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Leid nicht der Herr der Freude

Aus der Februar 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Segen von unschätzbarem Wert, den die Christliche Wissenschaft den Menschen gebracht hat, ist das Heilen von Leid. Durch das sanfte Wirken des Christus, der Wahrheit, werden Herzen, die unter einer Last von Kummer gebeugt sind, aufgerichtet, und die Freudensonne scheint, wo vorher nur die Finsternis der Verzweiflung war. Die Hoffnungslosigkeit des Leids weicht der Offenbarung des ewigen und unzerstörbaren Lebens, und Kummer und Trauer werden in Freude und Danksagung verwandelt. Das Verständnis der Allmacht und Allgegenwart der göttlichen Liebe zerstört den Glauben, daß Leid gesetzmäßig sei oder Gottes vollkommene Idee, den Menschen, beherrschen könne.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 304) legt Mrs. Eddy die Unfähigkeit des Leids, den Reiz und die Freude des Lebens zu zerstören, mit folgenden Worten dar: „Folgendes ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft: die göttliche Liebe kann ihrer Offenbarwerdung oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr der Freude; Gutes kann niemals Böses hervorbringen; Materie kann niemals Gemüt hervorbringen, noch kann Leben im Tode enden”. Aus der Erklärung unserer Führerin wissen wir gewiß, daß Leid durch das Verständnis, daß das Leben unzerstörbar und die göttliche Liebe immer gegenwärtig ist, geheilt werden soll. Der Verfasser des Buchs der Sprüche war sich dessen, daß Leid keinen göttlichen Ursprung hat, so sicher, daß er erklären konnte: „Der Segen des Herrn macht reich ohne Mühe”. Da Leid keinen göttlichen Ursprung hat, hat es keine Wirklichkeit oder Wesenheit; auch ist es nicht eine göttliche Idee oder ein Ausfluß des Gemüts, das Gott ist.

Jesaja, der das freudige Erblühen des Reiches Christi voraussah, verlieh seiner Versicherung mit folgenden Worten Ausdruck: „Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen”. Wie trostreich die Worte des Propheten für die Leidtragenden doch sind! Sie enthalten nicht den geringsten Zweifel an seiner bestimmten Gewißheit der Herrschaft des Guten. Schmerz und Seufzen fliehen ganz gewiß vor der Freude, die diejenigen erfahren, die in dem Herrn frohlocken, die in dem Bewußtsein der beständigen Gegenwart des Guten leben, des Guten, das infolge seiner Unendlichkeit nie abwesend sein kann.

Leid und Kummer gehen aus dem Glauben hervor, daß irgend eine Form des Guten abwesend sei, aufgehört habe, zu sein, daß etwas, was wir für gut hielten, nicht mehr vorhanden sei. Dieser Schluß ist das Ergebnis eines falschen und begrenzten Sinnes des Guten; und sein vollkommenes Gegenmittel ist auf die für die Sterblichen ungeheuer wichtige Tatsache gegründet, daß das Gute infolge seiner Unendlichkeit ewig und immer gegenwärtig ist. Leid entspringt also dem Beherbergen des Glaubens, daß das Gute, Gott, nicht immer gegenwärtig sei. Die Sterblichen nehmen das Unwirkliche als wirklich an, und ein solches Annehmen scheint den göttlichen Plan wenigstens vorübergehend zu vereiteln. Laßt uns indessen nicht vergessen, daß Gottes Plan für Seine Geliebten von unaufhörlicher Freude ist, einer Freude, die aus dem sicheren Bewußtsein von Gottes Immergegenwärtigkeit kommt! Und eine Freude, die einen solchen Ursprung hat, schließt die Möglichkeit der Gegenwart des Bösen an Stelle des Guten aus.

Leid und Kummer sind verneinende Eigenschaften, die keinen Raum haben, außer in dem sogenannten menschlichen Bewußtsein, aus dem sie durch das Einströmen der göttlichen Idee, des Christus, die unabänderlich Gutes zum Ausdruck bringt, vertrieben werden können. In geschickter Weise zeigt Mrs. Eddy die Nichtigkeit des Kummers an einem angenommenen Fall, worin eine irrige Nachricht von dem Tode eines Freundes den tiefen Kummer bewirken kann, den der tatsächliche Tod des Freundes hervorrufen würde. „Du meinst, dein Schmerz sei durch deinen Verlust veranlaßt worden”, sagt sie in Wissenschaft und Gesundheit (S. 386); doch wenn eine zweite Botschaft den Irrtum berichtigt, wird der Kummer geheilt, und es leuchtet ein, daß das vorübergehende Kummergefühl lediglich das Ergebnis eines falschen Glaubens an den Tod des Freundes war. Sie zieht dann den Schluß, daß aller Kummer, alles Leid, alle Sünde und alle Krankheit nichts anderes als irrige Annahmen sind, die daraus hervorgehen, daß man an etwas festhält, das man für wirklich hält, das aber eine reine Trugvorstellung, eine Sinnestäuschung ist, etwas, das in der Tat keine Grundlage hat.

In dem Maße, wie wir den wahren Sinn des Daseins gewinnen, in dem Maße, wie wir zu dem Verständnis kommen, daß Gott als die unendliche Liebe nie abwesend sein kann, daß der Mensch der Sprößling der göttlichen Liebe ist und zugleich mit Gott besteht und gleich ewig mit Gott ist, daß der Mensch immerdar an seinem rechtmäßigen Platz, sein Leben auf ewig „verborgen mit Christo in Gott” ist, wo nie die geringste Irrtumserscheinung eindringen kann, daß das Böse, der Irrtum, was auch sein Anspruch auf Wesenheit sei, ganz ohne Wirklichkeit und Kraft ist, zu schaden, uns irgend einer Form des Guten zu berauben,— muß ein solches Verständnis Leid und Kummer unfehlbar in Fröhlichkeit und Freude verwandeln, ja sogar die scheinbaren Feinde der Freude so vollständig ausschließen, daß Leid nie eintreten kann.

Durch geistiges Verständnis können wir unsere Schutzwehr gegen Leid, den allen Menschen gemeinsamen Feind, so vollkommen errichten, daß es innerhalb der Tore unseres Denkens nie einen Aufenthaltsort finden kann. Die Kenntnis Gottes und Seines Christus, der nach Jesu Versicherung das ewige Leben ist, ist der sichere Schutz vor den Schatten des Leids, die das scheinbare Hinscheiden eines unserer Lieben begleiten möchten. Laßt uns eingedenk sein, daß Gottes Überfülle des Guten nie vermindert oder erschöpft wird, und daß der Ausdruck des Guten, der uns für unser Glück nötig dünkt, nie weggenommen werden kann! Die Kanäle der Liebe sind nie geschlossen. Gottes Güte besteht immerdar. Haben wir dieses Verständnis bestimmt erfaßt, so können wir die Worte unserer Führerin beweisen, daß Leid tatsächlich nie der Herr der Freude ist.

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