Auch ich möchte ein Zeugnis ablegen von dem, was ich in meiner Familie erleben durfte. Im Sommer 1917 wurde meine sechszehnjährige Tochter plötzlich schwer krank. Da wir mit der Christlichen Wissenschaft schon bekannt waren, suchten wir im Sinne dieser Lehre die Furcht und Angst, die uns befiel, zu überwinden. Das Fieber stieg aber von Tag zu Tag, und es überkam uns wieder die Furcht. So zogen wir denn einen Arzt zu Rate, der Lungen- und Rippenfellentzündung feststellte. Es sagte, der Fall sei sehr ernst, und in neun Tagen müsse die Krisis eintreten. Ob die Patientin sie bestehen werde, das wisse er nicht. In diesem trostlosen Zustand ließ er uns zurück. Nun wandten wir uns wieder der Wahrheit und Liebe zu. Meine Tochter wollte nichts von Medizin wissen und bat mich, eine Vertreterin anzuklingeln und um Beistand zu bitten, der uns dann auch liebevoll gewähhrt wurde. Noch am selben Tage kam die Vertreterin und machte uns klar, daß Gott die einzige Hilfe ist, daß wir zu Ihm unsere Zuflucht nehmen müssen, und daß auch hier die Wahrheit siegen werde. Als ich am Abend heimkam, sah ich, daß das Fieber ganz geschwunden war. Nach fünf Tagen konnte meine Tochter schon wieder aufstehen und bald darauf mit uns den Gottesdienst besuchen. Wir durften so recht die Liebe unseres Vaters verspüren. Wie beschämt waren wir doch, daß wir so wenig Vertrauen zu Ihm gehabt und in der Stunde der Not unsere Zuflucht zu Menschen genommen hatten. Wir suchen die so herrliche Wahrheit und Liebe in unserem täglichen Leben immer mehr zu betätigen. Gott tut heute noch dieselben Wunder wie vor neunzehnhundert Jahren, als unser Meister noch auf Erden wandelte. Ich möchte mit dem Psalmisten ausrufen: „Lobe den Herrn, o meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Berlin-Pankow, Deutschland.
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