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Auf dem Gebiet der Vorposten

Aus der Mai 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im ersten Kapitel des ersten Buchs Mose lesen wir: „Da schied Gott das Licht von der Finsternis.“ Für jeden von uns, der geistig erwacht ist, bildet diese Trennung von Licht und Finsternis einen wichtigen Teil der christlich-wissenschaftlichen Erfahrung, denn sie folgt auf den gebieterischen Ruf der Wahrheit: „Es werde Licht!“ Die Wahrheit muß jedes Stadium der irdischen Pilgerfahrt des Christlichen Wissenschafters erleuchten. Wer geistig erwacht ist, hat einen besseren Ausblick auf alle Ereignisse des Lebens gewonnen. Im Geschäftskontor, an der Arbeitsbank, auf dem Spielplatz, im Schulzimmer, im Soldatenlager, auf dem Transportschiff, ja selbst auf dem Schlachtfelde fällt dann auf jede Phase der Erfahrung neues Licht, selbst wo vorher nichts als die dichte Finsternis des materiellen Sinnes zu sein schien.

Für den Christlichen Wissenschafter erfährt die Welt, wie sie nach materieller Annahme ist, eine gründliche Umwandlung. An ihre Stelle tritt Gottes geistiges Weltall, in dem der Mensch vollkommen und unsterblich ist und Freude, Liebe, Gesundheit und Vollkommenheit in großen und kleinen Dingen wiederspiegelt. Die Wahrheit gibt dem, der den ersten Einblick in das wissenschaftliche Christentum getan hat, eine edlere Auffassung vom Leben und regt ihn zu höherem Streben an. Zunächst scheint dieser erste Einblick hinreichend, um „den Himmel auf Erden zu verspüren“ (Miscellaneous Writings, S. 16), und man fühlt sich wohl versucht, eine Zeitlang mit den ersten Strahlen zufrieden zu sein und untätig abzuwarten, bis der Tag mit all seiner herrlichen Verheißung anbricht. Aber der Tag bricht in Wirklichkeit nicht eher in seiner ganzen Fülle an, als bis die Arbeit, das Licht von der Finsternis zu trennen, im menschlichen Bewußtsein begonnen hat. Wir müssen in dem Sonnenlicht der Seele arbeiten, ja beharrlich arbeiten, um unseren rechtmäßigen Platz zu entdecken. Dieses Licht ist viel mehr als ein bloßer Schimmer. Es läßt uns erkennen, daß es jenseits und über der sterblichen Gedankensphäre einen besseren Zustand der Dinge gibt, der des Forschens wohl wert ist.

Hierbei fällt mir eine dunkle Nacht in Süd-Afrika zur Zeit des Burenkrieges ein. Ich hatte die Vorposten gegen Abend ausstellen lassen, und früh am Morgen, noch ehe es tagte, war es meine Pflicht, die Linien abzuschreiten und nachzusehen, ob alle Vorposten wachsam waren. Es war eine ruhige, sehr dunkle Nacht. In dem langen, nassen Gras konnte ich fast nichts sehen, und als ich so in der Richtung umhertastete, in der ich glaubte, daß die Vorposten lägen, hielt mich auf einmal ein Furchtgefühl zurück. Wie, wenn ich zu weit ginge und ihnen gegenüber geriete! Dann wäre ich auf feindlichem Boden, und da ich aus der falschen Richtung käme, würde mich der Vorposten für einen Spion halten und mich erschießen. Als ich so in dem hohen Grase stand, fiel mir ein, daß wir vorher einen bestimmten leisen Pfiff als Signal verabredet hatten. Ich pfiff, und gleich darauf antwortete einer der nächsten Posten. Ich war die ganze Zeit dem Gebiet der Vorposten gewesen.

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