Dankbarkeit für ein Jahr größeren Fortschritts denn je zuvor auf sämtlichen Arbeitsgebieten Der Mutter-Kirche war der Grundton der Jahresversammlung, die im Kirchengebäude, Falmouth und St. Paul Streets, in Boston, Montag den 5. Juni nachmittags abgehalten wurde. Als der zurücktretende Präsident, aus Cleveland, Ohio, die Versammlung kurz nach zwei Uhr eröffnete, war die Kirche bis auf wenige Plätze gefüllt. Nach dem Singen von Mrs. Eddys allgemein geschätztem Kirchenlied, „Shepherd, show me how to go,“ verlas Mr. Merritt das zwölfte Kapitel des Römerbriefs sowie darauf bezügliche Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, von Mrs. Eddy. Ein stilles Gebet und das laut gesprochene Vaterunser beschlossen den einleitenden Teil der Versammlung.
Zur Geschäftsordnung übergehend, verkündete Mr. Merritt die Namen der Beamten Der Mutter-Kirche für das kommende Jahr: Präsident, , C.S.D., Boston; Schatzmeister, , C.S.D., Brookline; Schriftführer, , C.S.B., Boston. Bei der Einführung des neuen Präsidenten sprach Mr. Merritt wie folgt:
Unsre geliebte Führerin sagte bei der Jahresversammlung am 6. Juni 1899: „Wo Gott ist, können wir zusammenkommen, und wo Gott ist, können wir uns niemals trennen” („The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany,“ S. 131). Diese Worte haben nur dann für uns ihren vollen Wert, wenn wir erkennen, daß die Christliche Wissenschaft geistige Dinge offenbart, nicht materielle, und daß der Mensch unsterblich ist. Mrs. Eddy sagt uns ferner im Vorwort zu unserm Textbuch (S. xi), „Immanuel oder ‚Gott mit uns‘” sei „ein göttlicher Einfluß, der im menschlichen Bewußtsein immer gegenwärtig ist.” Dadurch, daß die Christlichen Wissenschafter in gewissem Maße das Verständnis von diesem göttlichen Einfluß erlangen, vermögen sie die Irrtümer des Sinnes zu überwinden und die falschen Vorstellungen des sterblichen Gemüts aufzuheben.
Wir haben uns heute hier zu einem gemeinsamen Zweck vereinigt, im Gefühl tiefer Dankbarkeit für unsern Fortschritt in der Erkenntnis des Christus. Wir sind uns darüber klar, daß die Wirksamkeit dieses Verständnisses, die Wirksamkeit der Wahrheitsgedanken, jene Kraft des geistigen Heilens bildet, die zum wahren Fortschritt unsrer Sache wie zur Erlösung der Menschheit von so hoher Bedeutung ist. Die Christlichen Wissenschafter sind glückliche Menschen, sie bemühen sich, im Gehorsam gegen das Gesetz Gottes zu leben. Laßt uns also, mit der geoffenbarten Kenntnis der Wahrheit ausgerüstet, als eine undurchdringliche Phalanx feststehen und folgende Ermahnung im Sinne behalten, die unsre Führerin bei einer Gelegenheit wie der gegenwärtigen gab: „Heute kommt ihr zusammen, um vereint des Lebens unsres Herrn zu gedenken und euch höher und immer höher im individuellen Bewußtsein zu erheben, was für euer Wachstum und eure Nützlichkeit im Leben von höchster Bedeutung ist; um euren Gedankenschätzen die großen Wirklichkeiten des Seins hinzuzutun, auf die sich mentale und physische Vollkommenheit gründet” (Botschaft von 1901, S. 1).
Bei diesen Jahresversammlungen findet unter anderm der Rücktritt des vorjährigen Präsidenten und die Einführung des neuen Präsidenten statt. Unser diesjähriger Präsident ist wohl fast allen bekannt. Er hat viele Jahre im Hause unsrer Führerin verbracht, in unwandelbarer Dienstbereitschaft und treuer Pflichterfüllung gegenüber jedem ihrer Wünsche. Ich bin der Überzeugung, daß seine Erwählung sie befriedigt haben würde. Es gereicht mir zur Freude, Ihnen den nächsten Präsidenten, Calvin A. Frye, vorzustellen, und ich weiß, daß auch Sie sich freuen, ihn als solchen kennen zu lernen.
