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Das Unendliche

Aus der August 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite vii im Vorwort von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Tausende, die bedrängten Herzens waren, haben in diesen Worten Erleichterung und Trost gefunden. Der Ungläubige wird zwar wahrscheinlich den Satz „erhaltenden Unendlichen“ bekritteln und bestimmt behaupten, sich auf den Unendlichen zu verlassen, sei sich auf den Ungekannten und Unerkennbaren, und darum auf einen bloßen Aberglauben, verlassen; wenn aber jemand einen gewissen Punkt physischen oder mentalen Leidens erreicht hat, erblickt er etwas das die kalten Vernunftgründe der Philosophen überragt und findet dann, daß er sich auf den „erhaltenden Unendlichen“ verläßt.

Das Wort „unendlich“ ist gleichbedeutend mit unbegrenzt und es hat auch bisweilen die volkstümliche Bedeutung „von etwas Ungewissem“ oder „Unklarem.“ Das Ungewisse begrenzt alles. Im äußeren Universum schließt es alles in die engen Grenzen von Zeit und Raum. Was wird morgen geschehen? Was liegt in der Vergangenheit verborgen? Was geht vor sich über jenem Berg? Das sind Fragen die das unklare sterbliche Gemüt kaum beantworten kann. Die dunkeln Abgründe von ungreifbaren Gedanken möchten die Ausdehnung scheinbar auf allen Seiten aufhalten. Dieses sogenannte Gemüt zweifelt, fürchtet, irrt, lügt und widerspricht sich selbst; es schafft allgemeine Verwirrung und Zerstörung.

Das Unbegrenzte, im Gegenteil, ist selbstverständlich nicht ungewiß; es ist der Ausdruck des Bewußtseins — des unbegrenzten Bewußtseins. Es ist hier und jetzt: „Das Heute ... reich an Segnungen;“ keine falschen, sich selbst widersprechenden Standpunkte von Zeit und Raum können in seinem Wege stehen. Es kennt alles weil es sich selbst kennt. Desgleichen weiß es nichts als absolute Harmonie. Es ist selbst-bestehend und es ist selbst-vollkommen.

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