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Als elfjähriger Knabe trat ich einer Kirche bei und versuchte, in Übereinstimmung...

Aus der Mai 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als elfjähriger Knabe trat ich einer Kirche bei und versuchte, in Übereinstimmung mit ihren Lehren zu leben; aber ich war zu vielen Versuchungen ausgesetzt, als daß ich ihnen hätte widerstehen können. Das machte mich mißmutig, und meine Gesundheit fing an zu leiden, bis ich schließlich unter den Einfluß der Krankheitsgesetze kam. Als ich herangewachsen war, beschäftigten mich viele Fragen in bezug auf den Menschen und auf Gott, die mir keiner beantworten konnte. So verlor ich denn schließlich allen Glauben an die Religion. Fünfundzwanzig Jahre lang war ich keinen einzigen Tag ganz gesund. Ich litt an einer Drüsenkrankheit, wog zu wenig, fühlte mich erbärmlich schlecht und sah dementsprechend aus. In all den Jahren konsultierte ich fortwährend Ärzte und probierte jede Medizin, die die geringste Hoffnung auf Besserung versprach. Ich wurde von mehreren sehr angesehenen Ärzten behandelt, die persönliche Freunde von mir waren und mich gerettet haben würden, wäre es ihnen möglich gewesen; aber alles blieb erfolglos. Mir war, als ob ich in das Reich der Schatten versänke, worauf ich dann durch die Christliche Wissenschaft gerettet wurde.

Auf einer Reise vom Westen nach Chicago, meiner Heimatsstadt, traf ich eine Dame, die mir erzählte, sie sei von einem tuberkulösen Leiden durch das Lesen eines Buches unter dem Titel „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy, geheilt worden. Das erschien mir so unmöglich, daß ich glaubte, sie sei geistig nicht normal; aber später, als ich sie besser kennen lernte, gewann ich die Überzeugung, daß sie sogar eine sehr kluge Frau war. Ungefähr sechs Monate darauf ging ich in das Lesezimmer der Christlichen Wissenschafter in Chicago und bat, mir den besten Praktiker zu nennen. Man gab mir die Namen von drei Praktikern und sagte mir, jeder von ihnen könnte mir helfen. Meine erste Unterredung befriedigte mich sehr wenig. Als die Praktikerin anfing, mit mir über die Bibel und Gott zu reden, sagte ich ihr offen, ich könne kein einziges Wort davon glauben. Ich hatte vergebens nach einem Geistlichen gesucht, der mir den gefallenen Menschen oder die Erlösungstheorie zu meiner Befriedigung hätte erklären können, und als mir die Praktikerin den wirklichen Menschen, den Christus-Menschen zeigte, den einzigen, den Gott je erschaffen hat, ärgerte ich mich, denn alle meine Munition war mir dadurch genommen worden. Aber ich ging doch wieder zu ihr, und mehrere Jahre half sie mir geduldig viele Probleme zu lösen, da ich durch und durch krank zu sein schien. Nun ging es mir immer besser, ich wurde glücklicher und zufriedener und nahm beträchtlich an Gewicht zu.

Nachdem ich vier Jahre mehr oder weniger mit Hilfe eines Praktikers gearbeitet hatte, nahm ich Klassenunterricht und wurde Mitglied einer Kirche der Christlichen Wissenschaft, lehrte in der Sonntagsschule und bekleidete verschiedene andere Ämter. Die Wissenschaft des Seins enthüllte sich mir immer mehr, so daß ich heute meine ganze Zeit der Arbeit an unserer Sache widmen kann. Die unendliche Liebe, das göttliche Prinzip offenbart mir immer mehr die stets gegenwärtige Christus-Idee und einen Gott, der unendlich gut, liebevoll und freundlich ist. Das Erkennen dieser Wahrheit war der heilende Balsam, der aus mir die Annahmen von Haß, Bosheit, Wollust, Unehrlichkeit und Krankheit vertrieb.

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