Die Christliche Wissenschaft war mir in der Tat eine wundervolle Hilfe während meines Dienstes als Soldat in der Armee. Als wir von Kanada absegelten, waren die Zustände an Bord unseres Schiffes sehr ungünstig; und so fand denn auch die damals herrschende Seuche viele Opfer. Einige meiner besten Freunde erreichten England gar nicht, und eine Zeitlang nannten wir das Boot nur das Unglücksschiff. Ehe ich Kanada verließ, war ich leider immer nur ein gleichgültiger Leser von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gewesen. Jetzt aber wurde ich aus meinem Träumen aufgerüttelt und sah ein, daß es galt, ehrliche mentale Anstrengungen zu machen. Ich war bei der Ausarbeitung meiner schwierigen Probleme ganz auf mich selbst angewiesen, während ich vorher immer gern die liebevolle Hilfe meiner Mutter in Anspruch genommen hatte. Die Worte, die in Wissenschaft und Gesundheit (S. 266) zitiert sind: „Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilf' am nächsten“ dienten mir als wunderbare Lehre.
Jeden Morgen, sobald ich meine Hängematte verließ, begann ich mir der Wahrheit über meine Lage und mein Verhältnis zu Gott bewußt zu werden. Überall um mich her schien Finsternis und Schrecken zu herrschen; wo ich mich auch hinwandte, schien ich auf eine neue materielle Erscheinung des Irrtums zu stoßen. Aber sobald ich auf Deck kam, nahm ich augenblicklich meine Taschenausgabe von Wissenschaft und Gesundheit hervor, versuchte ernstlich, seinen Inhalt zu erfassen, und tat dann das Werk meines Vaters mit fröhlichem Herzen. Den ganzen Tag hindurch hielt ich an der Wahrheit fest, und wenn ich oftmals während der langen Nächte an Bord plötzlich aufwachte, war immer mein erster Gedanke, daß ich mich in Gottes Schutz befände. Mit dankerfülltem Herzen landete ich dann auf englischem Boden in bester Gesundheit. Es wurde mir klar, welch ein Segen es für mich war, unter allen Umständen im Vertrauen auf Gott meine Probleme selber ausarbeiten zu müssen. Diese Erkenntnis half mir in wunderbarer Weise bei dem Unterricht, den ich meinen Leuten zu erteilen hatte, indem ich mir bewußt wurde, daß ich ihnen gegenüber nur Liebe ausstrahlen und ihrerseits nur Liebe erfahren konnte. Auf der Heimreise nach Kanada hatten wir sehr rauhes Wetter, und nur wenige unter uns konnten auf Deck gehen. Ich aber erfreute mich auf der ganzen Fahrt der besten Gesundheit und kam gerade zur rechten Zeit nach Hause, um ein fröhliches Weihnachtsfest mitzufeiern.
Ich war in die Armee eingetreten, um dem Prinzip zu dienen, und bin sicherlich dafür belohnt worden. Tagtäglich bemühe ich mich, meine Dankesschuld abzutragen, und zwar durch richtiges Studium und gute Lebensführung. Im ersten Satz des Vorwortes zu Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Diese Worte halfen mir sehr während meiner militärischen Laufbahn, besonders als ich auf hoher See von den Wellen hin- und hergeschleudert wurde, offenbar unter geringem materiellem Schutze. Meine Sicherheit lag im unerschütterlichen Festhalten an der Wahrheit. Folgende Worte des Psalmisten bewirkten in mir ein wunderbares Gefühl des Beschütztseins: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“
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