Das Wachstum der christlich-wissenschaftlichen Bewegung in den letzten drei Jahrzehnten ist wohl nie anschaulicher dargelegt worden als in der soeben stattgefundenen Jahresversammlung, wo Mr. Frye, der neue Präsident Der Mutter-Kirche, den ersten Gottesdienst dieser damals einzigen Kirche schilderte, dem er vor vierunddreißig Jahren beiwohnte. Man konnte sich leicht die kleine Schar der ernsten Schüler im Heim unsrer Führerin vorstellen, wie sie dem neualten Evangelium lauschten, dessen Verbreitung Mrs. Eddys ganzes Streben galt. Und wenn man dann die zahlreiche Versammlung überblickte, die in diesem genau vor zehn Jahren eingeweihten großen Bau versammelt war, mußte man mit Mr. Frye ausrufen: „Welche Wunder hat doch Gott gewirkt durch die Treue unsrer geliebten Führerin gegen unsre große Sache, die ihr mehr als alles andre am Herzen lag.”
Nur eine Person, deren prophetischer Blick durch geistige Erleuchtung geklärt worden war und somit den Horizont der kommenden Jahre überschauen konnte, war imstande, so mutig gegen den Irrtum in die Schranken zu treten, wie Mrs. Eddy es tat. Mit dem Glaubensmut des ebräischen Hirtenknaben rief sie aus: „Ich ... komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth.” Sie durfte beweisen, daß „ein Gott in Israel” ist, denn die Kranken wurden geheilt durch das Wort der Wahrheit — durch die Beweisung der Allgegenwart Gottes. Sie gibt uns eine Andeutung von den Zuständen in jenen Tagen, wenn sie sagt: „Ich sah vor mir den furchtbaren Kampf, das rote Meer und die Wüste; aber durch den Glauben an Gott drang ich vorwärts und vertraute auf die Wahrheit, die starke Befreierin, daß sie mich in das Land der Christlichen Wissenschaft führe, wo die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 226).
In diesem Abschnitt spricht Mrs. Eddy sowohl von dem Sieg wie von den großen Schwierigkeiten, unter welchen er errungen wurde. Wir erkennen hier den Mut einer Person, die von der Unüberwindbarkeit der Wahrheit und von der Machtlosigkeit des Irrtums gegenüber der Wahrheit fest überzeugt war. Tag für Tag und Jahr für Jahr widmete sie sich dem Werk, das sie in Angriff genommen hatte, dem Werk, an welchem teilzunehmen den Christlichen Wissenschaftern als ihren Nachfolgern heute vergönnt ist — das Werk des endgültigen Überwindens alles Bösen. An der Freude über den Fortschritt in den verschiedenen Abteilungen der von unsrer Führerin gegründeten Kirche kann der einzelne nur in dem Maße teilnehmen, wie er zu diesem Fortschritt beigetragen hat. Wer die Kranken geheilt, den durstigen Lippen den Becher des lebendigen Wassers gereicht hat, darf Gott danken und Mut fassen. Der Siegeskranz ruht nur auf dem Haupte dessen, der mit dem „Schwert des Geistes” dem Feind offen entgegengetreten ist.
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