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Erziehung in der Sonntagsschule

Aus der November 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kein Teil der christlich-wissenschaftlichen Arbeit wird sorgfältiger bewacht und behütet als das Lehren. Daher kommt beim Unterrichten in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule ein von Mrs. Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, entworfener Plan in Anwendung, der sich bei der Unterweisung der Jugend in den Lehren der Christlichen Wissenschaft als sicher und zuverlässig erwiesen hat. Es war mir vergönnt, mehrere Jahre in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule zu lehren und zu wirken, und ich bin dafür sehr dankbar. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Regeln für die Leitung und Verwaltung der Sonntagsschulen in drei kurzen Abschnitten im Handbuch Der Mutter-Kirche, Der Ersten Kirche Christi, der Scientisten, in Boston, zusammengefaßt sind, wiewohl die Arbeit in diesen Sonntagsschulen sehr weitreichend ist. Es beweist die wunderbare Einsicht und Umsicht Mrs. Eddys, daß sie imstande war, für eine so umfangsreiche Arbeit in so wenigen Worten Fürsorge zu treffen. Ferner kann es dem aufmerksamen Beobachter nicht entgehen, daß diese Regeln alle Hauptpunkte berühren.

Es gibt in unserer Zeit keine wichtigere Arbeit als die in der Sonntagsschule. Die meisten Eltern geben ihren Kindern eine allgemeine Bildung, aber viele sind sich nicht klar über die Wichtigkeit der Erziehung ihrer Kinder in Hinsicht auf geistige Erkenntnis und Entwicklung. Wie groß ist doch die Freude, wenn man einen Menschen beobachtet, der von Kindheit an bis zur Reife in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule unterwiesen worden ist, und wenn man sieht, welche Erkenntnis und welch praktisches Verständnis er von den großen geistigen Tatsachen des Seins besitzt. Es ist auffallend, wie leicht und frei Bewerber um Kirchenmitgliedschaft, die von der Sonntagsschule kommen, in der Regel die an sie gerichteten Fragen beantworten. Viele Erwachsene zögern und sagen, sie verständen alles, wüßten sich aber nicht auszudrücken, könnten nicht „die richtigen Worte finden;“ und ihre Erklärungen sind daher unbefriedigend. Ganz anders steht es mit den Schülern der Sonntagsschule. Sie wissen, was sie wissen, und sie wissen, daß sie es wissen; infolgedessen sind sie sofort mit der Antwort bereit.

In einer Sonntagsschulklasse tat die Lehrerin eine Frage in bezug auf die Schöpfung und wünschte gleich darauf, sie hätte die Frage nicht gestellt, da es ihr vorkam, als sei dieser Gegenstand zu metaphysisch für einen jungen Schüler. Aber sofort erhielt sie eine sehr klare und umfassende Erklärung der geistigen Tatsachen. Es hatte die Lehrerin monatelanges, ja jahrelanges Forschen und Arbeiten gekostet, ehe sie sich die genügende Erkenntnis erworben hatte, um die gleiche Frage klar und bündig zu beantworten. Eine Freundin dieser Lehrerin erging sich einst in scheinbar scharfer Kritik über die Christliche Wissenschaft und stellte unter anderem die Frage: „Glaubst du, Gott würde von Seinem Tron herabsteigen, um deine Magenschmerzen zu heilen?“ Gott von Seinem Trone herabsteigen! Man stelle sich das nur vor! Könnte irgend jemand, der in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule unterrichtet worden ist, solch eine falsche Auffassung von Gott haben? Gleich als erstes lernt der Schüler, daß Gott das göttliche Prinzip ist und daß die Offenbarwerdung einer Heilung das Zeichen ist, welches der richtigen Erkenntnis des göttlichen Prinzips folgt.

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