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Höhere Demonstration

Aus der August 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Diejenigen, die gewohnt sind metaphysisch zu folgern und die mannigfachen Ansprüche des sterblichen Sinnes, die an den Pforten menschlichen Denkens harren, zu beachten und zu zergliedern, erkennen, mit welcher Aufdringlichkeit und Beharrlichkeit sie Anerkennung fordern. Nicht zeitweilig und mit Unterbrechung, sondern regelmäßig und unausgesetzt, drängen die Ansprüche der Materie sich dem Denken auf. Ihr scheinbarer Zweck — wenn dem was falsch und irreführend ist ein solcher überhaupt zugestanden werden kann — ist der, das menschliche Bewußtsein so völlig einzunehmen, daß die Tatsachen des Seins, der Christus, die Wahrheit, die beständig an die Tür des Denkens klopfen, ausgeschlossen sind. Da der Christus-gleiche Gedanke stets bereit ist einzutreten, um böse Gedanken auszuschließen, so hängt die Wahl der geistigen Gäste völlig davon ab, wem wir den Vorzug geben. Indem Mrs. Eddy von der Notwendigkeit spricht, daß Lehrer ihre Schüler auf die bösartigen Neigungen der Malpraxis aufmerksam machen sollen, sagt sie unter der Randüberschrift, „Unerläßliche Verteidigung,“ in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (SS. 451, 452): „Lehre ihn, wie er die Tür seines Gedankens gegen diese scheinbare Macht verriegeln kann — eine Aufgabe, die nicht schwierig ist, wenn man begreift, daß das Böse in Wirklichkeit keine Macht hat.“

In der Ausübung der Christlichen Wissenschaft ist vielleicht keine Neigung so allgemein wie diejenige, auf die Einflüsterungen des sterblichen Sinnes einzugehen und der sehr menschlichen Versuchung zu erliegen, sich mit geringerem als der höchsten Demonstration zufriedenzugeben, nämlich mit einem völligen und entschiedenen Sieg über die Ansprüche des Bösen. Eine weitere Neigung ist, uns selbst zu entschuldigen, wenn es uns nicht gelingt, die endgültige und völlige Demonstration von Gesundheit, Harmonie und geistiger Erneuerung — das Ziel jedes treuen Arbeiters im Weinberg der Wahrheit — zu erbringen. Gleich sorgfältig zu beachten ist jene andere, nicht weniger tadelnswerte Neigung, sich selbst irriger Weise anzuklagen und zu verdammen. Es ist gerade als ob Gut und Böse miteinander im Kampf stünden. Da jedoch das Böse nichts weiter als eine vorgetäuschte Annahme — nichts — ist, und Gut allein das Feld behauptet, kann es zwischen Gut und Böse keinen Kampf geben. „Laß es jetzt also sein!“ ist der Vorwand, unter dem der Irrtum jeden Vertreter dieser Religion geschickt dazu verleiten möchte, es ruhig auf sich bewenden zu lassen, in der Versicherung, daß alles getan wurde, was getan werden konnte, um einem gegebenen Bedürfnis gerecht zu werden. Welch bessere Täuschung könnte der Irrtum dem sehnsüchtigen Blick des geistigen Heilers vorspiegeln?

Als Streiter Christi wollen wir nicht vergessen, daß wir uns in einem Feldzug befinden, um das Böse und jeden Anspruch desselben auf Wirklichkeit zu zerstören, — niemals ihm Zugeständnisse zu machen oder ihm zu willfahren, nie die Fahne der Wahrheit einzuziehen vor den Günstlingen des Irrtums, deren einzige Macht sich nur auf das falsche Denken der Menschen stützt. Die Inschrift: nicht nur immer gerüstet, sondern immer siegreich, steht unauslöschlich auf dem Banner des Kämpfers geschrieben, der wahrhaft mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgerüstet ist. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, hat uns in dieser außerordentlich wichtigen Frage nicht im Zweifel gelassen. Auf Seite 29 von „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt sie höchst eindringlich: „Daheim und draußen müssen die Christen die Waffen gegen den Irrtum erheben. Sie müssen mit der Sünde in sich und in anderen ringen und diesen Kampf fortsetzen, bis sie ihren Lauf vollendet haben. Wenn sie den Glauben halten, werden sie die Freudenkrone empfangen.“

