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Das Fördern der wahren Brüderschaft

Aus der Juni 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Auslegung des Ersten Buchs Mose, die Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 541) darbietet, fügt sie der Stelle: „1. Mose 4, 8. Da ... erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot” folgende Erklärung bei: „Die irrige Annahme, daß Leben, Substanz und Intelligenz materiell sein können, bricht das Leben und die Brüderschaft des Menschen gleich von Anfang an”. Hier zeigt uns unsere Führerin, warum die Brüderschaft der Menschen durch alle Zeiten der menschlichen Geschichte hindurch nicht verwirklicht worden ist. Die Annahme, daß das Leben auf materieller Grundlage ruht, ganz und gar in der Materie ist und von ihr unterstützt wird, hat die Verwirklichung der wahren Brüderschaft verhindert,—jene Einheit, die notwendigerweise eine geistige Grundlage hat, da es in Wahrheit nur einen Vater gibt, in dem alle Menschen „leben, weben und sind”.

Kein Christ würde leugnen, daß eine wichtige Pflicht, deren Erfüllung seine Religion von ihren Nachfolgern verlangt, das Anerkennen jener geistigen Einheit ist, die wir die Brüderschaft der Menschen nennen. Das wiederholte Hinweisen Christi Jesu auf die große Tatsache der Vaterschaft Gottes hatte unvermeidlich seine Lehre von der geistigen Brüderschaft zur Folge. Der gleiche Gedanke ist unauflöslich in das Gewebe der Christlichen Wissenschaft gewoben. Der Vater-Mutter Gott ist der alleinige Schöpfer eines vollkommenen unendlichen und ewigen Weltalls, in dem alle Menschen Brüder sind, weil sie alle Ideen des einen Gemüts sind. Das Verständnis, daß das unendliche Gemüt Alles-in-allem ist, schließt jede Gelegenheit der Anerkennung, Förderung oder Ausbreitung einer andern Macht als der des göttlichen All aus, die irgendwie als Schöpfer oder Gründer eines wetteifernden Reichs wirken könnte.

Christus, die ideale Wahrheit, die unter den Menschen gegenseitiges Wohlwollen fördert, wirkt auch für Frieden und Freundschaft unter den Völkern und für den Fortschritt der geistigen Entfaltung aller Menschen. Nur dadurch, daß man sich an den Christus hält, wird die allgemeine Wohlfahrt gefördert; und das ist eine Aufgabe, der sich die Christen in aller Welt mit ganzer Hingabe widmen sollten. Die geradezu zahllosen Einrichtungen, die das Wohlwollen der Menschen untereinander fördern sollen, sind lobenswert, insofern sie den Sterblichen einen besseren Einigkeits-, Zusammengehörigkeitsund Selbstlosigkeitsbegriff geben und die Freude erzeugen, einander zu dienen. Das Verhältnis der Völker untereinander ist jedoch sonderbar, ja, fast unerklärlich. An Stelle von brüderlicher Liebe, die die Menschen untereinander verbindet, scheint in den Beziehungen zwischen den Völkern krasse Selbstsucht, Neid, Groll und nur zu oft Bitterkeit und Haß zu sein, was sie zu abwartenden, wenn nicht zu tätigen Feinden macht. Obwohl Menschen verschiedener Abstammung als Burger eines Landes unter derselben Fahne friedlich beieinander wohnen, besteht zwischen ihren Stammvölkern oft Haß und Feindseligkeit.

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