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Immanuel — „Gott mit uns”

Aus der Juli 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Monatsschrift brachte kürzlich einen Aufsatz über die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen, wenn wir klarer erkennen und uns stärker bewußt werden, daß Gott gegenwärtige Wirklichkeit und wirkende Kraft ist und daß Seine Hilfe uns stets zu Gebote steht. Dieser Aufsatz war vom christlich-wissenschaftlichen Standpunkt aus besonders bemerkenswert, weil die darin erzählten seltenen und schönen Erlebnisse durchaus nicht vereinzelte und ungewöhnliche, sondern tägliche, wenn nicht stündliche Vorkommnisse im Leben derer sind, die in gewissem Grade die Wahrheit von Mrs. Eddys Erklärung in The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany (S. 238) bewiesen haben: „Gott kann verstanden und erkannt werden und wir können uns mit jeder menschlichen Not an Ihn wenden.”

Die Neigung des menschlichen Denkens, alles, was außerhalb des Bereiches des materiellen Sinnenzeugnisses liegt, in das Reich des Geheimnisvollen zu verweisen, hindert natürlich sehr daran, die Tatsache zu würdigen, daß das Unsichtbare, von dem Paulus spricht, wirklich und ausführbar ist. Das wollte Jesus von Nazareth besonders hervorheben, als er sagte, daß ein Mensch, der das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, „nicht hineinkommen” wird. Ohne diesen kindlichen, aber keineswegs kindischen Gemütszustand, d. h. ohne die Bereitwilligkeit, vorgefaßte Meinungen aufzugeben, und den Fundamentalsatz, daß Gott ist und daß Er daher aus dem erkannt werden kann, das Ihn zum Ausdruck bringt, als Grundlage der Demonstration anzuerkennen, ist jede Möglichkeit, „mit der Wirklichkeit außerhalb der Grenzen unsres persönlichen Selbst in Berührung und Wechselbeziehung zu kommen,” wie es in dem erwähnten Aufsatz heißt, selbstverständlich ausgeschlossen. Daß es eine Wahrheit über alle Dinge gibt und daß diese Wahrheit die unsichtbare aber doch zugängliche Wirklichkeit ist, auf die der Meister in seiner Versicherung: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen,” hinweist, darin liegt der Menschheit einzige Hoffnung auf Erlösung aus den Banden alles Unwahren, auf Befreiung von den Unzulänglichkeiten des Daseins, wie das Dasein heute allgemein aufgefaßt wird.

Ehe der Verfasser dieses Aufsatzes mit der durch die Christliche Wissenschaft geoffenbarten Wahrheit bekannt wurde, machte er eine lange Zeit des Zweifels durch, der zuweilen fast an Unglauben grenzte. Er war in dem Glauben an die herrschende Auffassung von Gott als einem menschenähnlichen Wesen erzogen und gelehrt worden, zu diesem Wesen zu beten, das je nach seinem Gutdünken das Gebet erhören würde oder nicht. Da er sich aber dauerndem Mißerfolg bei der Verwirklichung seiner edelsten Wünsche gegenübersah und sich gefesselt fühlte durch die begründete Überzeugung, wie nutzlos es sei zu erwarten, daß eine unveränderliche Gottheit sich durch menschliches Bitten beeinflussen lasse, empörte sich schließlich sein Gemüt, und er verbrachte viele Jahre in völliger Gleichgültigkeit gegen geistige Dinge. Mit der Zeit wurde er jedoch durch die Not seiner Mitmenschen aufgerüttelt und fühlte sich unbefriedigt durch die Unfruchtbarkeit einer bloß materiellen Lebensweise. Und als er einer Auffassung von Gott begegnete, die allem Anschein nach vielen geholfen hatte — eine Auffassung, die Überlegung und Verständnis verlangte statt bloßer Einwilligung und blinden Glaubens — da zog sein Gemüt die Möglichkeit, geistige Wahrheiten zu beweisen, von neuem in Erwägung.

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