen Weisheit Gott kennt — dem Bewußtsein, in welchem die Erkenntnis herrscht, daß alle bestimmende und gestaltende Macht Gott gehört. Kein menschliches Planen oder Vorausbestimmen, kein menschliches Begehren findet Raum in dem Gebet, das die Erkenntnis der Allwissenheit und Allmacht Gottes zur Grundlage hat.

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