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Der Traum im Schlafe und im wachen Zustande

Aus der Dezember 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den Schriften der Mary Baker Eddy lesen wir wiederholt eine Äußerung, die, obgleich sie nur einen Teil ihrer Offenbarung an unser Zeitalter bildet, innerhalb zweier Menschenalter eine unberechenbare Änderung in der Menschheit hervorgerufen haben muß. Es ist ihre Wiederholung der auf die Kraft der Wahrheit gestützten Worte, daß das weltliche Leben buchstäblich ein Traum sei. „Das sterbliche Dasein ist ein Traum; das sterbliche Dasein hat keine wirkliche Wesenheit”, sagt sie auf Seite 250 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Durch dieses ganze erklärende Werk hindurch und in ihren sämtlichen anderen Schriften kommt jene Äußerung so häufig und in so wenig veränderter Form vor, daß der sorgfältige Leser sie als grundlegend erkennt und sie unmöglich übersehen kann, wenn er ihre Offenbarung begreifen und ihre umgestaltende Kraft anwenden will.

Oft erweitert Mrs. Eddy die Darlegung. Dabei vermeidet sie Verallgemeinerungen, gibt ihr aber eine solch bestimmte Ausdehnung und einen solch bestimmten Inbegriff, daß es jeden Leser, dem ein solcher Gedanke ungewohnt und neu ist, überraschen muß. „Das sterbliche Dasein ist ein Traum von Schmerz und Lust in der Materie, ein Traum von Sünde, Krankheit und Tod”, schreibt sie auf Seite 188 des soeben erwähnten Werkes; „es ist dem Traum gleich, den wir im Schlaf haben, in welchem ein jeder seinen Zustand ganz und gar als einen Zustand des Gemüts erkennt. Im wachen Traum, wie im Traum des Schlafs glaubt der Träumer, sein Körper sei materiell, und das Leiden sei in diesem Körper”.

Schmerz ein Traum! Krankheit ein Traum! Tod ein Traum! Sicher kann man sich kaum Worte denken, die mehr als diese mit der Kraft ausgestattet sind, die Hauptfesseln des menschlichen Lebens abzuschlagen. Nur ein Traum,— und das Gesicht voller Furcht hellt sich in ein Lächeln auf. Nur ein Traum,— und die Hoffnung, die wie eine erfrorene Lilie verwelkt ist, gewinnt wieder neues Leben, als wäre sie von nichts Gefährlicherem als einem Regentropfen getroffen worden. Ein Traum,— und Geduld richtet das Bewußtsein auf die Worte: „Alles geht gut” hin, während das Denken die Welt und das Leben wieder in Ordnung bringt, indem es die hohen Berge der Trübsal erniedrigt, die tiefen Täler der Verzweiflung erhöht und der Menschen Anschauung auf ein solches Dasein, wie es in jeder Quelle des Seins ersehnt und erbeten wird, wieder einstellt. Wann und wo immer die Betrübten die Bedeutung dieser Offenbarung erfaßten, war es nicht wundersam sondern göttlich natürlich, daß die Kranken der körperlichen Qual wie eines abgetragenen Gewandes entkleidet werden und die Sterbenden aufstehen und wandeln sollten. Die Furcht verlor ihre Kraft, wenn es verstanden wurde, daß der Träumer nur träumte.

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