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Engel

Aus der Oktober 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Bibel ist oft von Engeln die Rede. Nun ist im Laufe der Zeit unter den Menschen die Anschauung vorherrschend geworden, daß die Bezeichnung Engel etwas zum mindesten Übernatürliches bedeute, wenn nicht gar etwas, was nur in der Phantasie besteht. Die in der Bibel berichteten Geschehnisse, wo Engel beteiligt sind, werden von manchen mit abergläubischer Scheu und Ehrfurcht angesehen. Viele verhalten sich skeptisch und betrachten solche Geschichten als Märchen, für andre haben sie eine allegorische Bedeutung. Durch die Kunst ist unser Auge gewöhnt worden, die Engel als geflügelte Wesen in weiß schimmernden Gewändern dargestellt zu sehen. Die Dichtkunst hat diese Anschauung erweitert, indem sie Wesen darstellt, die zwar den Menschen gleichen, aber durch ihre Rechtschaffenheit und ihre guten Taten Vollkommenheit erlangt haben und hoch über den Menschen stehen.

Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, bietet nun mit der Geradheit und Einfachheit, die alle ihre Schriften auszeichnet, in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift eine neue und befriedigende Anschauung über das Wesen der Engel. Auf Seite 298 erklärt sie unter anderm: „Engel sind reine Gedanken von Gott, mit Wahrheit und Liebe beschwingt,” und auf Seite 581 (Kapitel Glossarium) findet sich die weitere Erklärung: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend.”

Diese Anschauung vom Wesen der Engel läßt die Bibelberichte über Engelerscheinungen in neuem Lichte erscheinen. Aus unsern Studien wissen wir, daß im Morgenlande die Bildersprache und Symbolik heimisch ist. Jesus selbst sprach oft in Gleichnissen. Der Ungelehrte und das Kind erfassen geistige Wahrheiten leicht durch das Mittel der Allegorie, durch die Fabel und das Gleichnis; aber auch die Vorstellungskraft des Gebildeten und des reifen Denkers wird durch diese seit alters gebrauchte Redeform und mündliche Erzählungsweise angeregt. Unter den Zuhörern Jesu waren ohne Zweifel viele, auf deren Gemüter seine Wortgemälde einen mehr oder weniger dauernden Eindruck hinterließen und zugleich das Denken anregten. Die Verfasser der biblischen Bücher folgten also nur dem Schriftbrauch ihrer Zeit, ja aller Zeiten; denn wenden die Schriftsteller nicht auch heutzutage bildliche Ausdrücke, Gleichnisse und andre künstlerische Redeformen an?

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