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Jetzt

Aus der Dezember 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt ein Wörtchen, das im Lichte der Christlichen Wissenschaft betrachtet außerordentlich wichtig ist,— das Wörtchen „jetzt”. Paulus weist darauf hin, daß es nur eine angenehme Zeit gibt, um uns mit der Wahrheit vertraut zu machen, und die ist jetzt. Er sagt: „Sehet, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils!”

Auf Seite 593 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” legt Mrs. Eddy das Wort „Heil” wie folgt aus: „Leben, Wahrheit und Liebe als über allem erhaben verstanden und demonstriert; Sünde, Krankheit und Tod zerstört”. Das Verständnis der Christlichen Wissenschaft hilft uns immer mehr vergegenwärtigen, was dieses Heil bedeutet, nämlich in stets wachsender Vergegenwärtigung die Allgegenwart Gottes erfassen,— die Wahrheit, daß es nie eine Zeit oder einen Ort gegeben hat noch geben wird, wo Gott nicht allgegenwart ist.

Nur dem sterblichen, irrenden Sinn gehören die „Aber”, die „Ob” und die „Wenn” an, weil der Mensch jetzt vollkommen ist. Manchen Menschen klingt diese Erklärung zuerst wohl überraschend, doch nicht, wenn sie darüber nachdenken. Wäre das Böse, die Krankheit, die Trübsal oder jeder andere Mißton, worunter wir im Augenblick zu leiden scheinen, wirklich,— würde dies nicht bedeuten, daß Gott, das Gute, in diesem Augenblick nicht allgegenwärtig sein könne? Zwei einander entgegengesetzte Zustände können nicht beide gleichzeitig und an demselben Orte wahr sein. Nehmen wir also die ermutigenden Stellen in der Bibel,— und es gibt deren viele,— so können wir, wie es im Propheten Maleachi heißt, Ihn jetzt prüfen, und des Himmels Fenster, die klare Erkenntnis der Harmonie, wird uns geöffnet, und der verheißene segensreiche Erfolg wird uns zuteil. Gott hat alles gemacht, was gemacht ist, und Er erklärte es als gut. Der Schöpfung Gottes kann also nichts hinzugefügt, noch kann etwas von ihr weggenommen werden; sie ist jetzt und immerdar festgesetzt. Es hat nie einen unharmonischen Zustand irgend welcher Art gegeben, der in Wirklichkeit je einen einzigen Augenblick bestanden hätte. Der Irrtum — Sünde, Krankheit, Tod — hat kein „Jetzt”; und wie kann er, wenn er kein „Jetzt” hat, einen Anfang, eine Vergangenheit oder eine Zukunft haben?

Laßt uns daher, wenn wir versuchen, einen unharmonischen Scheinzustand zu überwinden, nicht mehr solche Sätze denken und äußern wie: „wenn ich geheilt werde”, „ob ich wohl geheilt werde”, sondern laßt uns diese „Wenn” und „Ob” durch Gottes ewiges „Jetzt” ersetzen. Dann werden wir unsere Aufgabe viel schneller ausführen, weil wir selbstauferlegte Bande der Knechtschaft beseitigen, und es wird wahrlich nicht Raum genug vorhanden sein, den Segen zu empfangen. Auf Seite 35 von „No and Yes” sagt Mrs. Eddy: „Die herrliche Wahrheit des Seins — nämlich, daß Gott das einzige Gemüt, das einzige Leben, die einzige Substanz, die einzige Seele ist — bedarf keiner Versöhnung mit Gott; denn sie ist eins mit Ihm, jetzt und immerdar”.

In der Heiligen Schrift lesen wir: „In ihm leben, weben und sind wir”. Diese Stelle läßt klar erkennen, daß Sünde, Krankheit und Tod einen Raum in Gott haben müßten, wenn sie wirklich wären. Alles, was Gott weiß, besteht; was Er nicht weiß, hat kein Dasein, keine Wirklichkeit. Brauchen wir also wegen der Scheinzähigkeit des Irrtums erschreckt zu sein, da doch seine Scheinstärke nur im Verhältnis zu unserem Glauben an ihn steht, und er schließlich der Erkenntnis der Wahrheit, die jetzt für uns feststeht, weichen wird? Keine einzige Idee Gottes ist je von dem unendlichen Vater-Mutter Gott, der allezeit und überall für sie sorgt, getrennt.

Das Kind Gottes hat daher keine der Vergangenheit angehörende Geschichte des Bösen und der Krankheit. Keine seelische, sittliche oder körperliche Verunstaltung, gegen die es einen hoffnungslosen Kampf zu fechten verurteilt ist, ist ihm überliefert worden. Das Leben ist Gott, und Seine Kinder spiegeln das Leben wider, wie die Strahlen die Sonne widerspiegeln. Gottes Ideenweltall ist die Bekundung Seines Seins; es hat keinen andern Ursprung, kein anderes Dasein als Ihn. Gott kann daher nicht durch die Materie geoffenbart werden. Wenn wir dies gründlich verstehen, erwarten wir nicht mehr, daß die Materie uns sagt, ob wir krank oder gesund sind, sondern unser geistiges Verständnis von der Wahrheit über uns selbst wird in uns und in unserer Umgebung die Harmonie aufrichten.

Wie wichtig ist es also, daß wir die Frage, vor die wir gestellt sind, nicht unterschiedslos besprechen, indem wir es uns und vielleicht anderen erlauben, über die Heilung zu denken, als wäre sie nur eine künftige Möglichkeit, d. h. etwas, was vielleicht geschehen wird, aber noch nicht vollbracht ist! Manchmal ist es natürlich richtig, daß wir mit jemand über unsere Schwierigkeiten sprechen, um Hilfe zu erlangen; doch wir sollten bestrebt sein, beständig zu wissen, daß der Mensch schon vollkommen ist, daß die Wolke, die die Tatsache vor unserer Erkenntnis zu verbergen scheint, nur ein Nebel falschen Glaubens ist, und daß geduldiges Anerkennen der Wahrheit sie zerstreuen wird. Einst kam es einer Schülerin der Christlichen Wissenschaft zum Bewußtsein, wie oft sie den Ausdruck „anscheinend für die Sinne” gebrauchte, und sie sah ein, daß sie überhaupt nicht so bereitwillig vom Irrtum reden würde, wenn das Verständnis, daß er nur Schein und keine Wirklichkeit ist, wirklich vorhanden wäre. Der Gebrauch eines solchen Ausdrucks ist oft eine unehrliche Entschuldigung dafür, daß man über einen Irrtum spricht, den zu verschweigen besser und hilfreicher wäre.

Die Christliche Wissenschaft offenbart uns die Tatsache, daß die Materie kein wirkliches Dasein hat. Jedesmal, wenn wir mit Hilfe dieser Wissenschaft einen unharmonischen Zustand überwinden, haben wir die Wahrheit ihrer Lehre bewiesen, selbst wenn wir es nur teilweise getan haben. Der kleinste Beweis bringt uns daher die gesegnete Gewißheit eines endlichen Sieges über das, was beansprucht, getrennt von Gott und ohne Seine Ermächtigung zu bestehen. Das vertrauende Herz kann daher emporblicken und sagen: „Wir sind nun Gottes Kinder”,— Erben alles dessen, was Seine teure Liebe dem Menschen von Anbeginn gegeben hat.

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