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Eine Erwiderung

Aus der Oktober 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

St. Galler Tagblatt


Eine bloße Orientierung über die Christliche Wissenschaft genügt noch nicht, um darüber urteilen zu können. Ihre Lehren müssen gelebt, in unser tägliches Tun und Lassen umgesetzt werden, und damit kommt dann das Verständnis, die Beweisleistung und das Urteil. Der Christliche Wissenschafter ist täglich bemüht, gestützt auf die Bibel und das Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, die Wahrheit zu erforschen; er bildet sich nicht ein, die volle Wahrheit schon „ergriffen“ zu haben, sondern hält es mit dem Apostel Paulus, Philipper 3, Vers 12. Gewiß sind die Christlichen Wissenschafter Menschen wie andere. Sie bemühen sich aber, „den alten Menschen auszuziehen mit seinen Werken,“ wie mit ihnen gewiß auch viele andere Menschen, jeder nach seiner Art. Beruht diese Umgestaltung nun einfach auf dem vom Verfasser bezeichneten „armen Menschenwillen“? Ist Erkennen z. B. nur „Willen“? Kann eine richtige Rechnung aus „Willen“ hervorgehen? Muß sie nicht vielmehr als das Resultat richtiger Kenntnis des Einmaleins entstehen? Über diesen Willen sagt der Verfasser: „Er hat wohl den Hang zum Bösen in sich, weiß sich aber zugleich unbedingt zum Guten verpflichtet.“ Demgemäß ist in diesem Willen ein Zustand, der etwas weiß, ein Bewußtsein. Diesen Bewußtseinszustand „Willen“ zu nennen, geht aber weit über den Begriff des Alltäglichen hinaus. Die Christliche Wissenschaft hält es für richtiger, mit den getrennten Begriffen „menschliches oder materielles Bewußtsein,“ und „göttliches oder geistiges Bewußtsein“ zu arbeiten, oder, wie Paulus die Sache ansieht, wenn er vom Sinn des Fleisches und vom Sinn des Geistes redet, und sagt: „Denn der Sinn des Fleisches ist der Tod, der Sinn des Geistes aber ist Leben und Friede.“Züricher Bibel. Unser Kritiker kennt einzig einen menschlichen Willen, für ihn gibt es nichts anderes. Gemäß seiner Aussage steht dem Menschen keine andere Triebfeder zum Handeln zu Gebote. Nicht so Jesus. Er sagt: „Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibet, er thut die Werke.“*

Die Christlichen Wissenschafter leugnen die Krankheit nicht weg, in dem Sinne, wie der Kritiker es versteht. Sie lösen ihre Probleme auf Grundlage einer Erkenntnis genau so, wie man einen Rechenfehler nicht wegleugnen kann, ihn aber durch Anwenden des dem Rechnen zugrunde liegenden Prinzips richtigstellt. Bei der Christlichen Wissenschaft ist das Heilen physischer Krankheit, wie Mrs. Eddy auf Seite 2 von „Rudimental Divine Science“ sagt, „der kleinste Teil.“ „Dasselbe ist nur der Hornruf zum Denken und Handeln auf der höheren Warte des unendlichen Guten. Der höchste Zweck der Christlichen Wissenschaft ist das Heilen von Sünde.“

Nach dem Kritiker würde man annehmen müssen, daß die Bewegung der Christlichen Wissenschaft noch in den Kinderschuhen stecke. Er vergißt wohl, daß sie schon über fünfzig Jahre hinter sich hat. Seine Prophezeiungen hätten also bereits Zeit gehabt, sich zu erfüllen.

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