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Die absolute Christliche Wissenschaft

Aus der Mai 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 274 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Die göttliche Wissenschaft ist absolut und duldet keine halbe Stellungnahme beim Erlernen ihres Prinzips und ihrer Regel; denn sie begründet diese durch Demonstration”. Weil also die Christliche Wissenschaft absolut ist, ist sie zuverlässig,—stets zuverlässig.

Laßt uns der Frage nähertreten, um uns über die Richtigkeit der soeben angeführten Erklärung zu vergewissern! Mrs. Eddy hat sich stets mit ganzer Hingebung dem Forschen in der Bibel gewidmet. Von Kind auf war sie geistig gesinnt und wandte sich in natürlicher Weise im Gebet und durch das geoffenbarte Wort Gottes an Gott um Führung. Nachdem sie durch die Offenbarung des immer gegenwärtigen Christus, der Wahrheit, die ihr beim Lesen des zweiten Verses des neunten Kapitels des Evangeliums des Matthäus plötzlich zuteil wurde, von einer gefährlichen Krankheit geheilt worden war, war sie überzeugt, daß es eine auf alle Arten von Krankheit und Sünde anwendbare Wissenschaft göttlichen Heilens geben muß. Außerdem war sie überzeugt, daß diese Wissenschaft in der Bibel, insbesondere im Neuen Testament, enthalten sein muß, und daß Christus Jesus sie bei seiner Heiltätigkeit anwandte. Sie begann dann zu forschen, was zu der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft führte.

Die Grundlage der Christlichen Wissenschaft ist nun die von den hebräischen Propheten aufgestellte und von Christus Jesus gelehrte Wahrheit, nämlich daß es einen Gott gibt. Mose gebrauchte in seiner im 5. Buch Mose aufgezeichneten großen Ansprache an die Kinder Israel folgende Worte: „Du hast's gesehen, auf daß du wissest, daß der Herr allein Gott ist und keiner mehr”. Jesaja schrieb im Namen Gottes: „Ich bin der Herr, und sonst keiner mehr; kein Gott ist außer mir”, und Jesus äußerte dieselbe Wahrheit, als er dem Schriftgelehrten, der ihn versuchte, „das vornehmste und größte Gebot” gab, indem er zu ihm sagte: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte”. Über die Tatsache, daß die Grundlage sowohl der jüdischen als auch der christlichen Religion der Glaube an einen einzigen Gott, die Lehre des einen Gottes, ist, kann kein Zweifel bestehen.

Mrs. Eddy ging von der Lehre des einen Gottes aus. Sie ging aber mit ihrer Schlußfolgerung weit über den Punkt hinaus, bis zu dem die Menschen im allgemeinen geneigt sind, zu gehen. Sie erkannte, daß Gott, wenn Er unendlich sein soll, das Gemüt sein muß, und daß Gottes Weltall oder Schöpfung, da Gott das Gemüt ist, aus geistigen Ideen bestehen muß. Ferner erkannte sie, daß Gott das göttliche Prinzip ist, weil Seine Schöpfung, die wie Er vollkommen und ewig ist, durch ein unumschränktes und unwandelbares Gesetz regiert wird. Und mit der Offenbarung Gottes als des göttlichen Gemüts oder des Prinzips und Seines Weltalls als ausschließlich aus geistigen Ideen bestehend, die durch das göttliche Gesetz regiert werden, kam die weitere Offenbarung, daß das göttliche Gemüt und seine Ideen die einzigen Wirklichkeiten sind, eine Offenbarung, die die Wirklichkeit der Materie zerstört.

Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft erkannte bald, daß die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft beweisbar sein müssen. In der Tat erkannte Mrs. Eddy gleich von Anfang an, daß diejenigen, die diese Wahrheiten annehmen, bereit sein sollten, sie in ihrem Denken in die Tat umzusetzen und im Leben zu beweisen, indem sie jede Lebensfrage damit lösen. In diesem Zusammenhang schrieb sie auf Seite 109 in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Christliche Wissenschaft zeigt unwiderleglich an, daß Gemüt Alles-inallem ist, daß die einzigen Wirklichkeiten das göttliche Gemüt und die göttliche Idee sind. Diese große Tatsache indessen wird von wahrnehmbarer Augenscheinlichkeit nicht sichtbarlich unterstützt, bis ihr göttliches Prinzip durch Heilen der Kranken demonstriert und dadurch als absolut und göttlich bewiesen worden ist. Hat man diesen Beweis einmal gesehen, so kann man zu keinem andern Schluß mehr kommen”.

