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„Reichlich gebet”

Aus der Dezember 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Mensch, der wirkliche, geistige Mensch, spiegelt Gott wider. Als Gottes Bild und Gleichnis besteht seine wahre Tätigkeit darin, Gottes Güte, Macht und Liebe zum Ausdruck zu bringen. Unser großer Meister sagte: „Reichlich habt ihr empfangen, reichlich gebet” (engl. Bibel). Auf niemand anders läßt sich dies besser anwenden als auf die Christlichen Wissenschafter. Sicherlich hat niemand reichlicher empfangen; daher sollten fie ihre mannigfaltigen Segnungen am bereitwilligsten mit anderen teilen. Unsere verehrte Führerin hat uns gesagt, daß „auf den weiten Bahnen Der Mutter-Kirche allen ihren Mitgliedern genügend Gelegenheit zu pflichttreuer Betätigung” geboten sei (Kirchenhandbuch, S. 44, 45). In dem Maße, wie wir die vielen dort gebotenen Gelegenheiten zu liebevollem Dienen wahrnehmen, werden wir immer dankbarer dafür, wie unsere Führerin von der Weisheit geführt wurde.

Der Irrtum möchte uns diese Vorrechte vergessen lassen und in dieser Weise nicht nur unsern persönlichen Fortschritt sondern auch das Wachstum unserer geliebten Sache hindern. Durch beständiges Üben wird man Musiker; und wir werden dadurch Christliche Wissenschafter, daß wir betätigen, was wir uns vom Guten zu eigen gemacht haben. Wir sollten jede Gelegenheit willkommen heißen, mit anderen zu teilen, was unser Leben so sehr bereichert hat, um auch ihnen einen Segen zu bringen. Wenn ein Stein in ein Gefäß mit Wasser fällt, so ruft er kreisförmige Wellen hervor, die sich so lang ausbreiten, bis sie den Gefäßrand erreichen. In derselben Weise breitet sich eine liebevolle Tat oder ein gesprochenes freundliches Wort aus und segnet die Menschen. Wir können seiner Kraft keine Grenzen setzen; denn es ist von Gott und muß Früchte der Heilung und Erneuerung hervorbringen.

Unter den vielen zur Verbreitung der Christlichen Wissenschaft vorgesehenen Gelegenheiten verdient keine eine größere Hingebung als die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule. Vielleicht ist keine andere Gelegenheit für das künftige Gedeihen der Christlichen Wissenschaft wichtiger. Dort haben wir den jungen Gedanken, der in vieler Hinsicht von den Annahmen falscher Erziehung und falscher Theologie größtenteils frei ist, und der bereit ist, die großen Tatsachen des Seins, die so überreichlich segnen, zu erfassen. Die Kinder in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule werden einst Mitglieder der künftigen christlich-wissenschaftlichen Kirchen sein, und wir können uns ihnen nicht zu hingebend widmen, wenn unsere Kirche ihre von unserer Führerin erkannte hohe Bestimmung erfüllen soll. Eine solch edle Arbeit ist einer sorgfältigen Vorbereitung wert; und jedem Irrtumsversuch, die Lehrer von ihrer Klasse fernzuhalten, sollte bestimmt entgegengetreten werden. Man kann häufig beobachten, daß da, wo der Lehrer jeden Sonntag morgen pünktlich an seinem Platze ist, die Schüler gewöhnlich ebenso pünktlich kommen; wo dagegen der Lehrer nachlässig ist und unregelmäßig kommt, neigt die Klasse sehr dazu, denselben Irrtum zu bekunden. Es erweist sich, daß die sogenannte Pflicht, die uns den Sonntag über in Anspruch nehmen möchte, oft im Laufe der Woche erledigt werden kann. Wenn wir Gottes Arbeit allem andern voranstellen, wird unsere weltliche Arbeit nicht darunter leiden.

Ein weiteres erfreuliches Vorrecht ist der Dienst als Ordner. Mancher Besucher unserer Gottesdienste hat den ersten Eindruck von unserer Kirche und ihren Tätigkeiten von der Art und Weise gewonnen, wie er bei seinem ersten Besuche empfangen wurde. Sicherlich sollten wir diejenigen, die durch unsere Tore eingehen, herzlich willkommen heißen, und niemand hat mehr Gelegenheit dazu als der Ordner. Der ganze Zweck unserer Gottesdienste ist, zu heilen; und der Fremdling in unseren Toren, der freundlich und herzlich willkommen geheißen wird, kann gerade dadurch von einem Vorurteil gegen die Christliche Wissenschaft oder von einer falschen Ansicht über sie geheilt werden. Viele Beispiele solcher Heilungen sind bekannt, und sie werden sich in dem Maße mehren, wie wir unsere Arbeit mit größerer Hingebung tun.

Auch unsere Verteilungsarbeit ist eine goldene Gelegenheit, das Evangelium der Christlichen Wissenschaft zu predigen. Viele, die durch andere Tätigkeiten nicht erreicht werden können, können auf diesem Wege erreicht werden. Diese Arbeit sollte nie eine Sache bloßer Gewohnheit sein. Jedes verteilte Heft sollte stets von Gedanken der Liebe und von einem bewußten Verständnis der heilenden Mission der Wahrheit begleitet sein. Der Verfasser dieser Betrachtung erhielt seine erste Kenntnis von der Christlichen Wissenschaft durch The Christian Science Journal, das von einem christlich-wissenschaftlichen Literatur-Verteilungs-Komitee in einer unserer öffentlichen Bibliotheken ausgelegt war; und er wird nie aufhören, für dieses von liebevollen Händen so weise ausgelegte Journal dankbar zu sein. Es ist unmöglich, den von unseren Zeitschriften ausströmenden heilenden Einfluß abzuschätzen. Da sie von denen, die von Liebe zu Gott und dem Menschen erfüllt sind, zu ihrer Mission ausgeschickt werden, wissen wir, daß ihr heilender Strom sich immer mehr ausbreiten wird. In No and Yes (S. 7) lesen wir: „Gott hat die Christlichen Wissenschafter vor hohe Aufgaben gestellt, und Er wird sie nicht von der genauen Erfüllung auch nur einer einzigen entbinden”.

Wir haben durch das Wirken der Christlichen Wissenschaft so viel Gutes und so viele Segnungen empfangen, daß sogar der höchste Dienst für Gott und unsere Sache unsere Schuld nur teilweise tilgen kann. Wenn wir an die hingebenden Bemühungen unseres großen Meisters und unserer verehrten Führerin denken, und wenn wir bedenken, wie reichlich wir die Früchte ihrer mühevollen Arbeit heute genießen, können wir jene Verdienste nicht besser erwidern, als daß wir unser ganzes Streben darauf richten, höhere, reinere und selbstlosere Liebe widerzuspiegeln.

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