Die mir durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft zuteil gewordenen Segnungen sind so wunderbar, daß es selbstsüchtig von mir wäre, wenn ich von dem Vorrecht, anderen Gelegenheit zu geben, sich mit mir über die Demonstration dieser wunderbaren Wahrheit zu freuen, nicht Gebrauch machen wollte. Im Laufe der Zeit hatten liebevolle Freunde sich verschiedentlich erboten, mir durch die Christliche Wissenschaft zu helfen; ich fühlte mich jedoch nicht dazu hingezogen. Sie erschien mir kalt, und da ich nicht wußte, wie unendlich gütig der Gott ist, der Liebe ist, sehnte ich mich nach menschlichem Mitgefühl.
Ich habe durch die Christliche Wissenschaft mehrere augenblickliche Heilungen ernstlicher Krankheiten erfahren. Als ich bei einer Gelegenheit die Lungenentzündung bekam, versuchte ich es, während mehreren Tagen mich selbst zu heilen; ich war aber zu krank um lesen zu können, und als der Praktiker gerufen wurde, hatte ich den Gebrauch meiner Stimme verloren. Er demonstrierte die Wahrheit so schnell, daß ich innerhalb einer Stunde aufstand, mich ankleidete, frühstückte und in die Kirche ging, da es an einem Sonntag war. Mit einem Gefühl der tiefsten Dankbarkeit war ich imstande, mich an dem ganzen Gottesdienst zu beteiligen, sogar an dem Singen, besonders von Mrs. Eddys schönem Liede: „Hirte, leite meinen Schritt.“
Eine weitere wunderbare Heilung erlebte ich während der hier vor drei Jahren herrschenden Epidemie. Eines Tages erkrankte ich plötzlich sehr heftig auf der Straße. Ich litt an Blutandrang und Schüttelfrost, und nachdem ich eine Nacht in hohem Fieber und Delirium zugebracht hatte, holten meine Bekannten einen Arzt und Pflegerinnen, die kaum noch erwarteten, daß mein Leben gerettet werden könne, vor allem nicht, falls Lungenentzündung hinzutreten würde. Der Husten erschütterte meinen ganzen Körper; doch hatte ich keine Furcht, und sobald ich wieder klar denken konnte, entließ ich die Pflegerinnen. Ich war sehr schwach, und meine Kraft wollte scheinbar nicht zurückkehren, so daß ich nur zeitweilig einige Minuten sitzen konnte. Ich blieb daher im Bett und las „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy und erwartete eine baldige Besserung.
Eines Nachts erwachte ich mit einem Gefühl, als ob mein ganzer Körper ein Stück Eis sei. Ich versuchte mich zu bewegen, es war mir aber nicht möglich; auch konnte ich weder Atem noch Herzschlag wahrnehmen. Alles war gänzlich still. Ich war völlig wach, konnte mich aber nicht rühren. Der Zustand interessierte mich, und ich glaubte zuweilen, daß ich dahinscheiden würde; doch es geschah nichts. Nach einigem Warten kam ich jedoch zu der Überzeugung, daß es unrecht sei, hinzuscheiden, ohne auch nur einen Versuch zum Bleiben zu machen. Da ich weder sprechen noch die Lippen bewegen konnte, fing ich im Stillen an, zu beten, indem ich das Gebet des Herrn und den dreiundzwanzigsten Psalm mit ihren geistigen Auslegungen, wie sie im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft stehen (SS. 16 und 578) und „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (S. 468) wiederholte. Trotzdem konnte ich weder sprechen noch mich bewegen. Dann fing ich an, über Leben nachzudenken und über vieles, was ich in Mrs. Eddys Werken über Leben gelesen hatte. Ich vergegenwärtigte mir immer und immer wieder gewisse Aussprüche, an die ich mich erinnerte, bis ich mir eines Gefühls der Wärme bewußt wurde und ich tief atmete und einschlief. Ich glaubte die Krise sei überstanden, doch hatte ich in der folgenden Nacht dieselbe Erfahrung; und da ich anfing, der Furcht Raum zu geben, dauerte es viel länger bis ich den Zustand endlich überwinden konnte. Am nächsten Tag rief ich einen Praktiker zu Hilfe. Er behandelte mich am Abend, worauf ich die ganze Nacht gut schlief. Morgens um sechs Uhr stand ich auf und ging ins Bureau mit einem so außerordentlichen Gefühl der Kraft, daß es mir selbst eine wunderbare Offenbarung war und meine Bekannten darüber staunten.
Ich bin auch von verschiedenen Schwächen geheilt worden, die von einem Straßenbahnunglück herstammten, unter anderem von Rückenschwäche, Wasseransammlung am Knie und einer Herzverschiebung, die anderthalb Jahre lang bestanden hatte. Diese Heilung war auch teilweise die Arbeit eines Praktikers. Ich werde nie imstande sein, meiner Dankbarkeit für alles, was die Christliche Wissenschaft für mich getan hat, Ausdruck zu verleihen. Den größten Segen empfing ich durch die geistige Erhebung. Ich bin Gott, dem einzigen Schöpfer, und Christo Jesu, dem Wegweiser, dankbar; auch Mary Baker Eddy für „Wissenschaft und Gesundheit“ und für all ihre anderen herrlichen Werke sowie für die christlich-wissenschaftlichen Schriften, durch welche ich ein besseres Verständnis erhielt. Ferner bin ich liebreichen Freunden sowie meinem Praktiker und meinem Lehrer für die geistige Erhebung, zu der sie mir verholfen haben, tief dankbar.
San Francisco, Kalifornien, V.S.A.
