Es gibt wenig Eigenschaften, die wünschenswerter sind als die Gewissenhaftigkeit, und es ist ebenso wahr, daß diese wertvolle Charaktereigenschaft nirgends mehr in Erscheinung tritt als in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß sie gerade dort nicht gepflegt zu werden braucht; denn Zuverlässigkeit ist eine stets zunehmende Forderung an alle, die als Erforscher der Christlichen Wissenschaft danach trachten, die großen, durch die Christliche Wissenschaft geoffenbarten Wahrheiten zu beweisen und sie ihren Mitmenschen zur Kenntnis zu bringen. Mrs. Eddy gab sowohl der Ermahnung als dem verdienten Lob Ausdruck, als sie in „No and Yes” (S. 2) schrieb: „Der ehrliche Schüler der Christlichen Wissenschaft ist bescheiden in seinen Ansprüchen und gewissenhaft in der Pflichterfüllung; er wartet und arbeitet, daß das, was er gelehrt worden ist, in ihm reife”.
Es gibt keinen einzigen Arbeitszweig der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, wo Gewissenhaftigkeit entbehrt werden kann. Man denke an die Arbeit, die die Mitgliedschaft bei unseren Zweig-Kirchen und bei Der Mutter-Kirche zur Folge haben kann. Nehmen wir an, ein Mitglied werde in einer dieser Kirchen Leser. Von dem Augenblick seiner Ernennung an bis zum Ende seiner Amtszeit ist sein Ziel, sein Denken so zu reinigen, daß er in den öffentlichen, in Übereinstimmung mit dem Handbuch Der Mutter-Kirche abgehaltenen Gottesdiensten die Wahrheit, wie sie in der Bibel und im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, geoffenbart ist, sich vergegenwärtigen und sie verkündigen kann, damit die Menschheit gesegnet werde. Und dann muß er auch unter der Führung des göttlichen Gemüts viele Stunden fleißigen Forschens der Vorbereitung passender Lesestellen aus diesen Büchern für die Gottesdienste und dem Auswählen passender Lieder aus dem christlich-wissenschaftlichen Gesangbuch in dem Bestreben widmen, jeden Gottesdienst durch harmonisches Zusammenstellen aller seiner Teile so hilfreich wie möglich zu machen. Ein christlich-wissenschaftlicher Gottesdienst sollte so viel wie möglich von Persönlichkeit frei sein; und es ist wunderbar, wie die hingebende, gewissenhafte Arbeit der Leser und der anderen mit ihnen zusammenwirkenden Beamten dazu dient, dieses durchaus wünschenswerte Ziel zu erreichen.
Man denke auch an die Gewissenhaftigkeit, die nötig ist, um die Pflichten der Vorstände, der Verwalter, der Veröffentlichungs-Komitees und der Bibliothekare in den Lesezimmern zu erfüllen! Ohne Gewissenhaftigkeit könnte kein Mitglied aller dieser Ämter seine Arbeit allein oder im Zusammenwirken mit anderen erfolgreich fortführen. Getreu bei der auferlegten Pflicht, gerecht in der Beratung und im gesprochenen oder geschriebenen Wort, aufrecht in allen Handlungen mit den Menschen, sorgfältig in Rechtschaffenheit, genau in der Pflichterfüllung,— dies sind einige der Forderungen, die die Christliche Wissenschaft an jedes Mitglied stellt, das die Glaubenssätze Der Mutter-Kirche unterschrieben hat (vergl. Wissenschaft und Gesundheit, S. 497, oder Kirchenhandbuch, S. 15 und 16). Keine Stellung ist zu gering, zu niedrig, um Gewissenhaftigkeit in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung zu betätigen.
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