Jeder Mensch hat seine Last, schweres, lästiges Gepäck auf müden Schultern. Die Reichen und die Armen, die Hohen und die Niedrigen klammern sich ihr ganzes Leben lang an ihre Last. Sie suchen Vergessenheit in falschen flüchtigen Freuden; doch wenn sich diese als nicht befriedigend und als unzulänglich erwiesen haben, ist der Druck der Last immer noch vorhanden.
Was können wir mit diesen Lasten anfangen? Sollen wir Philosophen werden und uns die Last so leicht wie möglich machen, indem wir die bindenden Stricke zurechtbringen und lächeln anstatt zu weinen? Dies soll ein Weg der Erleichterung sein; aber er nimmt uns die Last nicht ab. Sich die Sorgen so leicht wie möglich machen, ist zwar besser als ihren Druck vergrößern, doch die Last ist immer noch da. Das Menschengeschlecht sucht da und dort Mittel und Wege, um von der Last frei zu werden, aber seine Bemühungen sind immer vergebens.
Lasten scheinen wohl eine heilsame Wirkung zu haben, wenn sie einen in die rechte Richtung treiben, um von falschen Zuständen geheilt zu werden. Der Meister wies den Weg, und während viele ihn gefunden haben, gehen doch viel mehr am Eingang vorüber. Sie tragen ihre schwere Last und möchten sie gern ablegen, wenn sie nur wüßten, wie. Christi Jesu Einladung lautete: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. ... Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht”. Man denke nur, was für eine Unterstützung es für den besorgten Geschäftsmann, auf dem der Alpdruck eines bevorstehenden Zahltags lastet, bedeuten würde, dieses Joch zu finden, das die Last erleichtert!
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