Hiermit folgt teilweise die Ansprache von Mr. Frye:
Fast will es mir unmöglich scheinen, daß es vor erst vierunddreißig Jahren (1882) nur eine Kirche der Christlichen Wissenschaft gab, deren Gottesdienste im Empfangszimmer unsrer verehrten Führerin, Mrs. Eddy, in Lynn stattfanden. Als ich diese Gottesdienste zum erstenmal besuchte, fand ich eine Zuhörerschaft von etwa achtzehn Personen vor, die auf gewöhnlichen Klappstühlen saßen. Mrs. Eddy leitete den einfachen Gottesdienst. Es scheint kaum glaublich, daß ein so geringer Anfang zur Entstehung einer so umfangreichen Kirche geführt hat.
Welche Wunder hat doch Gott gewirkt durch die Treue unsrer geliebten Führerin gegen unsre große Sache, die ihr mehr als alles andre am Herzen lag! Mrs. Eddy hatte keine Zeit, sich geschäftlichen Dingen oder der Gesellschaft zu widmen. Ihre ganze Zeit gehörte der Christlichen Wissenschaft und deren Verbreitung über die Welt. Mit der größten Sorgfalt wachte sie über das Wachstum dieser Sache, und ihr ganzes Streben ging dahin, dieselbe gegen die Einwirkungen des Feindes zu schützen — sie rein und heilig zu erhalten. Wir wissen, daß die Christliche Wissenschaft von Anfang an Früchte der Gesundheit und Geistigkeit trug, die alles bisher Dagewesene übertrafen. Die Christliche Wissenschaft hat uns gelehrt, daß es einen Gott gibt, daß Er kein gewaltiger König ist, der diejenigen bestraft, die Seinen Zorn erregen, und diejenigen segnet, die sich Seiner besonderen Gunst erfreuen, sondern ein Gott der Liebe, der alle liebt und allen Segen und Erlösung bietet. Wir brauchen nicht zu einem Arzt zu gehen, um Gesundheit zu finden. Gott steuert all unsrer Not, und Er segnet uns immerdar, ja in weit höherem Maße als wir es zu erfassen vermögen.
Verehrte Freunde, unsre geliebte Führerin war mir eine liebe Mutter, sie war der ganzen Menschheit eine liebe Mutter, soweit sie sie erreichen konnte und soweit sich die Menschen für die ihnen gebotenen Segnungen empfänglich erwiesen. Im Oktober 1881 hatte ich bei unsrer Führerin Klassenunterricht. Wie groß ist doch die Zahl derer, die seitdem mit Hand angelegt und die Segnungen der Christlichen Wissenschaft theoretisch wie praktisch — durch Beweise im täglichen Leben wie durch die Erhebung des Gemüts — an sich und andern erfahren haben. Unsre Führerin war eine geistig gesinnte Frau, sonst hätte sie niemals dieses große Werk für die Menschheit vollbringen können. Ihre Güte wurde von denen, die sie verkündeten, wahrhaft empfunden. Wir können nicht genug zu ihrem Lob sagen. Mrs. Eddy brachte das göttliche Gemüt zum Ausdruck, ihr Leben stand im Einklang mit demselben, sie bewies es durch ihr Leben.
Christus Jesus sagte: „Ich und der Vater sind eines.” Mrs. Eddy sagte: „Folgt eurer Führerin nur insoweit sie dem Christus folgt” (Botschaft von 1902, S. 4). Sie schob den Erlöser nicht beiseite. Sie kannte seine Bedeutung und sein Werk und suchte der Welt die Tragweite dieses Werkes klarer zum Bewußtsein zu bringen. Wenn wir bei unsrer Arbeit als Christliche Wissenschafter Erfolge erzielen wollen, müssen wir mit den Vorstellungen vom Bösen rechnen und ihnen widerstehen. „Widerstehet dem Teufel, so fliehet er von euch; nahet euch zu Gott, so nahet er sich zu euch,” sagt der Apostel Jakobus.
