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„Suchet in der Schrift“

Aus der August 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Moses den Kindern Israel sein ihm von Gott eingegebenes Gesetz überlieferte, ermahnte er sie zugleich, seine Worte in ihre Herzen aufzunehmen und sie ihren Kindern einzuschärfen. Die Forderungen Gottes waren ihm Befehl und er gab ihnen daher in kräftiger Weise Ausdruck. Wie wir zum Beispiel im elften und im achtundzwanzigsten Kapitel des fünften Buches Mose lesen, sprach er nicht nur offen über die Segnungen, die das Resultat des Gehorsams gegen Gott sein würden, sondern er wies auch gewissenhaft auf die Leiden hin, die notwendigerweise dem Ungehorsam folgen mußten. Die Richtgkeit seiner prophetischen Äußerungen bewies sich in den darauffolgenden Jahrhunderten zur Genüge, wie die mannigfachen Erfahrungen der Kinder Israel deutlich zeigen. Gedemütigt durch Jahre der Verbannung, der Entbehrung und des Leidens, kam von Zeit zu Zeit ein moralisches und geistiges Erwachen über das Volk, das erneuten Gehorsam, erneute Hingabe und harmonischere Zustände brachte, und mehr Wohlfahrt und Gedeihen zur Folge hatte.

Es war ein solches Erwachen, das die Kinder Judas unter der fähigen und uneigennützigen Leitung Nehemias die Mauer von Jerusalem wiederaufbauen ließ. Dieser Wiederaufbau kann im bildlichen Sinne als die Erlangung eines wirksameren Schutzes gegen die Anschläge des Bösen betrachtet werden, eines Schutzes, der uns durch das Erlangen eines besseren Verständnisses von Gottes Allheit und Allgegenwart gesichert ist. Infolge trauriger Erfahrungen war das Volk damals willig, dem inspirierten Rat Mose, wie er im Gesetz geschrieben steht, zu folgen und dessen Forderungen nachzukommen. Es lauschte eifrig dem gewissenhaften Lesen und Erklären des Gesetzbuchs,— eine Pflicht, die von Esra, dem Schriftgelehrten, und den zu diesem heiligen Amte befähigten Leviten getreu erfüllt wurde.

In dem Maße, wie man den geistigen Sinn der Heiligen Schrift durch ernstes Nachdenken über das inspirierte Wort erfaßt, wird man befähigt, Gott wahrhaft gehorsam zu sein. Dies erfordert mehr als eine rein intellektuelle Kenntnis der Heiligen Schrift. Christus Jesus betonte die geistige Bedeutung der Heiligen Schrift. Er erklärte sie fortwährend, und gab seinen Zuhörern das reine und erhabene Verständnis, das er selbst besaß. Christus Jesus machte klar, daß ein fleißiges Studium der Heiligen Schrift unentbehrlich ist, um die richtige Auffassung von Leben zu erlangen, als er sagte: „Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeuget.“

Die in der Heiligen Schrift angeführten Berichte der Gedanken, Worte und Werke der Propheten und Patriarchen zeigen, daß diese geistigen Helden die Allgegenwart und Allmacht Gottes kannten und bewiesen. Sie zogen es vor, den Kampf mit den Irrtümern des fleischlichen Gemüts aufzunehmen, um dieselben zu vernichten, anstatt sich dem Genuß eines trügerischen Gefühls des Wohlbehagens hinzugeben. Infolge dieser Selbstverleugnung war ihre Einsicht klar, und die Allmacht des göttlichen Gemüts konnte dadurch in ihrem Leben in gewissem Grade Ausdruck finden. Die von ihnen teilweise demonstrierte geistige Macht wurde von Christus Jesus in ihrer Fülle ausgeübt. Darum finden in den Worten des Meisters die liebevollen, gebieterischen Forderungen Gottes ihren klarsten Ausdruck. Auch geben und sichern sie die Fähigkeit, diese Forderungen zu erfüllen, wenn sie verstanden und befolgt werden.

