Ehe ich von der Christlichen Wissenschaft erfuhr, kam ich einige Jahre lang immer mehr zu der Überzeugung, daß die Darbietung des Christentums, nach der meine Vorfahren und ich erzogen worden waren, nicht ausreichte, um einem zu ermöglichen, die Ermahnungen des Meisters auszuführen. Nach meiner Auffassung betonte der ganze Inhalt der Lehre Jesu eher den Charakter und das Benehmen als den bloßen blinden Glauben. Vor etwa vier Jahren wurde meine Unzufriedenheit—mit meiner Kirche und mit mir—so groß, daß ich nicht mehr Mitglied der Kirche bleiben konnte und daher aus ihr austrat.
Ein Jahr später bat ich für einen an einem bösartigen inneren Gewächs leidenden Verwandten, der von den Ärzten aufgegeben war, um Beistand in der Christlichen Wissenschaft, von deren Zweck und Inhalt ich zwar wenig wußte, mich aber bemühte, in einem Geiste der Liebe zu handeln. Die Heilung erfolgte so schnell, so gründlich und staunenerregend, daß ich unwillkürlich fühlte, hier sie die Religion, die ich so lange gesucht hatte. Hier, erkannte ich, war wenigstens das Versprechen einer Lösung der Frage des menschlichen Leidens,—vielleicht sollten hier auch die Lösungen der Fragen der Zukunft, des Wesens Gottes, Seines Verfahrens mit den Menschen und Seiner Antwort auf ihre Gebete gefunden werden.
Die erste Wirkung in körperlicher Hinsicht, die ich durch das Berkanntwerden mit der Christlichen Wissenschaft verspürte, war ein völliges Freiwerden von der Gewohnheit des Rauchens. Bald darauf konnte ich die Brille entbehren, die mir vor zehn Jahren gegen Astigmatismus verordnet wurde. Die Krone körperlicher Segnungen, die mir zuteil wurden, ist völlige Befreiung von Herzschwäche, deretwegen mir die Ärzte bei sieben verschiedenen Gelegenheiten—aus militärischen und anderen Gründen—ungünstige Zeugnisse ausgestellt hatten. Die Verbote der Ärzte sind jetzt Dinge der Vergangenheit.
Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 150): „Die Mission der Christlichen Wissenschaft ist heute, wie zur Zeit ihrer früheren Demonstration, nicht in erster Linie eine Mission physischen Heilens”. Die körperlichen Segnungen, die mir das Erforschen der Wahrheit gebracht hat, sind, obwohl herrlich, doch nicht mit dem geistigen Erwachen und Erheben zu vergleichen, die noch folgten. Ich finde in der Christlichen Wissenschaft eine Religion, die mich befriedigt, die vernünftig ist, die die Dinge erklärt. Das allein ist ein herrlicher Eintausch gegen den alten verwirrenden Zweifel und die ertötende Unzufriedenheit. Ich finde, daß die Christliche Wissenschaft eine Religion ist, die die Worte Jesu nicht für unmögliche Ideale hält, die man sehnsüchtig anstaunen, aber nicht erreichen kann, sondern als Gebote, die man befolgen muß, was die Goldene Regel aus der Gebundenheit des Unausführbaren in das Reich der gebieterischen Pflicht bringt und eine völlige Erlösung verspricht, nicht den Körper im Siechtum läßt, während man die Errettung der Seele zu erlangen versucht.
Für alle Wohltaten, die ich erfahren habe, für die liebreiche Hilfe und den Rat der Vertreterin, des Lehrers und der Freunde, für die Lektions-Predigten im Vierteljahrsheft der Christian Science, für die Zeitschriften, das Vorrecht der Teilnahme am Klassenunterricht und der Mitgliedschaft in Der Mutter-Kirche und in einer Zweig-Kirche, sowie für das mir immer heller werdende Licht der Wahrheit, wie unsere Führerin sie offenbart, bin ich tief dankbar.
Purley, Surrey, England.
