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Befreiung durch Gehorsam

Aus der Dezember 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das menschliche Gemüt hat allgemein die Neigung, sich dem Zwang zu widersetzen. Der Gedanke der Beschränkung oder der Unterwerfung des eigenen Willens unter eine andere Macht oder einen fremden Willen, und wenn es selbst der göttliche wäre, ruft in diesem fleischlichen Gemüt heftigen Widerstand hervor, der oft in Unwillen und Zorn zum Ausdruck kommt. Den Grund hierfür findet man bei genauer Prüfung in der Annahme, daß das sterbliche Selbst überhaupt etwas ist, daß es Wirklichkeit oder Sein besitzt und daß es zur Bestätigung seiner Wesenheit anerkannt und berücksichtigt werden muß. Eine solche Auffassung ist gleichbedeutend mit Ungehorsam und Auflehnung, und wenn man ihr freien Lauf läßt, führt sie zu großen Schwierigkeiten und schließlich zum Verderben.

In der Bibel finden sich unzählige Beispiele von Unglück, das durch Ungehorsam gegen den Willen Gottes entstanden ist; aber dessenungeachtet ist die Menschheit blindlings weitergegangen und zieht offenbar vor, ihren sogenannten eigenen lieben Willen durchzusetzen, wenn dies auch zu Elend und Mißerfolg führt. In seinem Römerbrief stellt Paulus kurz und bündig die Folgen dieses Ungehorsams fest, aber er weist auch den Weg zur Erlösung. Er schreibt: „Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch durch eines Gehorsam werden viele Gerechte;“ womit er sagen will: der unvergleichliche Gehorsam Christi Jesu zum göttlichen Gesetz machte ihn zum Vorbild für die ganze Menschheit.

Das größere Freiheitsgefühl, wonach sich alle sehnen, wird nie durch Ungehorsam erlangt, nicht einmal nach menschlichen Begriffen. Die Regelung des Straßenverkehrs ist ein sehr gutes Beispiel hierfür. Eine der verkehrsreichsten Straßen der Welt ist wohl die Fünfte Avenue in New York. Doch wird der nord- und südwärts sowie der ost- und westwärts sich bewegende Verkehr durch Signaltürme, die an geeigneten Punkten angebracht sind, so gut geregelt, daß durch strenges Beachten der Signale der Verkehr in allen Richtungen rasch und sozusagen ohne Störungen vor sich geht. Dadurch, daß hier der Wille des einzelnen der allgemeinen Regel untergeordnet wird, erfreut sich auch der einzelne eines größeren Maßes von Bewegungsfreiheit.

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