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Bis zum Ausbruch des Weltkriegs lebte ich mit meiner Familie seit vielen...

Aus der November 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bis zum Ausbruch des Weltkriegs lebte ich mit meiner Familie seit vielen Jahren in Libau in Rußland. Als deutscher Untertan kam ich sofort nach Kriegsausbruch in russische Kriegsgefangenschaft. Ich wurde von meiner Familie getrennt und tief in das Innere Rußlands gebracht. Meine älteste Tochter war damals in Deutschland. Viele ihrer Briefe gingen verloren, und nur ein einziger erreichte sein Ziel. Aus diesem Briefe erfuhr ich zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft, die meine Tochter im Hause einer Verwandten kennen gelernt hatte. Die Kriegszensur gestattete nur kurze Briefe, und dieser Brief enthielt in klaren und zu Herzen gehenden Worten „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” auf Seite 468 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mrs. Eddy. Ich erkannte sofort, daß der Brief eine große Wahrheit offenbarte; auch enthielt er die innige Bitte unseres Kindes: Erkennet die Wahrheit, die euch frei machen wird! Diesen Brief, der mir das Licht der Wahrheit brachte, und den keine Kriegszensur aufhalten konnte, erhielt ich im November 1914, als meine Familie an meinen Verbannungsort kam.

Wir waren nur wenige Tage beisammen, als ich plötzlich wegen eines politischen Verdachts verhaftet wurde. Ich mußte mich fast vier Monate lang in einem russischen Gefängnis aufhalten, bis es sich herausstellte, daß der Verdacht unbegründet war. Diese Zeit im Gefängnis führte zum Wendepunkt in meinem Leben; denn hier habe ich die erste und nachhaltigste Lektion der Christlichen Wissenschaft gelernt. Ich wüßte nicht, wie ich die Zeit hätte überstehen können, wenn ich nicht eine schwache Erkenntnis der Wahrheit durch jenen Brief empfangen hätte. Schon mit meinem geringen Verständnis konnte ich die heilende Kraft der Wahrheit an mir selbst erfahren; denn ich konnte Krankheit, die mich befallen wollte, zurückweisen und leicht überwinden. Auch meinen Kameraden konnte ich Trost und Hilfe bringen; und als wir plötzlich entlassen wurden, dankten sie mir für den Trost, den ich ihnen spenden konnte.

Nach meiner Befreiung waren wir bestrebt, aus Rußland herauszukommen, um von der Christlichen Wissenschaft, die uns soviel Kraft gegeben hatte, mehr kennen zu lernen. Alle Hindernisse, die sich uns noch entgegenstellten, wurden überwunden, und im Jahre 1915 kam ich mit meiner fünfköpfigen Familie mit nur etwa fünfhundert Mark in Deutschland an. Wir wurden von unseren Verwandten liebevoll aufgenommen.

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