In unserm Lehrbuch lesen wir: „Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfaßt als Basis des Gedankens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen” (Wissenschaft und Gesundheit. S. 259). Durch dieses Verständnis werden alle christlich-wissenschaftliche Heilungen bewirkt. Ein gewisses Maß des Verständnisses vom vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen als Prinzip und Idee ist erforderlich, damit das wissenschaftliche Sein und göttliche Heilen, welches der Welt so sehr not tut, dem menschlichen Bewußtsein offenbar werde. Und Heilung kommt im Verhältnis der Anwendung dieser Kenntnis auf menschliche Probleme zustande.
Gott ist der Ursprung des Menschen und des Weltalls. Er schließt alle Macht in sich, alles Wissen und Sein; und da Er das Prinzip ist, so muß Er auf alle Zeiten, in alle Ewigkeit unveränderlich sein. Daher haben der Mensch und das Weltall kein Dasein aus sich selbst, sondern sie sind der Ausdruck dieses vollkommenen Prinzips. Jesus sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.” Er erkannte Gott oder das göttliche Prinzip als die einzig bestehende Macht, als das alleinige Sein an, und zwar in solchem Maße, daß er seinen menschlichen Leib zur Kreuzigung hinzugeben vermochte, in dem Bewußtsein, daß der vollkommene Vater es nicht „zugeben” würde, daß sein „Heiliger verwese.” Die Anhänger der christlichen Lehre können sich des Meisters Beweis von der Vollkommenheit Gottes und von des Menschen Fähigkeit, dieses Verständnis zu erlangen, sehr wohl zur Richtschnur bei geringeren Demonstrationen nehmen.
Jesus lehrte die Untrennbarkeit Gottes und des Menschen, des Prinzips und dessen Ausdruck, als er sagte: „Ich und der Vater sind eines,” und wiederum: „Denn der Vater ist größer denn ich.” Gott ist das Prinzip, und der Mensch besteht als Idee. Diese Idee kommt durch die Individualität zum Ausdruck. Die Einheit und Untrennbarkeit eines Stromes und seiner Quelle, oder eines Lichtstrahls und der Sonne ist einem jeden klar. Wie in diesem Fall eine Trennung unmöglich ist, so ist auch die Trennung zwischen Prinzip und Idee unmöglich.
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