Bericht des Schatzmeisters
Hierauf verlas Mr. Dickey als Schatzmeister Der Mutter-Kirche seinen Bericht für das mit dem 31. Mai 1916 abgelaufene Jahr. Dieser Bericht enthielt sehr interessante und äußerst befriedigende Mitteilungen über das Wachstum unsrer Bewegung. Ihm zufolge ist die finanzielle Lage der Kirche eine ausgezeichnete. Der Schatzmeister machte die Mitteilung, daß seit Eröffnung des Hilfsfonds Der Mutter-Kirche, zur Linderung der Kriegsnot insgesamt $193,544.36 beigesteuert worden sind. Von dieser Summe sind $187,788.18 den mit der Verteilung der Gelder betrauten, aus Christlichen Wissenschaftern bestehenden Ausschüssen überwiesen worden. Es erfolgten Geldsendungen nach England, Frankreich, Deutschland, Holland, nach der Schweiz und nach andern Ländern in Europa. Denjenigen, die aus diesem Fonds Unterstützung erhielten, ist dadurch Gelegenheit geboten worden, etwas über die Christliche Wissenschaft zu erfahren. Zahlreiche Briefe sind eingelaufen, worin mit tiefempfundener Dankbarkeit der Freigebigkeit der Christlichen Wissenschafter in Amerika gedacht wird. Der Bericht enthielt ferner die Bemerkung, daß Beiträge zu diesem Fonds auch fernerhin mit Dank entgegengenommen würden.
Dem weiteren Bericht zufolge belaufen sich die zur Errichtung eines Denkmals für Mary Baker Eddy empfangenen Gelder auf $104,791.64. Die Gesamtkosten des Denkmals einschließlich eines Fonds zu dessen dauernder Instandhaltung werden zusammen gegen $150,000 betragen.
Mr. Dickey verlas ferner den Bericht von Edwin L. Pride & Co., vereidigte Rechnungsrevisoren, die die Bücher und Rechnungen des Schatzmeisteramts revidiert hatten und deren Richtigkeit bezeugten.
Bericht des Schriftführers Der Mutter-Kirche
Gemäß den Bestimmungen des Kirchenhandbuchs sind wir heute hier zur einundzwanzigsten jährlichen Geschäftsversammlung Der Mutter-Kirche zusammengekommen. Wie schon früher bei solchen Anlässen, reichen Worte nicht hin, um die Dankbarkeit auszusprechen, die wir als Christliche Wissenschafter einzeln und gemeinsam für die uns während der letzten zwölf Monate zuteilgewordenen Segnungen empfinden. Die aufeinanderfolgenden Berichte dieser Jahresversammlungen bilden die Geschichte des Wachstums und der Entwicklung der organisierten Arbeit der Christlichen Wissenschaft, und wie in früheren Jahren so dürfen wir auch heute sagen, daß die göttliche Liebe ihre Kinder in jeder Weise gesegnet hat. Weder bezüglich des numerischen Wachstums noch hinsichtlich der zunehmenden Anerkennung seitens der Welt von der segensreichen Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft sehen wir uns in unsern Erwartungen getäuscht.
Im gegenwärtigen Kampf widerstreitender Weltmächte hat es an besonderen Gelegenheiten zur Beweisung der praktischen Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft nicht gefehlt. In den durch den Krieg betroffenen Ländern bieten sich fortwährend Gelegenheiten zur Demonstrierung der Christlichen Wissenschaft, und zwar durch das Heilen von Krankheit und Leiden wie durch Unterstützung der Notleidenden aus dem Fonds Der Mutter-Kirche zur Linderung der Kriegsnot. Beiträge zu diesem Fonds sind auch fernerhin sehr erwünscht, denn durch ihn werden weitreichende Ergebnisse erzielt. Tausende, denen die Christliche Wissenschaft nicht bekannt ist, erhalten nun einen praktischen Beweis von der raschen und bestimmten Wirkung ihrer Lehre und Ausübung.
Unter denen, die heute anwesend sind, kommen manche aus fernen Feldern und besuchen wieder zum erstenmal Die Mutter-Kirche seit jenem denkwürdigen Tage, genau vor zehn Jahren, als dieser Bau — die Erweiterung Der Mutter-Kirche — eingeweiht wurde. Es dürfte daher angebracht sein, auf den Fortschritt kurz Bezug zu nehmen, den wir im Laufe dieses Jahrzehnts sowohl wie des letzten Jahres verzeichnen können.
