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Das Überwinden des Einsamkeitsgefühls

Aus der Oktober 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine besondere List des Bösen, durch die es die Sterblichen gefangen nehmen will, ist die Vorspiegelung des Einsamkeitsgefühls. Das Gefühl des Getrenntseins von denen, die uns lieb und teuer sind, beherrscht uns zu Zeiten so stark, daß sich der Ausblick aufs Leben verdunkelt, und wenig übrig zu bleiben scheint, was uns Freude und Glück bringen könnte. Manchem Menschen ist es möglich, dieses falsche Gefühl gut zu verbergen, sodaß seine vertrauteste Umgebung nichts davon bemerkt. Wenn er nun sein Gemüt genau prüft, wird er finden, daß er Irrtum sich hat einschleichen lassen, und zwar Irrtum in der Form von Selbstbedauern, Selbstverdammung oder von Ergebung in ein vermeintliches Schicksal, und es wird ihm klar, daß diese Irrtümer meistens nur die Folge davon sind, daß man etwas getan hat, was man nicht hätte tun dürfen, oder daß man etwas unterlassen hat, was man hätte tun sollen. Andere Menschen finden Befriedigung darin, sich von ihren Mitmenschen bedauern zu lassen und mit besonderer Aufmerksamkeit und Rücksicht von ihnen behandelt zu werden, weil sie in der Welt allein stehen. Manche Christliche Wissenschafter wiederum lassen sich auch von der falschen Annahme täuschen, daß zwischen ihnen und den Mitgliedern ihrer Familie, die die Christliche Wissenschaft noch nicht angenommen haben, eine Trennung bestehen müsse.

Das sogenannte sterbliche Gemüt oder das Böse kann kein besseres Mittel ersinnen als diese falsche Annahme, um die Christlichen Wissenschafter zu dem Glauben zu verleiten, daß es im göttlichen Gemüt überhaupt eine Trennung gibt; aber in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 468) heißt es: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Meistens ist das Einsamkeitsgefühl noch von der Annahme begleitet, daß nur die Zeit diesen Schmerz heilen kann. Der wachsame Schüler der Christlichen Wissenschaft weigert sich jedoch sofort und beharrlich, solchen Annahmen überhaupt Wirklichkeit beizumessen. Er sieht bald ein, daß jedes Trennungsgefühl nur auf Furcht beruht,— Furcht um unsere Lieben oder um uns selbst. Wenn wir uns klar machen, daß es nur einen Gott gibt, und daß Gott Liebe ist, wie Johannes sagt, wenn wir daran denken, daß Er alles in Liebe regiert und immer gegenwärtig ist, dann überkommt uns ein beruhigendes und trostreiches Verständnis von der Sicherheit aller Wesen, wer und wo sie auch sein mögen. Die unvergleichlichen Worte unserer Führerin auf Seite 597 von „Wissenschaft und Gesundheit“ sind in diesem Zusammenhang sehr hilfreich: „Wüste. Einsamkeit; Zweifel; Finsternis. Unmittelbarkeit des Gedankens und der Idee; der Vorhof, in welchem der materielle Sinn der Dinge verschwindet, und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt.“

Es wäre sicherlich gut für diejenigen, die sich einsam fühlen, sich einen Augenblick zu besinnen, um sich klar zu werden, in welchem Zustand der Entwicklung sie sich befinden. Die oben angeführten Worte Mrs. Eddys enthüllen die Tatsache, daß sie in Wirklichkeit nur Ursache zu freudiger Dankbarkeit haben, denn, sind sie nicht in den Vorhof eingetreten, in dem „die großen Tatsachen des Daseins“ erkannt werden sollen? Wenn man treu an der Wahrheit festhält und sich stets daran erinnert, daß der Mensch geistig und vollkommen ist, und daß Gott alles liebevoll regiert, dann wird jede falsche Annahme, daß es in Seinem Reich Einsamkeit, Verlassenheit oder Trennung geben kann, verschwinden.

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