Hieraus ist ersichtlich, daß der Antrieb, in der Schrift zu suchen, von Gott ist. Ein jeder kann diesen göttlichen Antrieb im Maße seines aufrichtigen Strebens nach geistigen Gütern fühlen und ihn sich zunutze machen. Dieser Antrieb der göttlichen Liebe fand in dem selbstlosen Denken unserer verehrten Führerin, Mary Baker Eddy, einen geeigneten Kanal, um sich diesem Zeitalter kundzugeben. Durch Suchen in der Schrift kam ihre eigene Heilung zustande, und dies befähigte sie, die Notwendigkeit und den Wert des Studiums der Heiligen Schrift richtig zu schätzen. Mrs. Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 547): „Die Bibel ist sehr heilig. Sie geistig zu verstehen muß unser Ziel sein, denn nur durch dieses Verständnis kann man die Wahrheit erlangen.“

Das natürliche und unvermeidliche Ergebnis des Studiums des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft ist, daß man dadurch angeregt wird, fleißig in der Heiligen Schrift zu forschen, und in derselben Führung fürs tägliche Leben zu suchen und zu finden. In der Apostelge hichte lesen wir, daß die Juden zu Beröa, nachdem sie der Predigt des Paulus gelauscht hatten, „das Wort. .. ganz willig“ aufnahmen und „forschten täglich in der Schrift, ob sich's also verhielte.“ Diese Erfahrung wiederholt sich heute in der ganzen Welt durch die Christliche Wissenschaft. Zahllose Menschen, die durch die Christliche Wissenschaft physisch, geistig und moralisch geheilt worden sind, suchen nun täglich in der Schrift und lernen und beweisen in fortschreitendem Maße die reicheren Möglichkeiten des unendlichen Guten. Ihrer göttlichen Offenbarung gehorsam, schärft unsere Führerin uns in all ihren Schriften die Notwendigkeit des regelmäßigen Studiums der Heiligen Schrift im Zusammenhang mit ihren Werken ein. Auf die Verpflichtungen der Lehrer der Christlichen Wissenschaft hinweisend, sagt sie auf Seite 315 von „Miscellaneous Writings“: „Sie müssen unablässig und mit Geduld darnach streben, ihre Schüler in Übereinstimmung mit der unfehlbaren Weisheit und dem untrüglichen Gesetz Gottes zu unterrichten und es ihnen zur Pflicht machen, beständig in dem geoffenbarten Wort Gottes oder der Heiligen Schrift und in ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ zu forschen.“ Durch dieses Studium kommen viele, die aus dem verheißenen Lande der Gesundheit, der Freiheit und der Harmonie verbannt schienen, aus der Verbannung zurück. Sie bauen die Mauer Jerusalems wieder auf — finden ein reineres Bewußtsein der geistigen Wahrheit — und lernen, dasselbe besser zu demonstrieren. Sie weisen falsche Götter — die irrigen Auffassungen und falschen Normen des menschlichen Gemüts — von sich; sie zerstören die mentalen Bilder von Krankheit, Sünde und Furcht; sie werden frei von dem Glauben an Pillen und Wundermittel, Gifte und Impfstoffe, und lernen den wahren Gott anbeten, der unendliche Liebe ist und jede Notdurft stillt. Sie bemühen sich, geduldig und wachsam den Hochmut menschlicher Einbildung zu überwinden, und alles Materielle auf den Altar der göttlichen Wissenschaft zu legen.

Durch den Fortschritt dieser guten Arbeit zeigen sich die reichen Früchte der Heilung in unserer eigenen Erfahrung und der Erfahrung anderer. Diese Früchte sind klare Beweise der Tatsache, daß es die göttliche Liebe ist, die zu dieser Tätigkeit anregt, und diese Erkenntnis ermutigt zu einem noch geduldigeren und hingebenderen Forschen in der Schrift als Hilfsmittel in der Betätigung des wissenschaftlichen Christentums. In seinem zweiten Brief an den jungen Timotheus schreibt der Apostel Paulus: „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“

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