Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Regierung durch das göttliche Prinzip

Aus der August 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Als die Pharisäer einige ihrer Schüler zu Christus Jesus sandten, um zu sehen „wie sie ihn fingen in seiner Rede,“ fragten sie ihn, in der Hoffnung ihn zu ertappen, die bekannte Frage: „Ist's recht, daß man dem Kaiser Zins gebe, oder nicht?“ Sie hofften er würde durch seine Erklärung der Treue gegen Gott ihrem kaiserlichen Herrn die Treue verweigern. Jesus bewies, daß er sich der Wichtigkeit der Frage völlig bewußt war und ihren derselben unterliegenden Beweggrund richtig erkannte, durch die Antwort: „Ihr Heuchler, was versuchet ihr mich?“ Er wußte, daß, obwohl er als guter Bürger seine Treue gegen die römische Regierung anerkennen mußte, das ihn in keiner Weise verhinderte Gott, was Gottes ist zu geben. Der Meister-Metaphysiker wußte genug vom Prinzip und Seiner ewigen Idee, dem Menschen, um zu verstehen, daß seine Treue nicht im geringsten geteilt war. Bereit das Zinsgeld zu geben wem es gehörte und durch diesen Gehorsam gegen das Gesetz des Landes seine bürgerliche Pflicht zu erfüllen, erkannte er doch besser als irgend jemand, der je auf diesem Planet wandelte, daß Gott, das göttliche Gemüt, die eine Regierung und darum die einzige Quelle wirklicher Autorität ist. Und als Jesus in den Straßen Kapernaums den Hauptmann, dessen Knecht „todkrank“ war, antraf, konnte dieser Soldat, obschon er Heide war, und selbst auch „ein Mensch, der Obrigkeit Untertan,“ dessen Wort denen, die unter ihm standen, Gesetz war, sofort erkennen, daß doch der, welcher vor ihm stand,— ein Fremder, voll erhabener Demut und Sanftmut,— eine höhere Autorität ausübte, kraft welcher er ihm seinen Diener gesund zurückgeben konnte. Es ist darum nicht zu verwundern, daß sich der Meister freute als er das Erwachen dieses römischen Soldaten sah, das diesen befähigte das Dasein und die Macht der göttlichen Regierung und ihre Anwendbarkeit in dem gegenwärtigen Notfall wahrzunehmen, und daß er sagte, daß er einen solchen Glauben „in Israel nicht gefunden“ habe. Die Autorität, unter welcher die Kranken geheilt und die Toten auferweckt werden, wurde von dem einen Herrscher des ganzen Erdkreises, der göttlichen Liebe oder dem Geist ordoniert.

