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Die Macht der Demut

Aus der Mai 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie selten ist es wohl schon für möglich gehalten worden, daß das Ergebnis der Demut Macht sein kann! Weil die Menschen erzogen worden sind, zu glauben, Demut bedeute im allgemeinen, daß man die eigenen Meinungen, Absichten und Wünsche jemand mit einem sogenannten stärkeren Bewußtsein unterordnen müsse, so hat der gewöhnliche Begriff von Demut oft eher den Sinn der Schwäche als den der Stärke in sich geschlossen. Dies hat zu der Annahme geführt, man müsse, um demütig zu sein, sich sehr viel gefallen lassen,—müsse bereit sein, jeder Forderung, von wem und in welcher Weise sie auch an einen gerichtet sei, schnell und ohne Widerrede nachzukommen. Dies würde einen häufig in Demütigung oder Erniedrigung anstatt in den Genuß der frohen Wirkung wahrer Demut führen, die, wenn recht verstanden, immer als himmlische Tugend erkannt wird.

Glaubt man also, man müsse unterwürfig sein, ohne zu verstehen, wozu man sich unterwerfen soll, so setzt man sich allerlei gefährlichen Möglichkeiten aus. Doch die Christliche Wissenschaft gründet alles auf Gott, das göttliche Gemüt, und bietet die Demut im wahren Lichte dar. In erster Linie zeigt sie klar, daß man immer nur Gott gegenüber unterwürfig sein soll. Das göttliche Gemüt allein fordert des Menschen ganze Treue, und die wahre Demut, die immer im Gehorsam gegen das Gemüt handelt, erhebt das Denken über den persönlichen Sinn, bis die falschen Ansprüche von Persönlichkeit aufgegeben sind. Dann kann das göttliche Gemüt im menschlichen Bewußtsein regieren.

Wahre Demut muß daher die Fähigkeit sein, menschliche, materielle Begriffe—sterbliche Gedanken—aufzugeben, damit die Ideen des göttlichen Gemüts herrschen können. Jede persönliche Meinung, jeder persönliche Vorsatz, jeder persönliche Wunsch muß sich den heiligen Wahrheiten des vollkommenen Gemüts unterordnen. Die Bereitwilligkeit, die Falschheit des materiellen, körperlichen Sinnes und seines Augenscheins zuzugeben, muß vorhanden sein, damit die Herrlichkeiten des einen unendlichen Gemüts unser Denken ganz einnehmen können und das Wesen unseres guten Gottes offenbar gemacht werde. Eine solche Demut kommt unvermeidlich in der Macht des widergespiegelten geistig Guten zum Ausdruck. In dem Maße, wie wir die wertlosen, unvollkommenen, falschen Annahmen eines Gemüts in der Materie aufgeben, treten die Erhabenheit und die Kraft der unüberwindlichen Vollkommenheiten Gottes in Erscheinung. In dem Maße, wie die Annahmen, die beanspruchen, eine materielle Selbstheit zu bilden, geleugnet und zurückgewiesen—aus dem Bewußtsein ausgeschlossen—werden, müssen die herrlichen Wirklichkeiten einer Selbstheit in Gott unbedingt zum Vorschein kommen.

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