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„Das Böse ist keine Macht”

Aus der November 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Mrs. Eddy erklärte, das Böse sei unwirklich, wurde sie von der Welt verspottet. Viele spotten immer noch über ihre Lehre; doch andere freuen sich, daß sie durch die große Entdeckung der Christlichen Wissenschaft eine Vision von der Allheit Gottes, des Guten, empfangen haben, und daß sie, wenn auch zuweilen nur schwach, begreifen, daß das Böse unwirklich ist. Wer einen Lichtblick von der Herrlichkeit des vollkommenen Seins erlangt hat, weiß, daß schließlich alle Menschen dieses geistige Verständnis und die Überzeugung von der Allheit des Guten und der Nichtigkeit des Bösen gewinnen werden. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 102): „Die Menschheit muß lernen, daß das Böse keine Macht ist. Seine sogenannte Gewaltherrschaft ist nur eine Phase des Nichts”.

Nie ist der Welt eine mehr umstrittene Frage vorgelegt worden als die, daß das Böse unwirklich sei, eine Frage, die um so bedeutungsvoller erscheint, als die Menschen allgemein das Böse für eine große und mächtige Kraft halten. Wir sehen uns um und nehmen es anscheinend in zahllosen sündigen Verkleidungen wahr, in vielen Krankheitsformen, als Leiden, als Sorge, als Tod, und wir sehen seine Verheerungen fast überall. Es macht geltend, daß es in der Gewalt des Sturmes, im verheerenden Erdbeben, in der verzehrenden Flamme herrsche. Zerstörung ist stets der Zweck des Bösen.

Die Christliche Wissenschaft besteht nun darauf, daß das Böse in allen seinen Scheinformen und Wirkungsweisen unwirklich ist, weil Gott unendlich gut ist. Die Christliche Wissenschaft geht bei ihren sämtlichen Schlußfolgerungen von dem Punkte aus, daß Gott, das Gute, das All-in-allem ist. Von dieser göttlichen Wahrheit weicht sie nie ab. Etwas anderes hieße Gott leugnen, Ihn also entehren. Die Christliche Wissenschaft ehrt Gott, indem sie Seine Allheit bestätigt und die Tatsache verkündigt, daß das Gute unendlich ist; und dadurch kennzeichnet sie das Böse ausdrücklich als Lüge und leugnet es endgültig. Demgemäß stimmt sie vollständig mit Christi Jesu Worten an die Juden seiner Zeit überein: „Der [Teufel oder das Böse] ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben”.

Man könnte fragen: Was für einen Wert hat die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß das Böse unwirklich ist? Sie ist von unschätzbarem Wert, weil sie den Glauben der Sterblichen an die Macht des Bösen zerstört; und in dem Maße, wie der Glaube der Sterblichen an die Macht des Bösen zerstört wird, müssen dessen Scheinwirkungen abnehmen. Ein Sünder ist derjenige, der an das Böse glaubt und es betätigt. Wird er aber durch die Christliche Wissenschaft überzeugt, daß das Böse unwirklich ist, so sieht er ein, daß es nutzlos ist, das Böse weiterhin zu betätigen, und die Folge ist, daß die Wirkungen des Bösen auf ihn verschwinden. Indem der Christliche Wissenschafter die Sünde zerstört, läßt er ihren Anspruch nicht außer acht. Im Gegenteil, um sie zu zerstören, muß er sie als Anspruch aufdecken und den Anspruch als falsch und trügerisch erkennen, was Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 447) mit folgenden Worten zum Ausdruck bringt: „Um den Anspruch der Sünde zunichte zu machen, mußt du ihn aufdecken, ihm die Maske abnehmen, auf die Illusion hinweisen, dadurch den Sieg über die Sünde erlangen und so ihre Unwirklichkeit beweisen”.

Wenn auch der Christliche Wissenschafter zahlreiche Beweise der Unwirklichkeit des Bösen dadurch erfahren hat, daß er den Glauben daran durch sein Verständnis von der Allheit und Allmacht Gottes, des Guten, wiederholt zerstört hat, so muß er dennoch beständig auf der Hut sein, damit es ihn nicht, nicht einmal vorübergehend, überzeuge, daß es die Kraft habe, die Zwecke des Guten zu vereiteln. Überzeugt es ihn hiervon, so befindet er sich elend und hoffnungslos in der Tiefe der Furcht und der Verzweiflung. Das Böse hat ihn überzeugt, daß es wirklich sei und Macht habe, und die herrliche, erhaltende, heilende Vision der Allheit des Guten ist entschwunden. Das Böse hat für den Augenblick die Wahrheit anscheinend umgekehrt.

Doch der Christliche Wissenschafter, der ernstlich bestrebt ist, die Allheit des Guten zu verwirklichen, kann nie eine Niederlage durch das Böse zugeben. Er kann die schon erwähnten Worte des Meisters, daß das Böse „ein Lügner und ein Vater derselben” ist, nie vergessen, auch nicht die Worte Jesajas: „Einer jeglichen Waffe, die wider dich zubereitet wird, soll es nicht gelingen; und alle Zunge, so sich wider dich setzt, sollst du im Gericht verdammen. Das ist das Erbe der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht der Herr”. Was für herrliche, ermutigende Botschaften diese beiden Bibelstellen doch sind,— für alle, die mit dem Glauben an das Böse ringen!

Sobald eine Einflüsterung, daß das Böse Macht habe, an einen herantritt, sollte man sofort die Wahrheit über die Allmacht und Allgegenwart des Guten behaupten; und wenn man auch die Einflüsterung anscheinend angenommen hat, so sollte man die Behauptung dennoch fortsetzen, bis der falsche Glaube verschwindet. Ist man anscheinend ein Opfer des Bösen, so erweist es sich als sehr hilfreich, wenn man die Lage nur als Annahme ansieht,— als die Annahme, daß die Tätigkeit des Guten vorübergehend umgekehrt worden ist. Diese Geltendmachung einer Umkehrung kann, wenn sie erkannt ist, durch die Erkenntnis der Allheit des Guten sofort behandelt und zerstört werden. Unsere Führerin sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 311): „Das Böse wird durch den Sinn des Guten zerstört”.

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