Erhöhung ist ein gutes Wort; es erinnert an etwas überaus Wünschenswertes. Es gibt wenige Menschen, die nicht hoffen, den Zustand, den es andeutet, einmal zu erlangen. Ja, unzählige mühen sich ab, seine erhabenen Höhen zu erreichen. Doch viele wundern sich, warum ihre Bemühungen von so viel Enttäuschung begleitet sind. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die meisten Menschen den Aufstieg in dem Glauben unternehmen, er könne in Selbstsucht ausgeführt werden, während in Wahrheit keine wahre Erhöhung ohne unbedingte Selbstverleugnung erlangt werden kann. Alle wahre Erhöhung gehört Gott an; daher kann es für den Menschen nur insofern Erhöhung geben, als seine Einheit mit Gott bewiesen wird. Jeder Glaube an eine von Gott, dem Geist, getrennte Erhöhung ist daher nur ein falscher Begriff, der sich weder auf Wesenheit noch auf Substanz, weder auf Macht noch auf Gesetz stützt.
Die Menschen scheinen indessen lange Zeit zu brauchen, bis sie einsehen lernen, daß Selbsterhöhung durchaus keine Erhöhung ist und schließlich immer mit Erniedrigung endet; daß Sichhervortun letzten Endes unvermeidlich zu Verdruß und Unheil führt. Weil falsche Absichten und Verfahren scheinbar oft von vorübergehendem Erfolg begleitet sind, scheint es, daß die Lehren so lang wiederholt werden müssen, bis die Menschen zu der Erkenntnis erwachen, daß alle Selbstsucht vollständig verwerflich und unbefriedigend ist und unabänderlich zum schließlichen Zusammensturz der fehlerhaften Tempel führt, die auf solch unsicheren Grundlagen errichtet sind.
Die Christliche Wissenschaft ist gekommen und hat Gottes unwandelbares Gesetz geoffenbart, daß alles, was nicht von Ihm ausgeht und nicht Ihm gehört, der Vernichtung anheimfallen muß. Alles, was nicht Ihm, und nur Ihm, zur Ehre gereicht, muß als falsch und daher als ungewiß und letzten Endes als unwirklich angesehen werden. Mit andern Worten, Gott allein erhöht; und eine solche Erhöhung kann nur in dem Maße erfolgen, wie göttliche Eigenschaften erworben werden und alles Gott Unähnliche aufgegeben wird.
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