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Das Triumphieren über falsche Beurteilung

Aus der November 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christlichen Wissenschafter begegnen bei ihrem Dartun der Wissenschaft des Seins allerlei das Denken oder die Gesinnung betreffenden Fragen, die mit falscher Beurteilung zusammenhängen. Die Form, gegen die man sich am meisten zu schützen sucht, ist das irrige Beurteilen und Verdammen unseres Nächsten. Viele ernste Arbeiter wissen dies, und sie widmen diesem Gegenstand viel Nachdenken und Beten, da sie eingesehen haben, wie sehr das sogenannte sterbliche Gemüt dazu neigt, sich in die Angelegenheiten des Nächsten zu mischen.

Der treue Arbeiter lernt bald verstehen, daß ihn die Arbeit im eigenen Denken so in Anspruch nimmt, daß ihm keine Zeit übrig bleibt, um den Altar seines Nächsten zu befestigen. Nur wenn er durch Prüfen und Berichtigen der eigenen Gedanken, Absichten und Handlungen verstehen lernt, still da zu verweilen, wohin er rechtmäßig gehört, ist er sich in genügendem Maße der Führung Gottes bewußt, um fähig zu sein, anderen beizustehen, wenn sie sich um Hilfe an ihn wenden. Wenn auch alle beständig auf der Hut sein müssen, damit diese falsche Beurteilung des Nächsten sie nicht von neuem bestürme und zu Fall bringe, so ist doch darüber, daß man sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern soll, schon so viel geschrieben und gesagt worden, daß hierüber niemand einzuschlafen braucht, wenn er nur mit rechter Unverdrossenheit wachen und beten will.

Eine andere Form der falschen Beurteilung, über die sich die Christlichen Wissenschafter manchmal nur schwer erheben, ist die übliche falsche Beurteilung durch andere. Wenn sie entdecken, daß andere sie falsch beurteilen, sind sie geneigt, sich sofort darüber aufzuregen und häufig darauf loszustürzen, die Angelegenheit mit menschlichen Mitteln zu regeln. Sie glauben, eine kleine Auseinandersetzung werde bald die scheinbare Verwirrung klären. In der ersten Aufwallung über eine einem widerfahrene falsche Beurteilung möchte man glauben, man werde sofort verstanden, sobald man aufrichtig und ernst seinen Fall darlegt. Man denkt nicht daran, daß das sterbliche Gemüt, wenn es begonnen hat, falsch zu urteilen, sich nicht immer sofort von seinem Irrtum überzeugen lassen will. Da das falsche Beurteilen, ganz gleich, durch wen es geschieht, stets die mutmaßliche Irrtumstätigkeit ist und meistens auf dem materiellen Sinnenzeugnis oder auf dem Hörensagen beruht, so muß man ihm, wenn ihm entgegengetreten und es gemeistert werden soll, mit anderen als nur menschlichen Verfahren nähertreten.

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