Laut Bericht des Schriftführers Der Mutter-Kirche bei der Jahresversammlung am Tage nach der Einweihung bestanden damals 949 christlich-wissenschaftliche Gemeinden; heute gibt es deren 1616—ein Zuwachs von siebzig Prozent. Während dieser zehn Jahre hat die Mitgliederzahl Der Mutter-Kirche um hundertundsechzehn Prozent zugenommen. Der prozentuale Zuwachs an Abonnenten auf die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft ist weit größer gewesen als derjenige an Zweig-Kirchen und Kirchenmitgliedern. In diese Zeit fällt die Gründung des „Christian Science Monitors“ sowie der Bau und die Erweiterung des Verlagshauses. Während des größten Teils der ersten Hälfte dieses Zeitraumes empfingen wir den Segen der weisen Führung und Leitung des Gemüts durch die persönliche Gegenwart unsrer Führerin. Während der letzten fünf Jahre ist das Gute, welches diese Bewegung empfangen hat, durch Treue gegen die unpersönliche Leitung des göttlichen Gemüts gekommen, und zwar hat diese Leitung durch die Mittel gewirkt, die Mrs. Eddy geschaffen hat und die sowohl in den Vorschriften und Satzungen des Kirchenhandbuchs wie in ihren andern Werken niedergelegt sind. Die Ereignisse der zweiten Hälfte des Jahrzehnts haben an die Christlichen Wissenschafter hohe Anforderungen gestellt; doch können wir wiederum mit Zuversicht der folgenden Worte Mrs. Eddys gedenken und Geduld und Mut aus ihnen schöpfen: „Für das, was noch zu tun ist, aber nicht jetzt getan werden kann, bereitet Gott den Weg” („The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany,“ S. 12).
Um nun über die sichtbaren Ergebnisse der letzten zwölf Monate Genaueres zu berichten, sei erwähnt, daß die Zahl der eben als Mitglieder Der Mutter-Kirche aufgenommenen Personen größer ist als bei irgendeiner früheren Aufnahme. Es sind auch Anzeichen vorhanden, daß diejenigen im Arbeitsfelde, die Aufnahmegesuche gegenzeichnen, hierbei mehr Vorsicht walten lassen als früher. Dennoch möchten wir die Mitglieder Der Mutter-Kirche nochmals ermahnen, darauf zu achten, daß sie nur solche Mitglieder zur Aufnahme vorschlagen, die nicht hemmend sondern fördernd wirken.
Während des verflossenen Jahres hat ein Zuwachs von fünfundsechzig Gemeinden stattgefunden, darunter Kirchen und Vereinigungen in Südafrika, England, Britisch-Westindien und Panama. Neben den mehr als sechzehnhundert offiziell anerkannten Kirchen und Vereinigungen, die im „Christian Science Journal“ verzeichnet sind, gibt es jetzt, schätzungsweise über dreitausend nichtorganisierte Gruppen von Personen in der Welt, die christlich-wissenschaftliche Gottesdienste abhalten, davon einige in den entlegensten und unzugänglichsten Teilen ferner Länder. Jede dieser Gruppen bildet natürlich den Kern zu einer Kirche oder Vereinigung der Christlichen Wissenschaft.
Im letzten Jahre fanden 2245 Vorträge über die Christliche Wissenschaft statt, also 716 mehr als im Jahre zuvor. Diese Vorträge wurden von etwa einer Million fünfhundertundsechzigtausend Personen besucht. Die Zahl der Besucher weist also gegenüber den Schätzungen des vorvorigen Jahres eine Zunahme von etwa dreihundertundsiebzigtausend auf, oder einunddreißig Prozent. Die gesamte Besucherzahl in den Vorträgen über die Christliche Wissenschaft hat sich im Laufe der letzten vier Jahre verdoppelt.
Es dürfte Sie interessieren zu erfahren, daß 283,000 Exemplare christlich-wissenschaftlicher Schriften in Boston durch Die Mutter-Kirche verteilt worden sind. Fürs gesamte Arbeitsfeld gilt jedoch der Rat, bei der Verteilung vorsichtiger und klüger zu Werke zu gehen. Es fehlt zwar nicht an Zeichen dafür, daß eine ungeheure Menge von Schriften im ganzen Arbeitsfelde verteilt werden, doch tritt auch der Umstand klar hervor, daß diese Arbeit nicht immer in einer Weise geschieht, durch welche die besten Ergebnisse erzielt werden. Nächst dem Unterbleiben der Verteilung wäre dem Irrtum nichts lieber als eine unzweckmäßige Verteilung.
