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Die Freude der Demonstration

Aus der August 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wesen der Arbeit des Christlichen Wissenschafters könnte nicht besser dargelegt werden als mit folgenden Worten Mrs. Eddys in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 450): „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt und wird sie durch des Verständnis ihrer Nichtsheit und der Allheit Gottes oder des Guten überwinden”. Ob nun der Christliche Wissenschafter die Christliche Wissenschaft öffentlich betätigt oder nicht, er hat stets dieselbe Arbeit zu verrichten; wo er sich auch befindet, den Irrtümern des materiellen Sinnes muß wissenschaftlich entgegengetreten, sie müssen wissenschaftlich überwunden werden. Es ist ihm in der Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft offenbart, ein reiches Erbe zugefallen, von dem er nicht nur zum eigenen sondern auch zum Wohl der ganzen Menschheit Gebrauch machen muß.

Wir sind bisweilen geneigt, uns nicht für geschickt genug zu halten, um die Wahrheit zu beweisen, wenn diese oder jene Irrtumserscheinung an uns herantritt, und zu glauben, daß es besser wäre, die Arbeit von jemand anders tun zu lassen. Vielleicht ist unser Wahrheits-Verständnis geringer als dasjenige eines andern; aber deshalb gibt es für das Umgehen unserer unverkennbaren Pflicht keine Entschuldigung. Und man sollte eingedenk bleiben, daß es zum Heilen weniger einer sorgfältig durchdachten Erörterung als der Vergegenwärtigung der Allheit des Guten, seiner Allgegenwart und Allmacht, bedarf. Es erscheint wohl nötig, den Einflüsterungen des Bösen mit einem Vorgang von Wahrheitsbehauptung und Irrtumsverneinung entgegenzutreten, aber die Heilung ist immer das Ergebnis des Sichbewußtwerdens der Wahrheit. Da dies so ist, sollte sich niemand davon abhalten lassen, die Regeln der göttlichen Wissenschaft für sich selbst anzuwenden, wenn sich die Notwendigkeit für ihn ergibt, es zu tun.

Die Arbeit des Christlichen Wissenschafters sollte nun gesundheitsbringend und freudig sein. Paulus sagte den Galatern, daß eine der Früchte des Geistes Freude sei. Und Freudigkeit sollte die Bemühungen aller begleiten, die danach streben, sich die Allheit Gottes, des Guten, zu vergegenwärtigen. In Jesaja steht geschrieben: „Und mein Volk soll in einem friedlichen Hause und in sicheren Wohnungen und in stillen Ruhestätten wohnen” (engl. Bibel). Es ist ganz vernunftwidrig zu glauben, daß diejenigen, die sich aufrichtig und wissenschaftlich für ihre Mitmenschen bemühen, anders als gesund und froh sein sollten. Es ist Irrtum, wegen der falschen Annahmen anderer zu leiden. Die irrige Annahme, was sie auch immer zu sein beansprucht, sollte vom Christlichen Wissenschafter als eine unwirkliche Vorstellung, als eine Täuschung des materiellen Sinnes ohne führende Intelligenz und daher als eine Nichtsheit ohne wirkliche Gegenwart oder Macht erkannt werden.

Der Christliche Wissenschafter vollbringt seine Arbeit hauptsächlich im Bewußtsein. Ja, man kann sagen, daß allem, was er in der Erfüllung seiner Pflichten tut, eine Arbeit des Denkens vorangeht,—das Erkennen der Wahrheit über Gott und den Menschen. Ehe er an eine Aufgabe in der Kirche, im Heim oder im Geschäft herantritt, verweilt er still in der Wahrheit, behauptet die Allheit Gottes, die Unendlichkeit Seiner Liebe, die Macht Seiner Gegenwart und bemüht sich, die Wahrheit, die er behauptet, zu erkennen. Wenn er diese Erkenntnis erlangt hat, weiß er, daß er in der Sicherheit zu Werke gehen kann, daß Gott mit ihm ist und ihn befähigt, die Absichten Seines vollkommenen Willens auszuführen. Und er sollte dabei freudig sein, denn wie unsere Führerin auf Seite 57 in „Wissenschaft und Gesundheit” sagt: „Glück ist geistig, aus und Wahrheit und Liebe geboren”.

Viel Freude, die Freude hoffnungsvoller Erwartung und die Freude erfüllter Hoffnung, sollte im Heilungswerk der Christlichen Wissenschaft bekundet werden. Wer hat nicht die Freude erfahren, die das Ausarbeiten von Aufgaben bereitet, sei es in der Mathematik oder im Ingenieurwesen, in der Physik oder in der Chemie! Man erlernt die Regeln, die in dem Wissenszweig, mit dem man sich beschäftigt, angewandt werden, und ergötzt sich dann als Lernender am Anwenden der Regeln, da man weiß, daß man, wenn man es richtig tut, nur zu richtigen Ergebnissen gelangen muß. Unaussprechliche Freude begleitet das regelrechte Lösen einer Aufgabe, weil es die Befriedigung in sich birgt zu wissen, daß man das richtig angewandt hat, was man gelernt hat.

Wenn nun schon das Lösen einer Aufgabe im vorerwähnten Sinne einen mit Freude erfüllt, wieviel größer sollte dann das Glück sein, das die Anwendung der Regeln der göttlichen Wissenschaft begleitet! Aber was finden wir? Zu oft nur Entmutigung und Unglücklichsein anstatt Frohsein und Freude. Manche haben sich von den falschen Ansprüchen des Bösen irreführen lassen, weil sie die Allheit Gottes, des Guten, vergessen haben. Ihr Glück ist daher für eine Zeitlang dahin. Es ist dem Bösen gelungen, sie vorübergehend zu überreden, daß seine Ansprüche wahr sind, daß es als Wesenheit ein Dasein hat, daß es durch Personen, Örtlichkeiten und Dinge intelligent wirkt. Sie müssen zu der Tatsache erwachen, daß jeder Anspruch des Bösen eine Lüge ist, weil das Böse im göttlichen Prinzip, das unendlich gut ist, keine Grundlage hat. Die Wahrheit von Gottes Allheit muß unerschütterlich behauptet und die Lüge des Bösen auch beim geringsten Anzeichen ihrer trügerischen Gegenwart verneint werden. Der Christliche Wissenschafter muß sich vor den Schlingen des Bösen schützen. Er muß seine göttlichen Rechte anwenden und völliger in die Freude eingehen, die die Demonstration des vollkommenen Seins begleitet.

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