Wie wahr die soeben angeführten Worte sind, weiß jeder Schüler der Christlichen Wissenschaft. Denn jede Heilung, die ihm zuteil wurde, war auf das Verständnis Gottes, das die Christliche Wissenschaft ihm gegeben hat, gegründet. In dem Maße, wie er dieses Verständnis in die Tat umgesetzt und sogar angesichts dessen, was vielleicht sehr schwierige Umstände zu sein schienen, daran festgehalten hat, siegte er über die „wahrnehmbare Augenscheinlichkeit”, die falschen Annahmen des materiellen Sinnes. Der Christliche Wissenschafter schätzt die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft hoch, nicht bloß deshalb, weil ihre Folgerichtigkeit seine Vernunft befriedigt, sondern weil sie beweisbar sind. Er weiß, daß sie immer anwendbar sind, immer zur Verfügung stehen, um gebraucht zu werden, wenn das Bedürfnis sich einstellt, und daß sie, da sie die Wahrheiten Gottes sind, mit der Kraft der Allmacht, die Irrtümer des materiellen Sinnes zu zerstören, ausgerüstet sind.

Wer bei der Ausübung der Christlichen Wissenschaft Erfolg haben will, sei es für sich oder für andere, muß ihre Unumschränktheit anerkennen. Zuweilen hören wir, daß Leute beginnen, diese Wissenschaft zu lernen, eine Zeitlang dafür begeistert sind und sie dann mit der Bemerkung, sie hätten nicht viel daraus gewinnen können, aufgeben. Verstanden aber diese Leute überhaupt die unumschränkte Natur ihrer Lehren? Wahrscheinlich fänden wir, wenn wir Einblick in ihr Denken gewinnen könnten, daß sie unterließen, Gott, dem göttlichen Gemüt, Allmacht, Allgegenwart, alle Erkenntniskraft zuzuschreiben, und statt dessen blieb ihre Treue zwischen dem Geist und der Materie, zwischen der Wahrheit und dem Irrtum geteilt. Eine solche Haltung konnte nicht erfolgreich sein. Sie ist der Ausdruck eines Schwankens, eines Denkens, das der Gewißheit und daher der Unerschütterlichkeit ermangelt, eines Bewußtseins, das noch nicht überzeugt ist, daß die Vergegenwärtigung der Allheit des Guten jeden Glauben, der den geringsten Makel des Bösen an sich trägt, zerstören kann.

Wer beginnt, die Christliche Wissenschaft zu lernen, sollte bestrebt sein, an jeder Wahrheit, die er daraus gewinnt, festzuhalten. Die Christliche Wissenschaft ist kein neuer Einfall, keine neue Ansicht des sogenannten menschlichen Gemüts; sie ist die unumschränkte Wissenschaft des göttlichen Gemüts. Unsere Führerin schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 242) hierüber: „Die Christliche Wissenschaft ist absolut. Sie befindet sich weder hinter dem Punkte der Vollkommenheit noch schreitet sie ihm entgegen. Sie befindet sich an diesem Punkte und muß von ihm aus betätigt werden. Wenn du nicht vollständig erkennst, daß du das Kind Gottes, also vollkommen, bist, hast du kein Prinzip zu beweisen, und kennst du keine Regel für seinen Beweis”. Doch vielleicht als Warnung für unachtsam Denkende fügt Mrs. Eddy hinzu: „Damit will ich nicht sagen, daß die Sterblichen die Kinder Gottes seien,—weit entfernt davon”.

Welch tiefe Wissenschaft, welch absolute Wissenschaft, doch diese Worte unserer Führerin enthalten! Man beachte:—„Wenn du nicht vollständig erkennst, daß du das Kind Gottes, also vollkommen, bist, hast du kein Prinzip zu beweisen, und kennst du keine Regel für seinen Beweis”! Gerade dies erklärt die Christliche Wissenschaft heute jedem an Krankheit, Sünde, Leid oder Mangel Leidenden. Sie ist der Weckruf, die Trugvorstellungen des Erdentraums, die Täuschungen des sogenannten sterblichen Gemüts, zu leugnen. Jedermann kann diesem Rufe genau in dem Maße folgen, wie er seine wirkliche Selbstheit als das vollkommene Kind Gottes, die ewige Idee des göttlichen Gemüts, versteht.

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