Der Leserkreis des „Monitors“ wird immer größer. Im vergangenen Jahre haben sich mehr Christliche Wissenschafter bereit gefunden, Mrs. Eddys freundlicher Aufforderung bezüglich des „Monitors“ nachzukommen, nämlich, daß „jeder Christliche Wissenschafter ... auf unser tägliches Blatt abonniere und dasselbe lese” („The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany,“ S. 352). Die Christlichen Wissenschafter können zu ihrem eignen Vorteil des Umstandes eingedenk bleiben, daß die Anforderungen, die Mrs. Eddy an ihre Anhänger stellte, ihnen immer nur Segen brachten. Der immer größer werdende Einfluß des „Monitors“ und die Würdigung, die er bei Außenstehenden findet, müssen als geradezu staunenswert bezeichnet werden. Was Mrs. Eddy als die Mission dieser Zeitung vorhersah, wird Schritt für Schritt zur demonstrierten Tatsache.
Es hat während des Jahres nicht an Zeichen dafür gefehlt, daß so manches Mitglied Der Mutter-Kirche sich seiner Verantwortlichkeit in höherem Maße bewußt geworden ist. Eine geistige Übereinstimmung mit den Zwecken und Zielen Der Mutter-Kirche muß der Übernahme der Pflichten vorausgehen, die die wahre Mitgliedschaft fordert.
Äußere Regierungsformen, die auf einer demokratischen Grundlage beruhen, weisen den Abstand auf zwischen den Idealen, die ihren Gründern vorschwebten, und dem veränderlichen, begrenzten Ausdruck dieser Ideale. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir jedoch einsehen, daß Demokratie, wissenschaftlich demonstriert, dem unwandelbaren Walten des Gemüts entspricht, das durch jeden einzelnen zum Ausdruck kommt. In dem Maße wie diese geistige Erkenntnis im Bewußtsein des einzelnen Gestalt annimmt, erkennt er, daß diese „geistig organisierte” Mutter-Kirche (siehe „Retrospection and Introspection,“ S. 44) gerade die Organisation auf Erden ist, die durch Demonstration zu einem Ausdruck vollkommener Demokratie werden kann. Wenn ein Mitglied sich der Verantwortlichkeit völlig bewußt ist, die es übernimmt, indem es sich einen Christlichen Wissenschafter nennt, so sieht es auch ein, daß es seiner Pflicht nicht enthoben werden kann.
Dadurch, daß sich die Mitglieder Der Mutter-Kirche der Allgegenwart des Gemüts und seiner unwandelbaren Leitung stets bewußt sind, wird die Sache so weitergeführt werden, wie Gott es durch den Wegweiser für unsre Zeit, unsre verehrte Führerin, bestimmt hat. Dann werden auch die Hände der Beamten Der Mutter-Kirche gestützt werden. Wenn wir im Bewußtsein die persönliche Auffassung von Regierung und Leitung aufheben, und wenn wir beweisen, daß es nur einen Leiter und eine Leitung gibt, nämlich die Leitung des göttlichen Gemüts, dann verstehen wir, daß die Herrschaft sicher und dauernd „auf seiner Schulter” ist.
Bericht des Verwaltungsrates für die testamentarische Verfügung Mary Baker Eddys
Mr. Neal, der Vorsitzende dieses Verwaltungsrates, berichtete sodann wie folgt: Zu Ihrer Orientierung und Ermunterung möchte Ihnen der Verwaltungsrat für die testamentarische Verfügung Mary Baker Eddys folgenden Bericht über seine Tätigkeit während des mit dem 1. Juni 1916 endenden Jahres erstatten:
Vorträge.— Der Verwaltungsrat hat alle Reisekosten, die die Summe von $25 überstiegen, für jeden der 67 Vorträge bezahlt, die außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanadas stattgefunden haben. Die Gesamtausgaben betrugen $6558.56.
