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Der göttliche Zweck

Aus der März 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Tätigkeit in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung hat einen göttlichen Zweck. Niemand, der das Vorrecht genossen hat, an einer der verschiedenen Tätigkeiten unserer Kirche teilzunehmen, kann dies bezweifeln. Im Kirchenhandbuch (S. 44, 45) sagt Mrs. Eddy: „Gott verlangt unser ganzes Herz, und Er bietet auf den weiten Bahnen Der Mutter-Kirche allen ihren Mitgliedern genügend Gelegenheit zu pflichtgetreuer Betätigung”. Hier bietet sich eine große Gelegenheit, zu geben. In dem Maße, wie das Denken dazu erweckt wird, etwas von der Großartigkeit des göttlichen Zwecks unserer Bewegung zu sehen,— daß sie nichts weniger bedeutet als die vollständige Erlösung der Menschheit —, regt sich der Wunsch, diesen Zweck zu unterstützen, bei der Arbeit, die schließlich jeder menschlichen Not abhelfen muß, zu helfen. Aber wo, lautet die Frage, kann ich helfen? Was ist meine besondere Arbeit in diesem großen Heilsplan?

Das Entfalten der Absicht Gottes ist weit herrlicher, als es das menschliche Denken erfassen kann. Nur von Gott kann man über Seine Absicht lernen. Gott ist das immer gegenwärtige göttliche Gemüt; daher muß Sein Plan für jede Seiner Ideen jetzt vollständig offenbar sein. Doch das menschliche Denken muß selbstlos, rein, ehrlich werden, um den göttlichen Zweck wahrzunehmen. Durch das Gebet selbstlosen Verlangens wird das Denken geläutert, und Gottes Absicht beginnt in Erscheinung zu treten. Vielleicht beginnt sie ganz zuerst durch die Erfahrung einer Heilung offenbar zu werden. Wenn man sich in äußerster Not an die Christliche Wissenschaft um Heilung von Krankheit oder Sünde wendet, macht man jene herrliche Erfahrung, die zeigt, daß Gott ein lebendiger Gott ist, und daß Seine Absicht für Sein Kind nur gut ist. Wird der Gedanke von einer schweren Last befreit, so ruft er freudig aus: Was kann ich für dich tun? Wachsamkeit gesellt sich dann zu dem Gebet wahren Verlangens,— die Wachsamkeit, den Willen Gottes zu wissen und zu tun.

Das Kirchenhandbuch ist ein täglicher Führer, um den Willen Gottes kennen zu lernen. Seine hilfreichen Vorschriften lehren einen den göttlichen Zweck klarer erkennen. Wenn man auch nicht zum Leser, Lehrer oder Lektor ernannt wird, so wird einem doch unter der Führung des göttlichen Gemüts gezeigt, welche Arbeit man tun muß, um seinen Platz in der Bewegung richtig auszufüllen. Die christlich-wissenschaftliche Bewegung bedeutet Tätigkeit; und die Christliche Wissenschaft betrifft alles, was im Reiche des Wirklichen besteht. Diese Tatsache duldet keine unbeschäftigten, keine unnützen Ideen, keine unwillkommenen Ideen, keine widerstreitenden Ideen. Jede Idee wird von ihrem göttlichen Prinzip geleitet, und wird durch dieses unterstützt und beschützt.

Die göttliche Absicht entfaltet sich dem empfänglichsten menschlichen Denken am schnellsten. Unsere geliebte Führerin war für diese Entfaltung empfänglicher als jeder andere unserer Zeit; daher erkannte sie klar, daß es Gottes Absicht war, daß sie die Christliche Wissenschaft als deren Entdeckerin und Gründerin erläuterte. Nachdem sie dies einmal erkannt hatte, hielt sie, in ihrem Vertrauen nie wankend, treu daran fest. Ihr erhabener Glaube an den göttlichen Zweck ihrer Arbeit war ein hervortretendes Merkmal ihrer Erkenntnis. In früher Jugend begann dieser Gottesplan sich ihr durch Erfahrungen zu entfalten, die dem unerleuchteten Denken fremd erschienen. In ihrem Buch „Netrospection and Introspection” (S. 8, 9) lesen wir, daß sie als kleines Mädchen eine Stimme wiederholt „Mary” rufen hörte. Als sie schließlich auf das Geheiß ihrer Mutter mit den Worten Samuels antwortete: „Rede, Herr, denn dein Knecht hört”, wurde die Stimme dem menschlichen Ohr nie wieder vernehmbar.

