Wäre man sich der Allheit Gottes immer bewußt, so würde dies die Tür des Denkens allem andern verschließen. Ist denn Gott in der Tat nicht alle Kraft, alle Wahrheit, alles Leben und alle Liebe? Christus, die Wahrheit, begleitet wie ein stiller Gefährte alle, die Gott lieben; und das „stille, sanfte Sausen” der Wahrheit kann im Laufe des Tages oft gehört werden. Mose war sich der Immergegenwärtigkeit Gottes in solchem Maße bewußt, daß es ihn befähigte, die Kinder Israel durch die Führung der göttlichen Weisheit aus dem Lande der Knechtschaft zu führen.
Im fünften Buch Mose ist von Mose als dem die Rede, „den der Herr erkannt hatte von Angesicht zu Angesicht”. Überall in der Bibel finden wir Berichte über Propheten, die mit Gott redeten. Sollten wir leugnen, daß diese Gemeinschaft mit Gott das Empfangen köstlicher Gedanken war, die ihnen aus der göttlichen Quelle der Erkenntniskraft zuflossen? Gott ist heute so unendlich wie zur Zeit Moses und daher auch immer so gegenwärtig. Entfernen wir aus unserer Vorratskammer des Denkens alles Böse, allen Neid, allen Streit, alle Unehrlichkeit, alle Selbstsucht—alle Irrtümer des sündigen Sinnes—, um für das Annehmen der Gedanken Gottes Platz zu machen? Achten wir auf die Stimme der göttlichen Liebe? Halten wir unser Herz rein, und erweisen wir unseren Mitmenschen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit? Jeder gute Gedanke, jede gute Tat beweist, daß wir diese sanfte Stimme des Christus, der Wahrheit, annehmen und ihr gehorchen.
Sollten wir, so oft wir gute Gedanken empfangen, diese nicht mit Danksagung gegen Gott, von dem alle guten Gaben kommen, annehmen? In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 581) erklärt unsere göttlich erleuchtete Führerin Mary Baker Eddy „Engel” als „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend”. David sang: „Wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe!” und wiederum: „Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen; aber sie sind nicht zu zählen”. In wahren Gedanken finden wir die Wirklichkeit wahrer Substanz.
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