„Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut”. Diese Worte am Ende des ersten Kapitels des ersten Buchs Mose beschreiben das Wesen der wirklichen oder geistigen Schöpfung. Gottes Schöpfung ist „sehr gut”! Und was ist Gottes Schöpfung? Das Weltall des Geistes, das den Menschen und alle anderen wirklichen Ideen in sich schließt.
So oft man nun an die Schöpfung denkt, möchte sich zu leicht das sogenannte materielle Weltall darbieten; dann ist man geneigt, bei den Begriffen zu verweilen, die die materiellen Sinne darbieten. Ja, bei diesen materiellen Begriffen verweilen die Menschen hauptsächlich; und dadurch, daß sie der Annahme nach darin leben, machen sie die vielen und mancherlei und oft kummervollen Prüfungen durch, die diese falschen Schöpfungsbegriffe bedrängen. Keiner von denen, die das sterbliche Dasein überblicken, würde sagen, daß sein Erbe etwas anderes sei als eine scheinbare Überfülle von Mühseligkeiten; keiner könnte sagen, daß das materielle Dasein ein angenehmes Erbe sei.
Doch die Christliche Wissenschaft öffnet den Menschen die Augen für die großen Wahrheiten des wirklichen Seins. Wer sich das Buch der Mrs. Eddy, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, erwirbt, findet darin eines der bemerkenswertesten Kapitel, die je über die Schöpfungsgeschichte geschrieben wurden. Es wird darin die denkbar klarste Scheidelinie gezogen zwischen der wirklichen Schöpfung — die im ersten Kapitel und in den ersten fünf Versen des zweiten Kapitels des ersten Buchs Mose beschrieben ist — und dem unwirklichen oder falschen materiellen Sinn von Schöpfung. Mit unwiderstehlicher Folgerichtigkeit wird die wirkliche Schöpfung als ganz und gar geistig und durchaus gut dargestellt, und die materielle Auffassung der Schöpfung als nicht von Gott, und daher weder wirklich noch gut. Mit andern Worten, auf der Grundlage, daß Gott der unendliche und vollkommene Geist ist, hält die Christliche Wissenschaft die Tatsache aufrecht, daß die Schöpfung vollständig geistig und vollkommen gut ist, und daß es in Wirklichkeit keine andere Schöpfung gibt.
Wer auch immer die durch die Christliche Wissenschaft geoffenbarte Wahrheit über die Schöpfung annimmt, kann den Menschen nicht mehr als Geschöpf materieller Umstände ansehen sondern als die Schöpfung Gottes, als den Geliebten Gottes, als den Erben des unendlich Guten. „Sehet”, sagt Johannes, „welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder sollen heißen!” Der Mensch ist der Sohn Gottes; und da er der Sohn Gottes ist, besteht sein Erbe aus dem Guten, das unendlich ist.
Man kann wohl von der Wahrheit über des Menschen Erbe des unbegrenzten Guten reden; doch etwas anderes ist es, sie zu beweisen,— sie im täglichen Leben darzutun. Von bösen Annahmen bedrängt, wie es das menschliche Dasein zu sein scheint, erfordert es Geduld, Standhaftigkeit und Mut, um an dieser Wahrheit festzuhalten. Dies muß jedoch geschehen, wenn wir den Sieg über die Annahmen vom Bösen gewinnen und das Gute genießen wollen. Und es kann geschehen, da der Mensch mit der Kraft ausgerüstet ist, nicht nur die Wahrheit zu kennen, sondern auch daran festzuhalten. Auf Seite 3 von Pulpit and Press sagt Mrs. Eddy: „Wisse also, daß du unbeschränkte Macht hast, recht zu denken und recht zu handeln, und daß nichts dir dieses Erbe rauben und gegen die Liebe fündigen kann. ... Unsere Sicherheit beruht auf der Zuversicht, daß wir tatsächlich in der Wahrheit und in der Liebe, des Menschen ewiger Wohnstätte, weilen”.
Brauchen so viele Leidende nicht gerade die Zuversicht, daß sie die Macht haben, recht zu denken und recht zu handeln, und brauchen sie nicht das Vertrauen, daß der Mensch nie vom unendlich Guten getrennt ist,— ja, daß das Gute des Menschen rechtmäßiges Erbe ist? Sie sollten danach trachten, sich durch die Christliche Wissenschaft von Gottes Allheit und von des Menschen ewiger Gottessohnschaft zu überzeugen, und dann dazu übergehen, diese Tatsache durch beständiges Behaupten der Wahrheit zu beweisen. Gott ist gut. Der Mensch ist Gottes Bild, das das Gute widerspiegelt. Es gibt im wirklichen Menschen, dem vollkommenen Sohn Gottes, keine Spur vom Bösen.
Ist der Welt je eine solche Gabe wie die Christliche Wissenschaft verliehen worden? Sie gießt die reichste geistige Wahrheit über die Söhne und die Töchter der Menschen aus. Christus Jesus kannte die Wahrheit und wandte sie während seines ganzen Wirkens im Heilen jeder Art von Krankheit und Sünde an; aber es blieb Mrs. Eddy vorbehalten, die Wissenschaft dieser Wahrheit in der Christlichen Wissenschaft darzulegen. Und diese Wissenschaft kann von allen bewiesen werden, die sie verstehen werden, wenn sie in dem erhabenen Lehrbuch, dessen erste Ausgabe vor fünfzig Jahren erschien, danach forschen.
Die Welt braucht das geistige Verständnis, das die Christliche Wissenschaft verleiht. Sie muß zu der Nutzlosigkeit des materiellen Sinnes und zu der Erkenntnis des Menschen Erbe des Guten erweckt werden. Unsere verehrte Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 228): „Die Sklaverei des Menschen ist nicht gesetzmäßig. Sie wird aufhören, sobald der Mensch das Erbe seiner Freiheit antritt, seine gottgegebene Herrschaft über die materiellen Sinne. Der Tag wird kommen, da die Sterblichen ihre Freiheit im Namen des allmächtigen Gottes geltend machen werden”. Und Gott ist das unendlich Gute!
