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Köstliche Gedanken

Aus der Mai 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wäre man sich der Allheit Gottes immer bewußt, so würde dies die Tür des Denkens allem andern verschließen. Ist denn Gott in der Tat nicht alle Kraft, alle Wahrheit, alles Leben und alle Liebe? Christus, die Wahrheit, begleitet wie ein stiller Gefährte alle, die Gott lieben; und das „stille, sanfte Sausen” der Wahrheit kann im Laufe des Tages oft gehört werden. Mose war sich der Immergegenwärtigkeit Gottes in solchem Maße bewußt, daß es ihn befähigte, die Kinder Israel durch die Führung der göttlichen Weisheit aus dem Lande der Knechtschaft zu führen.

Im fünften Buch Mose ist von Mose als dem die Rede, „den der Herr erkannt hatte von Angesicht zu Angesicht”. Überall in der Bibel finden wir Berichte über Propheten, die mit Gott redeten. Sollten wir leugnen, daß diese Gemeinschaft mit Gott das Empfangen köstlicher Gedanken war, die ihnen aus der göttlichen Quelle der Erkenntniskraft zuflossen? Gott ist heute so unendlich wie zur Zeit Moses und daher auch immer so gegenwärtig. Entfernen wir aus unserer Vorratskammer des Denkens alles Böse, allen Neid, allen Streit, alle Unehrlichkeit, alle Selbstsucht—alle Irrtümer des sündigen Sinnes—, um für das Annehmen der Gedanken Gottes Platz zu machen? Achten wir auf die Stimme der göttlichen Liebe? Halten wir unser Herz rein, und erweisen wir unseren Mitmenschen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit? Jeder gute Gedanke, jede gute Tat beweist, daß wir diese sanfte Stimme des Christus, der Wahrheit, annehmen und ihr gehorchen.

Sollten wir, so oft wir gute Gedanken empfangen, diese nicht mit Danksagung gegen Gott, von dem alle guten Gaben kommen, annehmen? In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 581) erklärt unsere göttlich erleuchtete Führerin Mary Baker Eddy „Engel” als „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend”. David sang: „Wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe!” und wiederum: „Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen; aber sie sind nicht zu zählen”. In wahren Gedanken finden wir die Wirklichkeit wahrer Substanz.

An uns alle treten viele Aufgaben im Leben heran. So können wir uns z.B. der Annahme des Mangels gegenübergestellt sehen. Nehmen wir in Dankbarkeit die Wahrheit an, daß rechte Gedanken wirkliche Substanz sind, so werden wir aus dem Unbehagen dieses falschen Glaubens herausgeführt, und wir lernen durch Beweis verstehen, daß wirkliche Substanz nicht materiell, sondern geistig—von Gott—ist. Wir erkennen dann, daß in Wirklichkeit kein Mangel eintreten kann, da Gott die unendliche Quelle aller Versorgung ist. Auf Seite 5 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” schreibt Mrs. Eddy: „Gänzlich getrennt von diesem sterblichen Traum, dieser Trugvorstellung und Täuschung des Sinnes, kommt die Christliche Wissenschaft, um den Menschen als Gottes Bild, als Seine Idee, die zugleich mit Ihm besteht—Gott als alles gebend und den Menschen als alles, was Gott gibt, habend—zu offenbaren”.

Scheint der Sieg über die Annahmen Ungerechtigkeit, Groll und Haß fast unmöglich? Dann „sei wahr und lausch’ der innern Stimm’”, und du wirst finden, daß Gottes köstliche Gedanken beständig zu dir kommen, um dich zu stützen und dir beizustehen. Horche, und du wirst das „stille, sanfte Sausen” fragen hören: Ist es denn so schwer, deinen Nächsten wie dich selbst zu lieben, diejenigen zu segnen, die dir fluchen, oder deine Feinde zu lieben, wenn doch Gott die unendliche Liebe, Vater und Mutter des Weltalls ist? Wir können daher alles, was die Liebe geschaffen hat, lieben. Was aber die Liebe nicht geschaffen hat—Böses, Haß, Ungerechtigkeit—, ist nichts; denn Gott, die Liebe, ist der einzige Schöpfer.

Vielleicht versucht Entmutigung sich fest ans Bewußtsein zu klammern. Im Propheten Jesaja lesen wir: „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott!” Scheinen wir also unterdrückt oder niedergedrückt zu sein, so laßt uns diesem himmlischen Gebot gehorchen und diesen köstlichen Gedanken Gottes eine Stätte im Bewußtsein bereiten! Laßt uns eingedenk sein, daß Entmutigung mit einem der Dankbarkeit ermangelnden Herzen Hand in Hand geht, während Vertrauen auf das Gute uns mit Dankbarkeit für gegenwärtige Segnungen erfüllt. Gottes köstliche Gedanken erheben uns über den rauhen und felsigen Weg, aus dem Unwetter in den Sonnenschein.

Infolge der unermüdlichen und selbstaufopfernden Anstrengungen unserer lieben Führerin fließen uns durch die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften zahlreiche köstliche Gedanken zu. Daher machte es Mrs. Eddy in den Satzungen Der Mutter-Kirche jedem nach der Wahrheit ernstlich Suchenden zur Pflicht, diese Zeitschriften zu unterstützen und sie zu beziehen. Artikel VIII, Abschnitt 14 dieser Satzungen lautet: „Es soll das Vorrecht und die Pflicht eines jeden Mitglieds sein, sofern es seine Mittel erlauben, auf die Zeitschriften zu abonnieren, die die Organe dieser Kirche sind; und Pflicht des Vorstands ist es, darauf zu achten, daß diese Zeitschriften gut redigiert und auf der Höhe der Zeit gehalten werden”. Mit einem solch reichen Vermächtnis sind wir in der Tat „Miterben Christi”, und wir blicken immer empor zu dem Berge der Offenbarung, indem wir in das Heiligtum der Gedanken, wo sich die Kundwerdung der allmächtigen Wahrheit im endgültigen Beweis zu erkennen gibt, nur Liebe eintreten lassen.

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