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Das naturgemäße Wirken des Gesetzes

Aus der September 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Paulus hatte erkannt, daß das wahre Gesetz nicht menschlichen Ursprungs ist, denn er sagte: „Wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist.“ Es ist klar, daß er sich damit nicht auf die Regeln und Vorschriften bezog, die von der Gesetzgebung erlassen werden, denn diese Regeln oder Gesetze sind einem beständigen Wandel unterworfen und fallen der Vergessenheit anheim, sobald die Verhältnisse sich ändern. Im richtigen Lichte betrachtet, ist jedes menschliche Gesetz nur die Wahl eines geringeren Übels, das unter den gegebenen Umständen richtig erscheint. Da es jedoch beständigem Wechsel unterworfen ist, hat es keine feststehende Norm. Es stellt gewissermaßen das Suchen nach besseren Lebensbedingungen dar, wo Gerechtigkeit und Gleichheit für alle in Fülle vorhanden sind. Dieses Ideal ist aber noch nicht erreicht, das beweisen die vielen Verbesserungen, die infolge der Unzufriedenheit mit dem Vorhandenen entstanden sind. Alle Gesetze dieser Art sind geändert worden und werden es in Zukunft werden, sobald eine höhere Auffassung von den rechten Beziehungen zwischen den Menschen geltend wird. Mrs. Eddy sagt auf Seite 283 von „Miscellany“ über dieses Bestreben: „Menschliche Gesetze sind nur insoweit richtig, als sie sich das göttliche Gesetz zum Vorbild nehmen.“

Um dieses wünschenswerte Ziel schneller zu erreichen, müssen wir uns die absolute Wissenschaft des göttlichen Gesetzes aneignen, damit wir den menschlichen Begriff von Gesetz berichtigen können. Das menschliche Gesetz ist etwas, was wir annehmen und mit gegenseitiger Zustimmung wieder fallen lassen. Das absolute, unendliche, göttliche Gesetz ist die richtige Folge, in welcher wirkliche Erscheinungen oder Wirkungen naturgemäß und unvermeidlich auf eine Ursache folgen und zwar ebenso unfehlbar, wie auf das Zusammenziehen von zwei und zwei vier folgt. Wir bringen dieses Gesetz nicht selbst hervor, aber wir wenden es in unserer Erfahrung an. Wenn das Gesetz Gottes wissenschaftlich verstanden wird, ist es nicht geheimnisvoll sondern göttlich natürlich. Seine Wirkung beruht nicht auf Zufall, sondern sie ist ein notwendiger Bestandteil seiner Wesenheit. Es kann nicht von Menschen gemacht, auch nicht abgeändert, ergänzt oder gekürzt, noch kann es als nichtig erklärt werden. Das geistige Gesetz ist der göttliche Wille, der die Menschen regiert, ihnen aber nicht untertan ist. Bis der Fortschritt diese Erkenntnis bringt, werden menschengemachte Gesetze in stetem Wechsel weiter bestehen. Ein orientalisches Sprichwort heißt: „Gesetze werden gemacht um übertreten zu werden,— denn wozu werden sie sonst gemacht?“ Eine solche Auffassung ist nicht nur ein Zugeständnis des vergänglichen und trügerischen Wesens menschlicher Gesetze, sondern weist auch auf deren Unzulänglichkeit hin, die Menschen richtig zu leiten. Das soll uns jedoch nicht davon abhalten, auch „dem Kaiser“ zu geben, „was des Kaisers ist,“ bis der Gehorsam gegen Gott verwirklicht werden kann.

Es gibt nur ein wirkliches Gesetz, das Gesetz Gottes, und das steht fest und ist keinem Wechsel unterworfen. Wenn es möglich wäre, Sein Gesetz abzuändern oder zu übertreten, dann wäre es möglich, Ihn selbst zu ändern oder Ihm zu trotzen. Sein Gesetz regiert das, was wirklich ist; es ist unveränderlich und wirkt immer in derselben Weise. Was für uns dabei am meisten von Belang, ist das Wirken des Gottes-Gesetzes in unserem eigenen Leben. Die Christliche Wissenschaft liefert den Beweis für dieses Wirken und erklärt, warum es so sein muß. Aber das Wirken dieses Gesetzes kann niemals abgeändert werden und es kann sich den menschlichen Bedürfnissen nicht anpassen. Im Gegenteil, dieses Gesetz bringt eine Änderung im menschlichen Leben hervor, die mit der göttlichen Ordnung in Übereinstimmung steht. Da es stets auf dieselbe Weise wirkt, kann es auch nie unterbrochen werden. Kein Zweifel kann an dieser Tatsache etwas ändern, ebensowenig wie die Annahme, die Sonne scheine nicht, wenn wir sie nicht sehen, den wahren Tatbestand erschüttert. Menschliche Bemühungen, Gedankensammlung, Willenskraft, Gewalt oder Mangel an Vertrauen werden diesem Gesetz weder zur Wirkung verhelfen noch können sie es unterbrechen. Das göttliche Gesetz wirkt im Menschen, weil er geistig ist und durch dieses Gesetz lebt. Um seinen Segen jetzt zu genießen, müssen wir es mit Verständnis und aus reinen Beweggründen behaupten und ihm gehorsam sein.

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