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Arbeit

Aus der September 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf der ersten Seite des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,” schreibt Mrs. Eddy: „Beten, wachen und arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind Gottes gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was mit Erfolg zur Christianisierung und Gesundheit der Menschheit getan worden ist.” Unsre Führerin hatte das Ziel im Auge, das die Christlichen Wissenschafter stets im Bewußtsein tragen: die Christianisierung der Welt, die auf jeden Fall Gesundheit, Harmonie und Frieden mit sich bringt, und Mrs. Eddy gibt in der denkbar bündigsten Form die Mittel an, wie dieses Ziel sicher erreicht werden kann, nämlich durch „beten, wachen und arbeiten.”

Wer die Christliche Wissenschaft zu studieren anfängt, wird bald gewahr, daß er es mit einer wirklichen Wissenschaft zu tun hat. Er begegnet vielen ihm fremden Ausdrücken, die sich auf Gott und Seine Schöpfung beziehen, deren Bedeutung er erst verstehen lernen muß. Da er sich mit dem Studium der Wissenschaft des Gemüts oder des Geistes befassen will, muß er notwendigerweise mit den geistigen Ausdrücken bekannt werden, die Mrs. Eddy gebraucht, um der Welt diese Wissenschaft zu erläutern. Mit seinem wachsenden Verständnis von der Wissenschaft des Seins nehmen auch viele Worte, an deren Gebrauch er bereits gewöhnt ist, eine höhere Bedeutung an. So erkennt er z. B. durch die Christliche Wissenschaft, wie unendlich viel mehr das Wort Gebet umfaßt, als er früher annahm. Gebet bedeutet nicht mehr ein bloßes Bitten und Flehen, sondern es erhebt sich zur bestimmten Behauptung der Wahrheit, erreicht seinen Höhepunkt, wenn uns die allgegenwärtige Wirklichkeit zum Bewußtsein kommt und findet dadurch Erhörung, daß die Wahrheit in unserm Erleben zum Ausdruck kommt.

Ebenso lernt der Christliche Wissenschafter den Wert und die Notwendigkeit der Wachsamkeit einsehen. Die Einflüsterungen des Bösen können ihn nicht mehr betrügen. Er durchschaut die Arglist dieser falschen Annahmen und ist stets bereit, sie kraft seines Verständnisses von der Allgegenwart der Wahrheit durch Gebet zu zerstören. Auch Arbeit nimmt eine höhere Bedeutung an. Sie besteht nicht mehr ausschließlich in dem mühsamen Verrichten täglich wiederkehrender Pflichten. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft betrachtet Arbeit von dem Gesichtspunkt des Gehorsams gegen sein höchstes Verständnis von Gott, dem göttlichen Prinzip, aus. Sie erscheint ihm daher nicht mehr als Plage, sondern ist ein von geistigem Verständnis klug geleitetes Bemühen, das auf das hohe Ziel der „Christianisierung und Gesundheit der Menschheit” hinführt,— ein Bemühen im Sinne der Worte des Paulus an die Kolosser: „Alles was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.”

Arbeiten heißt also vor allem denken. Nur Maschinen denken nicht. Der Arbeiter, der seine Last Backsteine und Mörtel schleppt, muß denken, denn sonst käme nicht ein einziger Backstein in seine Tragmulde und er würde nicht einen Schritt auf den Brettern tun können, die zu dem Bau hinaufführen. Der Schreiber und der Rechnungsführer müssen denken, denn welche Verwirrung würde sich sonst in ihren Briefen und Rechnungen kundtun! Jede einzelne Arbeit ohne Ausnahme muß mit Denken verbunden sein. Und je schärfer und richtiger man denkt, desto bessere Erfolge werden erzielt. Wenn die Arbeit im Hause und im Geschäft von Menschen getan wird, die ihr Denken mit Hilfe des geistigen Verständnisses gereinigt haben, und deren Leben die Selbstverleugnung zum Ausdruck bringt, von der Mrs. Eddy in den obenangeführten Worten spricht, dann wird sie unfehlbar mit Harmonie und Fortschritt verbunden sein.

Die Christlichen Wissenschafter täuschen sich keineswegs über die Arglist der Annahme vom Bösen hinweg. Unsre Führerin sagt in „Wissenschaft und Gesundheit” (S.102) über diesen Punkt: „So geheim sind die heutigen Methoden des tierischen Magnetismus, daß sie die Jetztzeit in Trägheit verstricken und gerade die Gleichgültigkeit bei dem Objekt hervorrufen, die dem Verbrecher erwünscht ist.” Das ist ein Warnungsruf an alle, die Gottes Arbeit tun. Es gehört zu unsern Pflichten, vor den bösen Einflüsterungen des sterblichen Gemüts auf der Hut zu sein. Mrs. Eddy hat deren gefährliche Natur nicht übertrieben dargestellt. Und man muß wachsam sein, wenn man sich nicht verleiten lassen will zu vergessen, daß es zu unsrer Arbeit gehört, die falschen Annahmen zu verneinen, die heute die große, Erlösung schaffende Bewegung der Christlichen Wissenschaft aufhalten oder gar vollständig zunichte machen möchten.

Mrs. Eddy sagt auf Seite 186 von „Wissenschaft und Gesundheit”: „Jeder Sterbliche muß begreifen lernen, daß das Böse weder Kraft noch Wirklichkeit besitzt.” Das Böse hat keine Wirklichkeit. Mrs. Eddy entdeckte diese Wahrheit, aber im allgemeinen sieht die Welt das Böse immer noch als sehr wirklich an und glaubt, daß es Macht hat. Es ist daher nötig, daß in Verbindung mit allen Tätigkeiten der Bewegung der Christlichen Wissenschaft geistig erleuchtete Gedankenarbeit verrichtet wird. „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.” Wenn der Christliche Wissenschafter mental arbeitet, um sich die Allheit des Guten und die Unwirklichkeit des Bösen zu vergegenwärtigen, dann segnet er die ganze Menschheit, denn dann spiegelt er tatsächlich die göttliche Liebe wieder.

Jeder Christliche Wissenschafter kennt den Wert der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften. Er weiß, welch bahnbrechende Arbeit sie heute in der Welt verrichten, daß sie viele Menschen in die göttliche Wissenschaft einführen, indem sie sie zu dem Studium der Bibel und des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit” sowie der andern Werke von Mrs. Eddy anregen. Jeder wache Christliche Wissenschafter verrichtet seine mentale Arbeit, um diese kostbaren Werkzeuge zu beschützen, die dem einzelnen und der Gesamtheit Erlösung bringen. Nicht nur hin und wieder, sondern regelmäßig und oft strebt er danach, sich zu vergegenwärtigen, daß die Wahrheit Alles-in-allem ist und daß ihre Kundwerdung durch keine List des tierischen Magnetismus, des Bösen, und sei sie noch so erfinderisch, beschränkt oder gehindert werden kann. Diese hingebende Arbeit muß heute getan werden und zwar planvoll und mit Liebe und Ausdauer, damit die Zeitschriften der christlich-wissenschaftlichen Bewegung jene berechtigte Wirkung, die unsre Führerin von ihnen erwartete, mit höchstem Erfolg erzielen können.

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