Der prophetische Gedanke erkannte die göttliche Absicht, wie in dem Falle des Zacharias und des Johannes des Täufers. Zacharias prophezeite über diese Absicht im Hinblick auf Johannes, als er sagte: „Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Du wirst vor dem Herrn her gehen, daß du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk”. Wir lesen, daß Johannes diese Absicht erfüllte und über das Kommen des Reiches Christi predigte und lehrte.

Vielen, sogar solchen, die nicht durch die Christliche Wissenschaft belehrt wurden, hat sich Gottes Absicht durch heiligen Glauben und heiliges Vertrauen auf Gott entfaltet. Mit Interesse lesen wir das Leben David Livingstones und anderer, die den Heiden in Mittelafrika das Evangelium der Liebe verkündigten. Diese wurden bei ihren Riesenaufgaben nur durch den Glauben an den heiligen Zweck ihrer Mission aufrecht gehalten. Man sollte klar im Gedanken behalten, daß immer eine Idee, nie eine Person, Gottes Plan entfaltet. Nur wenn das Denken unpersönlich, frei von der Annahme einer von Gott getrennten Selbstheit wird, kommt die göttliche Idee zum Ausdruck und wird die göttliche Bestimmung des Menschen klar.

Jesus war sich des Willens des Vaters ihm gegenüber stets bewußt. Er drückte es mit den Worten aus: „Ich und der Vater sind eins”, und: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen”. Auch wir müssen die göttliche Absicht für uns erkennen lernen. Dies muß von allen zusammen wie von jedem einzelnen geschehen. Es ist nötig, daß man die wahre Idee des Menschen als die vollständige Offenbarwerdung der göttlichen Liebe, die immer Liebe und Güte widerspiegelt, wahrnimmt. Insbesondere müssen wir die göttliche Absicht für jeden einzelnen zu verstehen trachten. Dadurch, daß man auf die geistigen Eigenschaften, die der einzelne ausdrückt, achtsamer ist, erlangt man die Fähigkeit zu unterscheiden, um für die Ämter in rechter Weise diejenigen zu wählen, die für sie befähigt und durch ihren Beweis des Gehorsams gegen den Willen Gottes für sie vorbereitet sind. Da man weiß, daß Seine Absicht nur durch göttliche oder geistige Eigenschaften zum Ausdruck kommen kann, läßt man sich nicht durch persönlichen Zauber oder bloßen menschlichen Verstand täuschen. Mit Freudigkeit sieht man bei der Entfaltung der göttlichen Absicht von der Persönlichkeit weg. Hat man sie begriffen, so wird man durch menschlichen Einfluß nicht beirrt, da man der Worte der Mrs. Eddy in „No and Yes” (S. 37) eingedenk ist: „Was Gott weiß, bestimmt Er auch vorher, und es muß in Erfüllung gehen”.

Die Entfaltung der Absicht Gottes vollzieht sich sowohl in der christlich-wissenschaftlichen Behandlung als auch in der Wahl der Kirchenbeamten und in anderer Kirchenarbeit. Die Vergegenwärtigung, daß Gott Seine Absicht selbst kennt, und daß sie daher der Mensch, Sein Bild und Gleichnis, widerspiegelt, birgt großen Trost in sich. Die Kenntnis der Wahrheit als der unabänderlichen geistigen Tatsache, ist die Erkenntnis der göttlichen Absicht, von der Mrs. Eddy auf Seite 304 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” wie folgt spricht: „Folgendes ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft: die göttliche Liebe kann ihrer Offenbarwerdung oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden”

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