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Dankbarkeit

Aus der Oktober 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft befähigt ihre Schüler durch die von ihr geoffenbarte Wahrheit Schritt für Schritt zwischen materiellem und geistigem Empfinden zu unterscheiden. Darum sind wir unendlich dankbar für diese praktisch beweisbare göttliche Wissenchaft. Wenn wir einen falschen Begriff von dem hegen, was wirkliches Glück ausmacht, dann können wir leicht etwas als gut und wünschenswert für uns betrachten, was gerade den entgegengesetzten Einfluß auf unser Leben ausübt und zu Sünde und Disharmonie führen kann. Durch ein immer wachsendes Verständnis der Wahrheit werden wir jedoch in den Stand gesetzt, solche irreführenden Einflüsterungen zu erkennen und zu verhindern, wodurch wir manche bittere Erfahrung umgehen.

Wir lernen erst nach und nach, daß die materielle Welt uns nichts geben kann, und daß sie auch nichts zu nehmen vermag, da doch Gott in Wirklichkeit die alleinige und einzige Quelle alles Guten ist. Es bringt kein Glück, die Welt lieb zu haben. Das wirkliche Glück zeigt sich erst, wenn sich unsere Schwingen entfalten zum Fluge himmelwärts. Wie der verlorene Sohn, brauchen wir uns nur aufzumachen und zu unserem Vater zu gehen, um den reichen geistigen Segen zu empfangen, der unser wartet. Zu Anfang ist der Weg dahin wohl gerade und schmal, aber mit dem geistigen Wachstum entfaltet sich unserem Blick eine wunderbar schöne Welt, in der sich uns unendliche Möglichkeiten bieten, das Gute zu verwirklichen.

Wenn jemand körperliche Heilung erfährt ohne gleichzeitige geistige Erneuerung, so wird seine Lage dadurch nicht viel gebessert, denn er glaubt immer noch daran, daß die Materie die grundlegende Ursache für körperliche Leiden ist, und hat die Wirkung der Sünde noch nicht eingesehen. Er muß erst noch Mrs. Eddys Worte auf Seite 219 von „Miscellaneous Writings“ verstehen lernen: „Das sterbliche Gemüt macht krank, und das unsterbliche Gemüt macht gesund.“ Der einzige Unterschied zwischen einer Gesundheitsannahme und einer Krankheitsannahme ist der, daß erstere öfters eine bessere Annahme darstellt. Aber die bloße Annahme von Gesundheit ohne Verständnis kann leicht ins Wanken kommen. Wir sind für die bessere Gesundheit und die größere Harmonie, die uns durch die Christliche Wissenschaft zuteil wird, sehr dankbar, doch die tiefste Dankbarkeit empfinden wir für die geistige Umwandlung, die sich stündlich in uns vollzieht. Wie könnten wir noch Befriedigung finden in der Sünde, nachdem ihr die Maske abgenommen ist und wir sie sehen, wie sie wirklich ist? Wenn uns dies auch nur einen einzigen Augenblick zum Verständnis kommt, dann schreien wir auf: „O Gott, hilf mir vorwärts und aufwärts! Ich liebe die Sünde nicht. Aber ich war blind, doch nun sehe ich. ,Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser, so schreiet meine Seele, Gott, zu dir.' ,Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.' ,Ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde.'“

Die Reise nach der heiligen Stadt ist von kürzerer oder längerer Dauer, je nach der Art und Weise, wie wir sie zurücklegen. Wenn jemand mit der Bahn nach einem Ziele fährt, wo ihn etwas besonders Schönes erwartet, dann würde er sicherlich keinen großen Gefallen daran finden, wenn er zu häufigen Unterbrechungen und Aufenthalten in dumpfigen Bahnhöfen gezwungen wäre. Das natürliche menschliche Verlangen ist doch, die Reise so schnell wie möglich zu beenden und jeden Aufenthalt zu vermeiden. Warum sollten wir uns also auf dem Wege zu unserer Erneuerung nicht ebenso beeilen, da wir doch wissen, daß das Erreichen dieses Zieles ein Glück bringen wird, das weit über jedes irdische Glück erhaben ist? Jesus sagte, daß wir ihm folgen können, wenn wir ihn als Wegweiser annehmen, aber er knüpfte eine Bedingung daran: wir dürfen keinen Versuch machen, auf einem anderen Wege ans Ziel zu gelangen. Dies bietet göttliche Möglichkeiten und göttlichen Schutz, der durch den verlangten Gehorsam gesichert wird. Wie dankbar sollten wir sein für diese Möglichkeit sowohl als auch für die daran geknüpfte Bedingung! Wer für die geistige Zucht dankbar ist, ist wahrhaft dankbar. Wo solche Dankbarkeit fehlt, verrät sich ein Mangel an richtigem Verständnis von Gott und von dem Menschen in Seinem Bild und Gleichnis. Gott ist kein strenger Vater-Mutter. Er ist ein gütiger Gott, der Barmherzigkeit tut an vielen Tausenden, die Ihn lieb haben und Seine Gebote halten, und der Vollkommenheit fordert, weil es ohne Vollkommenheit kein dauerndes Glück gibt.

Dankbarkeit kommt weniger in Worten zum Ausdruck als durch Reue und rechtes Dienen. Wahre Dankbarkeit ist nicht träge. Unser großer Meister und die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft sind durch ihr Leben voll unermüdlicher Arbeit zu Vorbildern der Dankbarkeit gegen Gott geworden. Sie hatten keine Zeit für Müßiggang, Vergnügungen oder Oberflächlichkeiten. Jesus lehrte und heilte den ganzen Tag, und in der Stille der Nacht, wenn die Menschenmengen aufgehört hatten ihn zu bestürmen, erhob er sich zu Gott und unterrichtete seine nur langsam begreifenden Jünger. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenchaft, lehrte und heilte, säte und baute. Thre Errungenschaften erregen bei den Schülern der Christlichen Wissenschaft die größte Bewunderung.

Kein Strom erhebt sich höher als seine Quelle. Wenn wir höher steigen wollen, müssen wir aus einer höheren Quelle schöpfen. So wird unser Leben durch beständiges Streben und hingebenden Gehorsam tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, alle Hindernisse überwinden und das hohe Ziel erreichen.

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