Gemäß den Lehren der Christian Science verhält es sich heute genau wie im ersten Jahrhundert: Wir müssen dem Kaiser geben was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist, denn in ihrer Kommunionspredigt im Jahre 1899, äußerte Mary Baker Eddy folgende Worte, die in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 128) veröffentlicht worden sind: „Gott ist überall. Keine Krone, kein Szepter und keine Herrscher, die zügellos geworden sind, können das belebende Erbe der Freiheit dämpfen — das Recht des Menschen eine Religion zu wählen, sich von einem Arzt behandeln zu lassen oder gemäß der Stimme seines eigenen erleuchteten Gewissens und seiner eigenen ungetrübten Vernunft zu leben oder zu sterben,“ beeinträchtigen und fast sofort nachher lesen wir: „Die Christian Scientisten halten sich an die Gesetze Gottes und die Gesetze des Landes; und gehen, im Gehorsam auf des Meisters Befehl, in alle Welt und predigen das Evangelium und heilen die Kranken.“ Daraus kann man sehen, daß Mrs. Eddy deutlich unwandelbare Treue gegen eines Menschen eigene erhabene Ideale, seinem höchsten Begriff von Gott, und gegen das göttliche Gesetz lehrt; doch beharrt sie gleichzeitig fest darauf, daß Christian Scientisten dem Kaiser die Dinge geben die des Kaisers sind, daß sie der bestehenden Regierung treu sind und die Gesetze des Landes befolgen. Wenn sich dann, im Laufe des Fortschrittes, eines Menschen Verständnis erweitert und Regierung durch göttliche Autorität offensichtlicher wird, infolge der mächtigen Werke der Christian Science, und wenn man erkannt hat, daß in Wahrheit nur Geist ist und die geistige Schöpfung, daß es keine Materie gibt, wird jede Annahme von einer geringeren Macht im menschlichen Bewußtsein verringert, bis schließlich die ganze Annahme verschwindet. Ohne daß sie von dem erneuernden Einfluß der Heilung durch die Christian Science belebt wird, kann die Menschheit nicht verstehen, daß all die Disharmonie und alles Unheil, in der menschlichen Erfahrung, mit blutenden Fußtapfen weiter geht, infolge der Unfähigkeit die Falschheit der sogenannten Herrschaft des körperlichen Sinnes wahrzunehmen, und dadurch, daß man den Suggestionen dieses Eindringlings nachgibt. Wenn man die Regierung und die Autorität des göttlichen Prinzips besser versteht, werden die unwissenden und abergläubischen Annahmen an eine geringere Regierung entsprechend zurückgewiesen und aufgegeben werden. Dann wird es offenbar, daß alle die sogenannten materiellen Gesetze, die angeblich die Krankheit verursachen und ihre Art, ihren Charakter und ihre Behandlung, sowie ihren Verlauf und ihre Klassifikation bestimmen, ewiglich aufgelöst werden durch das universale Lösungsmittel, das göttliche Verständnis. Denn in Wirklichkeit gibt es keine Krankheit, keine Materie die erkranken kann und kein sterbliches Gemüt welches Krankheit ersinnen, unterhalten oder verbreiten kann. Die Christian Science behauptet und demonstriert, daß das göttliche Gemüt, Geist, und sein vollkommen harmonisches Universum vollkommener Ideen — Mensch — Alles ist. Je klarer diese Wahrheit erfaßt wird, desto erhabener wird alle menschliche Tätigkeit. Die Annahme, daß das sterbliche Gemüt durch seine sogenannten Gesetze regiere, wird durch das Christus-Verständnis von der Regierung des göttlichen Gemütes, des Prinzips, ersetzt, durch eine Regierung, welche ewig durch die unaufhörliche Tätigkeit vollkommener Ideen offenbart wird.

In dem Maße als diese große Wahrheit über die Regierung durch das göttliche Prinzip klarer erfaßt und festgehalten wird, wird die göttliche Sohnschaft des Menschen besser verstanden und dann regiert sich der Mensch selbst. Er erkennt, daß diese einzige Selbstheit ewiglich die Wiederspiegelung des göttlichen Gemütes — dessen Idee — ist, die keinem Anspruch irgendeiner geringeren Regierung Untertan ist. Unter dem Titel „Eigentliche Selbstregierung“ in der Randbemerkung auf Seite 106 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ lesen wir: „Wie das amerikanische Volk, so hat auch die Christliche Wissenschaft ihre Unabhängigkeitserklärung.“ Und Mrs. Eddy sagt weiter: „Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, unter andern: Selbstregierung, Vernunft und Gewissen. Der Mensch regiert sich eigentlich nur dann selbst, wenn er sich von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, richtig leiten und regieren läßt.“ Dieses Verständnis vom unendlichen Gemüt als einzige Regierung, ist das Gesetz der Befreiung von allen Beschwerden des Fleisches, denn man erwacht um den Menschen in seinem wahren Licht zu sehen, vollkommen, und ewig im göttlichen Bewußtsein verweilend. Und der Mensch ist in aller Ewigkeit der Sohn Gottes, das Bild und Gleichnis des göttlichen Lebens, der Wahrheit und Liebe, seine wahre Identität ewig aufrecht erhaltend in diesem Gleichnis. Der Mensch wurde nie in der Materie geboren, hat nie nach dem Fleische gelebt und ist nie gestorben. Das ist das wahre Licht, das in die Welt gekommen, ist und für immer die Finsternis materieller Annahmen entfernt und den Himmel, wie er wirklich ist, offenbart. Denn der Himmel ist keine Örtlichkeit sondern ein Bewußtseinszustand, und wird auch als solcher definiert im Lehrbuch der Christian Science, auf Seite 587: „Himmel. Harmonie; die Herrschaft des Geistes; Regierung durch das göttliche Prinzip; Geistigkeit; Glückseligkeit; die Atmosphäre der Seele.“

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / August 1921

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.