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Die Anmut der Höflichkeit

Aus der Oktober 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein eingehendes Studium des Lebens und der Lehren Christi Jesu, wie die vier Evangelien sie darlegen, enthüllt keine einzige Gelegenheit, wo das Benehmen unseres Meisters nicht mit dem erhabenen Charakter übereinstimmt, den seine Jünger und Nachfolger diesem ersten und größten aller Christen beimessen. Er brachte freundliches und höfliches Wesen, Reinheit, Demut, Gehorsam, Redlichkeit und zarte Rücksicht gegen seinen Nächsten — kurz alle christlichen Tugenden — in beispielloser Weise zum Ausdruck. Und doch vermochte er auch gerechten Zorn zu empfinden, der hell auflodern konnte, wenn er der Unehrlichkeit und Heuchelei begegnete. Der Verkünder der Seligpreisungen und jener unsterblichen Worte, mit denen er die Mühseligen und Beladenen zu sich einlud, um ihnen Ruhe und Frieden zu geben, konnte auch strenge und scharfe Worte an die Pharisäer richten,— Worte so unnachgiebig, daß der Ernst seiner Anklage gegen die unehrlichen Ansprüche seiner Verfolger unverkennbar war.

Die Lehren der Christlichen Wissenschaft, d. h. des Christentums, tragen dazu bei, Freundlichkeit und viele andere schöne Eigenschaften in allen menschlichen Beziehungen zu fördern. Die Erkenntnis, daß der Mensch als das Ebenbild Gottes keine Eigenschaften besitzen kann, die ihm nicht aus seiner vollkommenen Quelle, der göttlichen Liebe, zufließen, trägt viel dazu bei, den menschlichen Charakter weich und gütig und auf das Wohlergehen anderer bedacht zu machen. In verschiedenen Dörfern Palästinas und Anatoliens soll heute noch die Sitte herrschen, daß man Reisenden, die meist erschöpft von langen Wegen am Ziele ankommen, zum Zeichen freundlicher Bewillkommnung die Füße wäscht, im Andenken an das Beispiel der Demut und der freundlichen Hilfsbereitschaft des Meisters, der bei dem letzten gemeinsamen Abendmahl seinen Jüngern die Füße wusch. Viele Menschen in Ländern, die eine vorgeschrittenere Zivilisation und einen höheren Bildungsgrad beanspruchen, könnten aus diesem hervorragenden Beispiel liebevoller Hilfsbereitschaft eine Lehre ziehen.

Christliche Wissenschafter haben außerdem stets die Lehren und das Vorbild unserer verehrten Führerin vor Augen, die zu allen Zeiten die den wahren Christen kennzeichnende gütige Freundlichkeit zum Ausdruck brachte. Sowie sie in ihren häuslichen und freundschaftlichen Beziehungen von ihren Schülern stets das höchste Maß der Demonstration forderte, war sie selbst immer ein Beispiel für die schönen Worte in ihrem Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 17): „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wieder.“ Diese Liebe brachte sie in gütigster Freundlichkeit gegen alle zum Ausdruck, mit denen sie in Berührung kam. Ist es nicht die Pflicht eines jeden, der darauf Anspruch macht, ein Schüler der Christlichen Wissenschaft und ein wahrer Christ zu sein, unsere Führerin in diesem Punkte nachzuahmen? Diese heilige Pflicht erstreckt sich auf alle unsere Beziehungen, ganz gleich ob sie öffentlicher, privater, geschäftlicher oder beruflicher Art sind, besonders aber auf unsere Kirchenbeziehungen.

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