Man sollte nicht vergessen, daß das Heilen von Krankheit das Mittel ist, durch das die Macht der Wahrheit der Menschheit am wirksamsten bewiesen wird. Auf welche Weise könnte die große Tatsache von Gottes Wesenheit, Erreichbarkeit und Macht im menschlichen Denken besser begründet werden als durch wirksames und völliges Heilen allen Irrtums, in welcher Krankheitsform er sich auch äußern mag, um dadurch zu beweisen, daß das Himmelreich nahe herbeigekommen ist? Unsere Führerin sah dies ein und verwandte daher viel Zeit darauf, um absolut einwandfreie Beweise der Wirksamkeit der heilenden Botschaft Christi zu erbringen, und sie forderte ihre Schüler auf, dasselbe zu tun. Christliche Wissenschafter mögen nicht die Beweise des Nazareners zu erbringen haben,— auf dem Wasser zu gehen, den Sturm zu stillen, den Zinsgroschen aus dem Mund des Fisches zu nehmen, die Menge mit Brot und Fischen zu speisen, die sogenannten Toten aus dem Grabe hervorzurufen,— aber das Bedürfnis ist besseres und immer besseres Heilen, die häufigere Wiederholung jener augenblicklichen Demonstrationen, die Jesu Heiltätigkeit kennzeichneten! Die wunderbaren Erfolge unserer Führerin in dieser Hinsicht sind allen Schülern ihrer Werke bekannt, und eine große Zahl Christlicher Wissenschafter, die mit Hingebung das geistige Heilen ausüben, wiederholen heute Mrs. Eddys Erfahrungen. In der großen Mehrzahl der Fälle ist die Arbeit so erfolgreich, daß dieser Erfolg an sich den Praktiker dazu begeistert, sich mit nichts Geringerem zufriedenzugeben als einem vollen und ganzen Sieg über jede Täuschung, die sich im Namen der Wahrheit darbieten mag. Das bösartigste chronische oder akute Leiden ist genau so unwirklich, wie der kleinfügigste unharmonische Anspruch.

Die Berichte der vier Evangelien über die Krankenheilungen Jesu als augenblicklich, mit vielleicht einer Ausnahme, sind begeisternd und regen zur Nachahmung an. Ist nicht sein hohes Beispiel ein beständiger Antrieb und eine Inspiration für diejenigen, die sich bemühen, im Namen Christi zu heilen? Weitschweifige Argumente möchten uns den ganzen Weg um das Kap Horn der mannigfachen Ansprüche des Irrtums, die immer nur in der Einbildung bestehen, führen, während die gerade Linie des geistigen Verständnisses die Landenge des Irrtums an ihrem schmalsten Punkte kreuzt, geradeswegs dem Ziel vollkommenen christlichen Heilens entgegen.

„Das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt.“ Seine Stimme, die wir heute in den Behauptungen Seiner Gegenwart und Macht hören, bringt das durch Irrtum geschaffene Erdreich zum Vergehen und befreit dadurch viele von Fesseln und Bürden. Der Lobgesang der Geheilten und Erlösten steigt empor und wird immer mehr anschwellen, wie diese christlichen Kämpfer höhere und immer höhere Demonstrationen vollbringen. Unsere Führerin sagt auf Seite 365 von „Wissenschaft und Gesundheit“ unter der Randüberschrift „Schnelles Heilen“: „Wenn der Wissenschafter seinen Patienten durch die göttliche Liebe erreicht, wird das Heilungswerk in einem Besuch vollbracht werden, und die Krankheit wird wie der Tau vor der Morgensonne in ihr natürliches Nichts vergehen.“ Das beständige Voraugenhalten dieses hohen Zieles wird unsere ihm entgegengehenden Schritte sehr beschleunigen.

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