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Wachen und Beten

Aus der Mai 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 15) sagt unsere Führerin Mary Baker Eddy: „Wir müssen uns entschließen, das Kreuz auf uns zu nehmen, müssen uns mit ehrlichem Herzen aufmachen und arbeiten und wachen, daß uns Weisheit, Wahrheit und Liebe zuteil werde. Wir müssen beten ‚ohne Unterlaß‘. Solches Gebet wird in dem Maße erhört, wie wir unsre Wünsche in die Tat umsetzen”. Wenn wir uns immer bewußt wären, daß wir im göttlichen Gemüt leben, und wenn wir immer göttliche, geistige, vollkommene Gedanken beherbergten, so wäre dies „Beten ohne Unterlaß”.

Man hört oft fragen: Warum hat uns denn Jesus geboten, zu wachen, wenn uns die Lehre der Mrs. Eddy doch zeigt, daß es nur ein Gemüt, Gott, das Gute,—in Wirklichkeit also nichts Böses—gibt? Wohl hat das Böse keine Wirklichkeit, und Christus Jesus wußte dies; aber die Sterblichen halten das Böse immer noch für wirklich. Auf diesen falschen Glauben und dessen falsche Ansprüche beziehen sich seine Worte: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach”. Die Schwachheit des Fleisches ist die Folge des Essens vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, wodurch die Menschen verwirrt werden. Statt dessen sollten wir uns an die Wahrheit klammern, die nur Gutes, nur das lehrt, was allein wirklich und vollkommen ist.

In Wissenschaft und Gesundheit bezeichnet Mrs. Eddy das Böse wiederholt als Irrtum, als Täuschung. Rechtes Wachen bedeutet beständiges und sofortiges Erkennen der Einflüsterungen des sogenannten sterblichen Gemüts und das Berichtigen seiner Lügen und Trugvorstellungen dadurch, daß man sie durch die Wahrheit umkehrt. Daß Christus Jesus das Böse nicht als wirklich anerkannte, wird durch die Tatsache bewiesen, daß er den Teufel als „einen Lügner und einen Vater derselben” deutet, der, wie er sagte, „nicht bestanden ist in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm”. So kennzeichnen also unser großer Meister und unsere Führerin Mrs. Eddy den sterblichen, materiellen Sinn als Lügner,—d.h. als unwirklich.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das Böse die Kraft, die wir ihm zuschreiben, scheinbar nur deshalb haben kann, weil wir glauben, es sei wirklich, und daß es nur sich selbst zerstören kann, da es nicht von Gott ist, von dem Schöpfer alles Guten. Das Böse ist keine Substanz und muß verschwinden, wenn die göttliche Wahrheit erklärt und gelebt wird. Es ist wichtig, daß wir auf jeden unserer Gedanken genau achtgeben und durch die Kraft wahren Denkens alles, was nicht gut, was nicht geistig und göttlich ist, auf sein natürliches Nichts zurückführen. Das Wachen wird so lang nötig sein, bis alle Menschen den Christus, die Wahrheit, annehmen und sie leben, nachdem sie zur Vollkommenheit des Menschen erwacht sind. Dann wird der siebente Tag gekommen sein, an dem „noch eine Ruhe vorhanden ist dem Volke Gottes”.

Es ist die Pflicht jedes Christlichen Wissenschafters, die Verminderung des Glaubens an das Böse durch Leugnen der Sünde, der Krankheit und des Todes zu unterstützen. Unsere geliebte Führerin sagt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 1): „Beten, wachen und arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind Gottes gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was mit Erfolg zur Christianisierung und Gesundheit der Menschheit getan worden ist”. Sie fügt hinzu: „Verlangen ist Gebet; und kein Verlust kann uns daraus erwachsen, daß wir Gott unsre Wünsche anheimstellen, damit sie gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen”. Und auf Seite 2 heißt es: „Nützt uns Beten etwas? Ja, das Verlangen, das da hungernd nach Gerechtigkeit ausgeht, wird von unserm Vater gesegnet und kehrt nicht leer zu uns zurück”. Wahres Beten ist also das Verweilen bei Gedanken der Wahrheit; denn dadurch wird man vom Geiste geführt. Wir sollen daher nicht viel Worte machen wie die Heiden, sondern sollen „ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten”.

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