Das Wichtigste, was die Menschen besitzen können, ist das geistige Verständnis. Ihm entströmt alles wahre Denken; und wir wissen sehr wohl, daß Tätigkeit nur das Ergebnis des Denkens ist. Während das erleuchtete Denken Weisheit zum Ausdruck bringt, führt irriges Denken zu irrigem Handeln. Wir sehen also, daß man, um seine Aufgaben richtig zu lösen, vor allem von einer rechten Grundlage ausgehen muß. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 355), daß „Demonstration und geistiges Verständnis die unsterblichen Grundtöne Gottes sind”; und wiederum auf Seite 213: „wie ein Mensch geistig versteht, so ist er in Wahrheit”.
Durch das ganze Buch der Sprüche Salomos hindurch betont der Weise die Notwendigkeit geistigen Verständnisses und ermahnt: „Bei all deinem Streben, strebe nach Verständnis”; und im sechzehnten Kapitel sagt er: „Verständnis ist ein Brunnquell des Lebens dem, der es hat” (engl. Bibel). Wir alle wissen, was eine Quelle ist: ein natürliches Hervorströmen von Wasser. Was ist aber ein Brunnquell? Weist uns dieses Wort nicht auf den Gedanken an eine größere Tiefe und Beständigkeit hin? Das Wort „Verständnis” kann als das geistige Erkennen gedeutet werden. Geistiges Verständnis ist also für den Menschen ein unerschöpflicher Quell der Weisheit.
Die Sterblichen haben im allgemeinen einen sehr beschränkten, körperlichen Begriff von Gott. Sie horchen ganz bereitwillig auf die Stimme des materiellen Sinnes und vergöttern sich gern. Das bringt sie ins Unglück und bereitet ihnen oft ein frühzeitiges Ende. Wenn sie vom geistigen Sinn der Schöpfung erfüllt werden, können sie das materielle Dasein als Täuschung erkennen. Dann wird die Allheit Gottes als Gewißheit und Freude erfunden.
Eine unter den Sterblichen vorherrschende Annahme ist, sie müßten ein gewisses Maß von Unglück, Leid und Krankheit durchmachen. Das wird als falsch erfunden, wenn wir den wahren Lebensund Daseinsbegriff gewinnen. Der von Gott regierte Mensch ist immer harmonisch und kann unmöglich fehlgehen, wenn er sich auf den Unendlichen verläßt. Die Erkenntnis von des Menschen geistigem Ursprung, gibt einem Mut und Kraft, seine Herrschaft über das Böse zu beweisen. Das geistige Verständnis erklärt alle Dinge. Es nimmt der Sünde ihre eingebildete Kraft, zeigt deutlich, daß in Wirklichkeit alles die Kundwerdung des einen göttlichen Gemüts ist und offenbart das ewige Leben. Dieses Verständnis ist nicht eine Gabe Gottes an nur wenige Auserlesene; es ist allen erreichbar. Doch wir können es nur erlangen, wenn wir unser Denken vom Materiellen abwenden und es der Wahrheit öffnen.
Wenn wir den Sinn von des Menschen Vollkommenheit nicht erlangen, sollten wir den Grund dafür in uns selbst suchen. Das Denken muß gereinigt und gewisse üble Gewohnheiten abgelegt werden. Der Mangel an geistigem Verständnis beschränkt die Menschheit in jeder Hinsicht. Wir müssen „am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit” trachten; dann wird uns der Verheißung gemäß „solches alles zufallen”. Wenn wir uns also irgendwie beschränkt fühlen, so ist es, weil unser Denken nicht geistig genug ist. Gott spendet alles Gute. Wir brauchen es bloß anzunehmen. Die Christlichen Wissenschafter haben Grund zu großer Dankbarkeit für das Erwachen, das über die Menschheit gekommen ist durch Mrs. Eddys geistige Auslegung der Heiligen Schrift, die lehrt, wie wir in engster Gemeinschaft mit Geist leben können, und die uns einen Vorgeschmack vom Himmel und von der Harmonie gibt.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht begriffen.—Joh. 1:1–5.