Wegen der durch den Krieg verursachten Verkehrsstörungen haben seit der letzten Jahresversammlung keine Vorträge in Mitteleuropa stattgefunden.
Im vorigen Jahr wurde die Ankündigung gemacht, daß jede Kirche oder Vereinigung, die ihren ersten Vortrag veranstaltet, oder jede Kirche oder Vereinigung, die zwischen dem 1. Januar 1915 und 1. Juli 1916 einen weiteren Vortrag veranstaltet, zur Bestreitung der Kosten dieses Vortrags einen Zuschuß erhalten werde. Achthundertundneunundzwanzig Gemeinden sandten entsprechende Gesuche ein und erhielten einen solchen Zuschuß. Diese Unterstützungen betrugen insgesamt $80,219.15.
Freie Verteilung von Schriften.— Aus diesem Fonds erhielten 959 Kirchen und Vereinigungen, die an der freien Verteilung autorisierter christlich-wissenschaftlicher Schriften teilnahmen, insgesamt die Summe von $69,764.25. Diese Zahlung stellt sechzig Prozent des Betrages dar, den die betreffenden Gemeinden zum Ankauf von Literatur sowie an Spesen für Porto und Umschläge für das mit dem 31. Oktober 1915 endende Jahr selbst beisteuerten. In dieser Summe ist der Zuschuß nicht einbegriffen, der diesen Kirchen im vorigen Jahr aus besagtem Fonds bezahlt wurde, und den sie zur Verteilung von Literatur verwandten.
Die Gesamtsumme für die durch diese Gemeinden verteilten Schriften sowie für Briefporto und Umschläge betrug $173,683.85. Von dieser Summe wurde $116,273.75 von den Kirchen und Vereinigungen selbst beigesteuert und $57,410.10 vom Verwaltungsrat, wie schon im vorigen Jahr berichtet wurde.
Leihbibliotheken.— Den freien christlich-wissenschaftlichen Leihbibliotheken sind folgende Schenkungen gemacht worden: „Science and Health“ 2554, deutsche Übersetzung von „Science and Health“ 370, „Miscellaneous Writings“ 877, „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ 624, „Concordance to Science and Health“ 146, „Unity of Good“ 514, „Retrospection and Introspection“ 454, „Pulpit and Press“ 352, „Rudimental Divine Science“ 428, „Rudimental Divine Science“ (for the blind) 146, „No and Yes“ 391, „Messages to The Mother Church“ 369, „Christian Healing and The People’s Idea of God“ 387, „Church Manual“ 373, „Christ and Christmas“ 327, „Poems“ 319, „The Life of Mary Baker Eddy“ 821, „Editorial Comments“ 268, „Christian Science: Its Legal Status“ 281, „The Mother Church“ 279, „Personal Contagion“ 123, Broschüren 6075, „Christian Science Hymnal“ 188—zusammen 16,666 Exemplare.
Öffentliche Bibliotheken.—Öffentliche Bibliotheken erhielten folgende Schenkungen an Literatur: „Science and Health“ 1887, deutsche Übersetzung von „Science and Health“ 441, „Miscellaneous Writings“ 1005, „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ 890, „Unity of Good“ 849, „Retrospection and Introspection“ 789, „Pulpit and Press“ 799, „Rudimental Divine Science“ 830, „Rudimental Divine Science“ (for the blind) 182, „No and Yes“ 769, „Messages to The Mother Church“ 829, „Christian Healing and The People’s Idea of God“ 805, „The Life of Mary Baker Eddy“ 883—zusammen 10,958 Exemplare, nebst 6122 Jahresabonnements auf das „Christian Science Journal,“ den „Christian Science Sentinel,“ den „Christian Science Monitor“ und den Herold der Christian Science.
Verteilung von Schriften im europäischen Kriegsgebiet.— Im ganzen kamen 757,643 Exemplare des „Journal,“ „Sentinel,“ Herold und „Monitor,“ und verschiedener Broschüren und Sonderabdrücke zur Verteilung unter Soldaten, Matrosen und Kriegsgefangene, in Hospitälern, Übungslagern und an Bord von Schiffen sowie an der Front.
