Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Geistige Kraft

Aus der August 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Erfahrung, die ich kürzlich an einem Sonntagmorgen machte, erfüllte mich mit einem tiefen Dankgefühl. Die Christliche Wissenschaft hat mir schon manch schwieriges Problem lösen helfen; aber an diesem Tag stieß ich auf eins, das mir besonders schwierig vorkam. Meine Arbeit blieb lange erfolglos, ja es war, als ob mir eine hohe Steinmauer den Weg versperrte, und ein Gefühl der Entmutigung begann sich meiner zu bemächtigen. An jenem Sonntag war ich gerade verhindert, dem Gottesdienst beizuwohnen. Ich nahm eine der christlich-wissenschaftlichen Broschüren zur Hand, und mein Auge blieb an folgendem Zitat von Mrs. Eddy haften: „So kommt es, daß Geschäftsleute und hochgebildete Gelehrte an sich erfahren haben, daß die Christliche Wissenschaft ihre Ausdauer und ihre mentalen Kräfte erhöht, ihre Menschenkenntnis erweitert, ihnen Scharfsinn und Auffassungsvermögen verleiht und sie in den Stand setzt, über ihre gewöhnliche Leistungsfähigkeit hinauszugehen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 128).

Beim Durchlesen dieser Stelle fing es in mir an zu dämmern; ich begann einzusehen, warum mich eine hohe Steinmauer aufzuhalten schien. Ganz unbewußt hatte ich geglaubt, es fehle mir die Fähigkeit und Kraft, das zu tun, was ich für recht hielt, und dadurch stellte ich auch Gottes Fähigkeit in Frage. Mit andern Worten, währenddem ich die Vollkommenheit des von Gott geschaffenen Weltalls bekräftigte, hegte ich das Gefühl, daß ich der mir gestellten Aufgabe nicht gewachsen sei, weil es mir dafür an der nötigen Ausbildung und Erfahrung fehle. Anstatt mein wahres Selbst im Auge zu behalten, hatte ich mit dem schwachen menschlichen Selbst gerechnet. Die Erkenntnis, daß Gottes Idee, der Mensch, die Kraft und Ausdauer hat, gewöhnliche Fähigkeiten zu übertreffen, und daß ich als Gottes Spiegelbild die mir vom Vater anvertraute Arbeit in intelligenter und wirksamer Art und Weise verrichten konnte, brachte mich der Lösung meines Problems um vieles näher. Stein um Stein löste sich aus der Mauer, und des Menschen gottverliehene Fähigkeiten traten immer klarer vor mein Auge. In der Tat, „Seele hat unendliche Mittel, mit denen sie die Menschheit segnet,” wie Mrs. Eddy auf Seite 60 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt.

Wie oft hatte ich doch bekräftigt, daß Gott meine Stärke, eine stets gegenwärtige Hilfe ist; aber was diese Erklärung alles in sich schließt, darüber war ich mir nie klar gewesen. Gewiß ist Kraft unbegrenzt; aber sie wird meistens als auf physische statt auf geistige Dinge Bezug habend betrachtet, und daß sie Auffassungsvermögen und Scharfsinn umfaßt, wird ganz außer acht gelassen. Im Alltagsleben sind wir sehr leicht geneigt, den Begriff Kraft gänzlich mit dem Körper oder mit Muskeln in Verbindung zu bringen; aber geistig aufgefaßt bedeutet Kraft all die Eigenschaften, die uns vor dem Glauben bewahren, daß wir nicht fähig seien, die uns aufgetragene Arbeit zu verrichten. Wer die Sache in diesem Lichte betrachtet, kann jedes scheinbare Hindernis beseitigen.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / August 1916

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.