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Freudigkeit

Aus der Juli 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist schwer, sich Unschuld ohne Freudigkeit vorzustellen. Das kleine Kind, das unter der zarten Obhut der Mutterliebe aufwächst und die Wege des Bösen nicht kennt, ist oft geradezu die Verkörperung der Freude. In seiner Furchtlosigkeit kommt es uns mit glücklichem Lächeln entgegen und befreundet sich mit uns, ehe wir es uns versehen. Es will, daß wir fröhlich, sorgenfrei und voller Liebe und Vertrauen seien wie es selbst, ja, daß wir seine Lust am Leben mit ihm teilen. Die kindliche Unschuld, die Jesus als Beispiel mitten unter die stellte, die sich stritten, wer der Größte unter ihnen sein sollte, offenbart sich auf verschiedene Weise: durch Reinheit, Schlichtheit oder Sanftmut, und ihr helles fröhliches Lachen erklingt stets aus diesen Tugenden, manchmal leise und manchmal jauchzend, aber immer von der wiedergespiegelten Liebe der Liebe durchwärmt.

In der Bibel wird oft auf Freude und Frohsinn Bezug genommen. Im Neuen Testament wird berichtet, wie unter den ersten Christen auf diese glückbringenden Eigenschaften häufig hingewiesen wird. Sagte nicht Christus Jesus einmal zu seinen Jüngern: „Solches rede ich zu euch, auf daß meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde”? Und bei einer andern Gelegenheit: „Euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen”? Der Trost, den er ihnen durch die Wahrheit gab, die er lehrte, sollte ihnen die von ihm selbst empfundene Freude bringen, eine Freude, die sie nicht verlieren konnten. War es nicht Petrus, der in seiner großen Pfingstpredigt seine Stimme erhob und sagte: „Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freuden vor deinem Angesichte”? Und auch Paulus, der selbst unter äußerst widrigen Umständen unablässig Fortschritte machte, konnte aus einem übervollen Herzen heraus zu den Römern sagen: „Wir rühmen [freuen] uns auch Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus” und die Galater daran erinnern, daß Freude die Frucht des Geistes ist. Kann man sich diese christlichen Bahnbrecher vorstellen, ohne das Gefühl zu haben, daß ihre Freudigkeit, die aus dem geistigen Verständnis erwuchs, sich in beständigem Lächeln und glücklichem Lachen äußerte?

Wo die Freude nicht mehr aus den Augen blickt, ist etwas nicht in Ordnung. Mrs. Eddy schrieb einmal, als gewisse Lügen über ihren Gesundheitszustand verbreitet wurden: „Man spreche im Jahre 1889 im Massachusetts Metaphysical College vor und überzeuge sich selbst davon, daß ich noch sprechen — und auch lachen kann!” (Miscellaneous Writings, S. 239). Ihr Witz und ihr Humor zeigen sich deutlich in den kurz darauf folgenden Worten: „Daß ich Vorträge halte, schreibe, predige, lehre u.s.w., beweist zur Genüge, daß mein Schatten sich nicht vermindert und daß die Substanz stets größeren Umfang annimmt.” Man kann sich wohl vorstellen, wie sich ihr fröhliches Lachen beim Niederschreiben dieser Worte in ein gütiges Lächeln des Mitgefühls verwandelte. Mrs. Eddy liebte das Lächeln. Sie gewahrte es in allem, was man Natur nennt, als Sinnbild der Lieblichkeit, die von Gott stammt. Sie spricht in ihren Werken von dem Lächeln der Blumen und der Brunnen Man könnte es sich gar nicht anders denken bei jemand, der das Schöne und Gute so liebte wie sie und der so klar erkannte, daß Gott Liebe ist und daß Seine unbegrenzte und unendliche Liebe überall ist, ja, daß sie sozusagen durch alle materiellen Symbole hindurchlächelt, die das menschliche Gemüt in seiner Beschränktheit für Gottes vollkommene geistige Ideen hält.

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