Kirchengebäude.— Vor einem Jahr berichtete der Verwaltungsrat über den Empfang von 20 Gesuchen um Unterstützung zur Errichtung oder zum Ankauf von Kirchengebäuden. Während des letzten Jahres gingen 80 solche Gesuche ein, also zusammen 106. Als der Bericht des Verwaltungsrates im vorigen Jahre hier verlesen wurde, waren noch auf keines dieser Gesuche hin Zahlungen erfolgt. Seitdem sind $146,742.70 an 37 Gemeinden ausbezahlt worden. Ferner ist die Summe von $160,579.41 beiseite gesetzt worden für 36 andre Kirchen und Vereinigungen, deren Gesuche zwar begutachtet worden sind, die aber noch nicht allen vom Verwaltungsrat gestellten Anforderungen genügt haben. Die Gesuche der übrigen 33 Organisationen sind noch nicht in regelrechter Form und können daher vom Verwaltungsrat erst später genehmigt werden. Die Bedingungen werden zweifellos alle erfüllt werden, so daß dann eine günstige Entscheidung stattfinden kann.
Diesem Bericht folgte der Gesang des Kirchenliedes Nr. 86, „Make channels for the streams of love,“ worauf H. Cornell Wilson, Erster Leser Der Mutter-Kirche, einige der vielen schriftlichen Berichte verlas, die aus dem Arbeitsfelde eingegangen waren.
Erste Kirche Christi, der Scientisten, Halifax, Nova Scotia, berichtete über größeren Eifer bei der Verteilung von christlich-wissenschaftlichen Schriften, wovon viele ihren Weg zu den Soldaten und Matrosen, in Militär- und Marine-Hospitäler, und auf Truppentransportschiffe fanden.
Erste Kirche Christi, der Scientisten, von Baltimore, Md., gab ihrer Dankbarkeit Ausdruck im Hinblick auf die bevorstehende Einweihung ihres neuen Kirchengebäudes.
Die christlich-wissenschaftliche Organisation von Wellesley College (Mass.) sandte Grüße und sprach ihren Dank aus für die der College-Bibliothek vom Verwaltungsrat für die testamentarische Verfügung von Mary Baker Eddy zur Verfügung gestellte Literatur.
Die im November vergangenen Jahres erfolgte Einweihung ihres neuen Kirchengebäudes meldete Erste Kirche Christi, der Scientisten, in Bloomington, Ill.
Dritte Kirche Christi, der Scientisten, in Indianapolis, Ind., berichtete über die Abhaltung ihres ersten Gottesdienstes im Mai 1916, sowie über die Notwendigkeit ihrer Organisierung wegen des großen Wachstums, das die Christliche Wissenschaft daselbst erfahren hat.
Über den Fortschritt der Christlichen Wissenschaft in Irland, namentlich in bezug auf die Vorträge, berichtete Erste Kirche Christi, der Scientisten, in Dublin.
Aus Cedar Rapids, Jowa, kam ein Bericht über die Abhaltung des ersten Gottesdienstes im kürzlich vollendeten Kirchengebäude.
Grüße sandten ferner Siebente Kirche Christi, der Scientisten, in London; Erste Kirche Christi, der Scientisten, in Des Moines, Jowa; Dritte Kirche Christi, der Scientisten, in Los Angeles, Cal., und die Kirche in St. Paul, Minn.
Auf die Verlesung dieser Mitteilungen folgten persönliche Berichte von anwesenden Personen aus zahlreichen Arbeitsfeldern, und zwar aus Evansville, Ind.; East Orange, N. J.; Glendale, Cal., wo ein neuer Kirchenbau bald eröffnet werden soll; Minneapolis, Minn.; Dayton, Ohio; St. Louis, Mo.; Ancon und Cristobal, Kanalzone; Norfolk, Va.; Philadelphia, Pa.; San Francisco, Cal.; Detroit, Mich.; Melbourne, Australien, und Los Angeles, Cal. Die Sprechenden berichteten über den Fortschritt der Christlichen Wissenschaft durch das Mittel der bestehenden kirchlichen Vereinigungen, sowie über die Erfolge in Besserungsanstalten, Gefängnissen usw.
Die Versammlung wurde mit dem Singen der Kommunions-Doxologie beschlossen.
Copyright, 1916, by The Christian Science Publishing Society
Verlagsrecht, 1916, von The Christian Science Publishing Society
