Der Forscher in der Christlichen Wissenschaft, der nach einer bündigen Darlegung des Verfahrens sucht, durch das Krankheit geheilt wird, findet sie in den Worten der Mrs. Eddy auf Seite 476 und 477 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eignes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken”. Sucht der Forscher nach einer Regel für die Heilung des Sünders, so wird er durch einen entsprechenden Satz auf Seite 210 befriedigt: „Jesus heilte Krankheit und Sünde durch ein und denselben metaphysischen Vorgang”.
Aus diesen Erklärungen lernt der Forscher verstehen, daß die richtige Ansicht über den Menschen, als das Gleichnis Gottes, das grundlegende Haupterfordernis des metaphysischen Heilens ist. Der Friede senkt sich auf sein Denken nieder, wenn er beginnt, sich von der Betrachtung einer mutmaßlichen Welt der Materie und der Sterblichen abzuwenden und mit seinem Denken in einem von den Ideen Gottes bevölkerten Weltall zu weilen. Die Zeit, die man einst mit finsterem Groll oder bitterer Reue zuzubringen pflegte, wird jetzt dem Erlangen einer klareren Ansicht über Gott und den Menschen gewidmet. In dem Maße, wie man in dieser Berichtigung des Denkens verharrt, und der materielle Sinn der Tätigkeit des geistigen Sinnes weicht, beginnen Nächstenliebe und Vergebung aus eigenem Antrieb zu wirken, und das Leid wird als Fabel erkannt.
Indem der Christliche Wissenschafter bei seinem Beweisen Fortschritte macht, findet er es gewöhnlich leichter, sein Denken von der falschen Ansicht über seinen Nächsten als einer materiellen Persönlichkeit abzuwenden, als denselben Dienst für sich selbst auszuführen. Der Grund liegt wohl darin, daß seine Auffassung von seinem Nächsten eine Annahme ist, die er mehr oder weniger nur zeitweilig hegt, während die Annahme seiner eigenen falschen Selbstheit mit seinem Wachstum groß geworden und in jede seiner Erfahrungen eingedrungen zu sein scheint. Der zusammengesetzte Glaube an ein Bewußtsein, das sich (um nur einige der mutmaßlichen Einflüsse zu nennen, die die Zusammengesetztheit, einen Sterblichen genannt, gestalten) durch Vererbung, Erziehung, Umgebung und persönliche Ansteckung geformt hat, scheint den Hintergrund seines Denkens zu bilden und über die Möglichkeit einer Besiegung hinaus verschanzt zu sein. Seine Eigenschaften und Tätigkeiten scheinen dem sterblichen Sinn so allgegenwärtig zu sein, wie es Gottes Eigenschaften und Tätigkeiten in Wirklichkeit sind.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.