Diese Aufforderung Elias an die Israeliten hat eine tiefe Bedeutung für die Christlichen Wissenschafter, der wir alle auf unserer Wanderung aus dem Dunkel der Materialität heraus auf das Licht des Geistigen hinzu, mehr Beachtung schenken sollten, als es bisher geschah. Der Befehl „herzukommen“ erging an „alles Volk“ anläßlich der auf unerschütterlichem Gottvertrauen beruhenden Gebete Elias sowie der darauf folgenden Erhörung und Hilfe, im Gegensatz zu der Erfolglosigkeit der Hilferufe und Zeremonien der Baalsanhänger, wie es uns im achtzehnten Kapitel des Ersten Buches der Könige berichtet wird.
Daß dieses „Herkommen“ nicht in einem bloß räumlichen Nähertreten bestanden haben mag, muß uns klar sein, da ein solch belangloses Vorkommnis wie der Unterschied einiger Schritte der Entfernung sonst gewiß nicht in diesem Bericht erwähnt worden wäre. Es muß also den Worten „Kommt her, alles Volk, zu mir!“ eine geistige Bedeutung zugrunde liegen, und zwar die einer liebevollen, aber energischen Mahnung an die Anwesenden, ihren unsicheren, falschen Standpunkt aufzugeben, und wie der Prophet selbst, sich auf Gottes Seite zu stellen. Die Israeliten von damals konnten, nachdem sie dem Befehle Elias gehorsam waren, die herrliche Demonstration des Propheten, die Kundwerdung der Allmacht Gottes, miterleben.
In dem wundervollen Kapitel „Glossarium“ des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mary Baker Eddy (S. 593) finden wir die metaphysische Erklärung des Begriffes „Prophet“: „Ein geistiger Seher; das Verschwinden des materiellen Sinnes vor den bewußten Tatsachen der geistigen Wahrheit.“ Von fast allen geistigen Sehern, deren in der Bibel Erwähnung geschieht, erging ein ähnlicher Aufruf wie der des Elias an alle diejenigen, welche nach Erlösung von dem Druck falschen Denkens schmachteten und noch schmachten; allein in der liebevollsten Weise kleidete der größte Gotteserkenner aller Zeiten, Christus Jesus, diese Ermahnung in die Worte: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken; ... so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Sollten nicht auch wir diesem Rufe allerwege Folge leisten, der an „alle“ erging und noch heute ergeht? Denn dieser Ruf hat noch nichts an Kraft eingebüßt für die, welche Ohren haben, zu hören.
Selbstverständlich aber bedeutet das Herkommen zur Wahrheit ein Hinweggehen vom oder ein Verlassen des Irrtümlichen und Unwahren. Kann uns daraus ein Nachteil entstehen, wenn wir uns auf die rechte Seite, die Seite der Wahrheit, stellen? Die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, sagt uns: „Kein Verlust kann uns daraus erwachsen, daß wir Gott unsre Wünsche anheimstellen, damit sie gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 1). Und wenn uns unsere Führerin weiter sagt: „Das göttliche Gemüt verlangt mit Recht des Menschen ganzen Gehorsam, seine ganze Neigung und Stärke. Kein Vorbehalt wird für irgendeine geringere Pflichttreue gemacht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 183), so verleiht sie damit der vorwurfsvollen Frage Elias Nachdruck: „Wie lange hinket ihr auf beide Seiten?“ Ferner decken sich Mrs. Eddys Worte mit der Ermahnung Jesu: „Niemand kann zwei Herren dienen.“
Wollen wir darüber nachdenken, wie lückenlos die Wahrheit ist, wie wundervoll ihre Äußerungen sich ineinander fügen, selbst wenn Hunderte von Jahren dazwischen liegen, dann müssen wir ihre Ewigdauer zugeben, und wir lernen begreifen, was unsere geliebte Führerin allen jenen gegeben hat, die „herkommen.“ Die Schreiberin dieses Artikels ist ihr besonders dankbar, daß sie durch das Studium der Christlichen Wissenschaft wahren Gehorsam und Dankbarkeit gelehrt worden ist, Gehorsam dem göttlichen Gesetz, Dankbarkeit den Verkündern des göttlichen Gesetzes, deren größter der „demütige Nazarener“ ist, und unserer Führerin, Mrs. Eddy, Gehorsam und Dankbarkeit unserem Kirchenhandbuch. Dankbaren Herzens überblickt die Schreiberin die zurückgelegte Wegstrecke, die aus dem finsteren Tale falscher Vorstellungen zu dem nie versiegenden Quell erquickender Gottesgedanken geführt hat. Dem Vater sei Dank, daß Er dieser Zeit in der Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, eine geistige Seherin gegeben hat, die sich der „Tatsachen der geistigen Wahrheit“ bewußt wurde.
Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben will behalten, der wird's verlieren; und wer sein Leben verlieret um meinet- und des Evangeliums willen, der wird's behalten.— Mark. 8:34, 35.